Part 23 ~ Freunde

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Ich wurde durch ein eigenartiges Grummeln neben mir geweckt. Müde schlug ich die Augen auf, und sah Vladislav neben mir liegen. Er schlief auf dem Bauch, hatte den linken Arm angewinkelt, und rechten um mich herum geschlungen. Ich hingegen lag auf dem Rücken, und sah auf mein Handy. Es war bereits Mittags. Wieder grummelte er neben mir, und nuschelte irgendetwas unverständliches. Ich konnte nicht genau heraushören, ob er auf deutsch oder auf russisch fluchte. Dadurch dass sein Gesicht ins Kissen gedrückt war, verstand ich nur irgendwelche undeutbaren Laute.
"Vladislav.", sagte ich leise, um ihn zu wecken. Als ich über seinen Kopf strich merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Er schwitzte. Und das, owohl es im Zimmer relativ kühl war. Als ich versuchte mich aufzusetzen, drückte er seinen Arm auf mir nach unten. Selbst im Schlaf war er um einges stärker als ich. Vorsichtig versuchte ich seinen Arm wegzuschieben. Zuerst schaffte ich es, doch dann bewegte er sich und griff wieder um mich. Seufzend blieb ich neben ihm liegen, und sah ihn an. Er drehte seinen Kopf zu mir und ich sah, dass seine Stirn voller Schweißperlen war. Er zuckte auf, und dann öffnete er seine Augen. Das erste was er sah, war ich.
"Hey.", sagte ich leise.
"Wie spät?", fragte er müde, schloss seine Augen wieder und drehte sich dann auf den Rücken.
"Halb eins.", antwortete ich, und richtete mich auf.
"Warum bin ich nass? Ah, ich fick doch...", fluchte er, als er feststellte dass er komplett durchgeschwitzt war.
"Schlecht geträumt?" Ich beobachtete, wie er sich an die Bettkannte setzte und sich durch die Haare wuschelte.
"Nein, nein. Ich hab nichtmal richtig geschlafen nahui."
"Warum nicht?"
"Keine Ahnung man. Ich geh duschen, ich stinke.", sagte er. Müde erhob er sich von der Bettkannte, und streckte seinen Körper in alle Richtungen. Je länger ich seinen halbnackten Körper anstarrte, desto mehr drivtete ich ab. Schließlich bemerkte er wie ich ihn angaffte, und musste grinsen.
"Komm.", sagte er rau. Ein kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Ich würde mich selber schlagen, wenn ich das Angebot jetzt ablehnen würde.
Hastig hüpfte ich aus dem Bett, suchte meine Sachen zusammen und öffnete die Tür für ihn, damit er vorneweg gehen konnte.
"Da hat es aber jemand nötig.", schmunzelte er, als er an mir vorbeilief.
"Immer.", sagte ich fröhlich, schloss die Tür und tapste ihm hinterher. Er legte seine Sachen auf dem Waschbecken ab, und putzte sich dann die Zähne.
"Was machst du da?", fragte er mich, mit der Zahnbürste im Mund. Ich stand an der Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum.
"Abschließen. Oder willst du, dass Samra uns wieder unterbricht?" Er grinste, drehte sich wieder zum Spiegel und machte weiter. Ich hüpfte zu ihm, und putzte mir ebenfalls die Zähne.
"Hast du wirklich gar nichts geträumt? Oder willst du es mir nur nicht sagen?", fragte ich ihn, während mein Blick immernoch an seinem Oberkörper klebte. Ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. Es war wie eine Droge. Als er nicht antwortete, sah ich in seine Augen. Sie schienen plötzlich leer zu sein. Er bewegte sich zwar noch, aber schien gerade in einer anderen Welt zu sein. Scheinbar hatte er tatsächlich etwas geträumt. Und es beschäftigte ihn mehr, als er zugeben wollte.
"Vladislav?", fragte ich leise, und legte meine Hand auf seinen Oberarm. Damit riss ich ihn wieder aus seiner Trance heraus. Er zuckte leicht, und war zurück im Hier und jetzt.
"Da war nix. Gar nix.", nuschelte er, und spuckte ins Waschbecken.
"Du lügst. Komm schon, was war es?"
"Wenn ich dir sage da war nix, dann war da nix."
"Wenn da nix war, würde es dich nicht so fertig machen." Er stellte seinen Zahnputzbecher weg, und wusch sich sein Gesicht. Dann stellte er sich direkt hinter mich, während ich noch am putzen war.
"Ich will nicht diskutieren.", sagte er leise. Ich erschrak kurz, als ich seine warmen Hände an meiner Hüfte spürte.
"Aber dir wird es nicht besser gehen, wenn du nicht darüber redest. Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst."
Seine Hände fuhren langsam nach oben, und schoben dabei mein Top hoch. Ich versuchte weiter meine Zähne zu putzen, während er meine Arme sanft nach oben drückte. Dann zog er mir das Top über den Kopf, und schmiss es in die Ecke. Nun stand ich im BH vor ihm, doch das reichte ihm nicht.
"Putz mal schneller, ich will duschen.", knurrte er gegen meinen Hinterkopf, was mich zum schmunzeln brachte. Wieder waren seine Hände an meiner Hüfte. Dieses mal zog er meine Shorts nach unten, und warf sie ebenfalls nach hinten. Als er wieder hoch kam, strich er von meinem Knöcheln bis nach nach oben zu meinen Schultern an meiner Haut entlang. Ich bekam eine Gänsehaut, und konnte mich kaum noch auf das Zähneputzen konzentrieren. Also spülte ich meinen Mund aus, und stellte den Becher weg.
"Bin soweit.", brachte ich schwer atmend hervor.
"Dann hopp.", sagte er, und schlug mir auf den Hintern. Ich ging vor ihm in die Dusche und er folgte mir, während er sich auf die Lippe biss. Langsam schloss er die Duschtür, drehte sich zu mir um und fing an zu grinsen. Keine Ahnung wo er es her hatte, aber zwischen seinen Fingern befand sich plötzlich eine kleine schwarze Packung. Er klemmte sie sich zwischen die Zähne, damit er die Hände frei hatte. Schneller als ich gucken konnte, hatte er uns beide vollständig ausgezogen und tat dann das, wovon wir gestern Nacht abgehalten wurden waren.

Mademoiselle ~ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt