Part 40 ~ Auf eigene Faust - Teil 4

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Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich jetzt schon alleine hier am Fenster stand, und vor mich hin grübelte. Die Heizung direkt unter der Fensterbank spendete mir angenehme Wärme, während ich in Gedanken vertieft war. Vladislav war vor ein paar Stunden ins Studio abgehauen. Nach unserem Streit meinte er, er müsse hier raus. Wahrscheinlich war es besser so. In seinem agrressiven Zustand hätten wir sowieso kein nomales Gespräch miteinander führen können.

"Das kannst du vergessen, nahui! Ich lass dich doch keinen scheiß Nachmittag mit diesem verfickten Hund verbringen!", brüllte der Ukrainer durch's gesamte Haus.
"Das wirst du wohl müssen! Ich hab das mit ihm ausgehandelt, und ich ziehe das durch. Er hat mir sein Wort gegeben, Vladislav. Er regelt das."
"Ach, ich scheiß doch auf sein Wort!", komplett außer sich schmiss er eines der Gläser gegen die Wand, die zum abtrocknen auf der Spüle standen.
"Beruhig dich, Bruder.",wandte Samra ein. Er kam irgendwann vom Klo wieder, und stand seitdem wortlos im Türrahmen.
"Was für beruhigen?! Weißt du, ob er dir was tut? Ich glaube nicht, dass du das weißt! Du hast keine Ahnung was abgeht, nahui!
"Vladislav.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich wollte seine Hand nehmen, doch er zog sie vor mir weg.
"Was, wenn er dich ficken will? Was machst du dann? Bittest du ihn dann so auf nett, dass er es nicht macht?", fuhr er mich an.
"Es war Teil der Abmachung, dass das nicht passieren wird."
"Oh, ja. Stimmt, er hält ja sein Wort. Hab' ich vergessen, tut mir leid.", sagte gespielt entschuldigend.
"Pizdes, wach auf! Wir haben seinen scheiß Laden auseinander genommen, safe wird der sich rächen wenn er dich hat!"
"Dann hätte er es doch schon längst gemacht!" Seine Augen funkelten vor Wut. Er schnaufte, und schüttelte dann den Kopf.
"Auch wenn du nicht einverstanden bist, ich mach das. Wenn ich damit verhindern kann dass du dich bei diesem Clan umbringen lässt, dann ist es mir das Wert."
"So sollte das nicht laufen, Baby. Nicht so. Ich sollte mein Leben für dich geben. Nicht andersrum. Ich bin der Mann, nicht du. Es ist meine verfickte Aufgabe, auf dein Leben aufzupassen." Er steckte sich seinen Autoschlüssel in die Tasche, und rempelte mich absichtlich im vorbeigehen an der Schulter an.
"Ich geh Studio. Versucht nicht mir zu folgen, ich lass euch nicht rein."
Mit einem lauten Knall flog die Haustür zu. Einige Minuten später hörten wir, wie er den Motor aufheulen ließ, extra laut anfuhr, und dann wegraste. Mit einem Kloß im Hals drehte ich mich zu Samra um. Er stand immernoch einfach nur da, und sah mich emotionslos an. Ohne ein Wort ging er einfach nach oben, während mir direkt unkontrolliert Tränen aus den Augen liefen.

Ich seufzte schwer, und sah auf mein Handy. Zuletzt online: Heute um 12:45 Uhr. Mit Sicherheit hatte er sein Handy ausgeschaltet. Was auch verständlich war. Ich konnte es ja nachvollziehen, dass er so reagierte. Aber es änderte nichts daran, dass ich diesen Deal mit Kareem eingegangen war - und dass ich ihn auch durchziehen würde. Mein Magen knurrte, und holte mich aus meinen Gedanken heraus. Ich zog mir Vladislav's schwarze Kaputzenjacke über, und vergrub meine Hände in den riesigen Taschen. Mit gesenktem Kopf ging ich nach unten in die Küche. Samra schien mal wieder auf der Couch eingepennt zu sein, denn vom Wohnzimmer aus vernahm ich ein leises Schnarchen. Eigentlich wollte ich mir nur ein Brot machen und dann schnell wieder hoch gehen, um weiterhin grübelnd Zeit totschlagen zu können. Aber durch mein scheiß Herz konnte ich einfach nicht egoistisch sein. Nicht mal, wenn es um Samra ging.
Also lief ich zu der Couch von der die Schnarchgeräusche kamen. Er hatte sich die Decke bis ans Kinn gezogen, und schlief friedlich mit dem Rücken zur Lehne.
"Samra?" Keine Reaktion. Ich versuchte es noch einmal. Nur dieses mal rüttelte ich sanft an seiner Schulter. Sein Schnarchen verstummte, und er bewegte sich. Er zog die Decke nach unten und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
"Waaaaas?", brummte er, nachdem er die Decke über seinen Kopf gezogen hatte.
"Ich mach Nudeln. Willst du auch?"
"Ja.", antwortete er heiser.
Während ich mich um das Abendessen kümmerte, blieb er weiter auf der Couch liegen. Störte mich aber nicht, denn so konnte ich in Ruhe alles fertig machen. Nach weniger als dreißig Minuten hatte ich alles zurecht gemacht. Ich stellte ihm einen Teller fertig, goss noch ein Glas Cola ein, und packte es ihm auf den Stubentisch.
"Kannst essen.", kommentierte ich, und ging wieder zurück in die Küche. Auch mir machte ich einen Teller und ein Glas mit Wasser fertig, bevor ich mein Zimmer ansteuerte.
"Ey!", rief der Libanese aus dem Wonzimmer, was mich kurz die Luft anhalten ließ.
"Komm her.", rief er mich zu sich. Geplant war ja, dass ich oben alleine essen würde. Aber als ich dann neben ihm auf der Couch saß und mit ihm gemeinsam aß, stellte ich fest, dass es irgendwie doch gut tat, nicht alleine zu sein. Obwohl wir die ganze Zeit kein Wort miteinander redeten, war das irgendwie schön. Also so zusammen zu essen. Ohne Streit oder Morddrohungen.
"Hast' gut gemacht.", lobte er mein Essen, nachdem er fertig war. Ich nuschelte ein leises 'Danke', und nahm dann seinen Teller mit in die Küche. Ich glaube das war das erste mal seit langem, dass ich von alleine darauf kam, etwas zu essen. Normalerweise hatte ich immer keinen Hunger, oder ich verdrängte das Gefühl einfach. Warum wusste ich selbst nicht.

Im Schlafanzug stand ich wieder am Fenster, und versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen. Natürlich erfolglos. Es war mittlerweile schon spät am Abend, und Vladislav war immernoch nicht wieder da. Samra hatte sich nach dem Essen in sein Zimmer verkrochen, und sich seitdem nicht mehr blicken lassen. Wieder war ich die ganze Zeit am nachdenken. Ich hasste es so sehr, wenn es zwischen Vladislav und mir so war. Wieder sah ich auf mein Handy. Zuletzt online: 21:57 Uhr. Mittlerweile war es 23 Uhr. Seufzend steckte ich das Handy wieder weg. Leise gähnend zog ich Vladisllavs Kaputzenjacke enger um meinen Körper, und zog seinen Duft ein. Für einen Kurzen Moment schloss ich meine Augen, um diesen Moment zu genießen. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Es war das Garagentor, welches sich gerade schloss. Als nächstes hörte ich die Haustür. Dann Schritte, die nach oben gingen. Und zu guter letzt ging die Zimmertür auf, und ich spürte seine Anwesenheit. Mein Herz begann, schneller zu schlagen. Das ich nicht sah was er tat, machte mich nervös. Plötzlich stand er hinter mir. Er legte seine großen, warmen Hände auf meine Schulter, und fing an sie zu massieren. Zuerst war ich etwas perplex, doch dann machte ich mich locker.
"Hey.", brummte er leise hinter mir.
"Hi.", atnwortete ich flüsternd. Er brachte etwas mehr Kraft auf, und ich fing an seine Berührungen zu genießen.
"Tut mir leid und so. Weil ich so laut war." Ich antwortete nicht darauf. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
"Wirst du mich das morgen machen lassen?", fragte ich ihn einige Sekunden später.
"Hab' ich denn eine Wahl?" Ich schüttelte leicht mit dem Kopf.
"Ich sag' dir eine Sache. Wenn das nicht so läuft wie er gesagt hat, mach ich ernst."
"Heißt?", fragte ich mit zitternden Händen.
"Heißt, dann fick ich diesen ganzen Scheiß Clan von hinten." Als er den Satz aussprach drückte er seine Daumen kräftig gegen meine Schulterblätter. Schnell griff ich nach hinten an seine Hände und signalisierte ihm somit, dass er mir weh tat. Er verstand direkt, und hörte damit auf.
Sanft legte er seine Hände nun auf meine Schultern, und drehte mich zu sich um. Während er mir in die Augen sah, zog er mir seine Kaputzenjacke aus. Unachtsam warf er sie nach hinten auf unser Bett. Als nächstes spürte ich seine Finger an meinem Bauch, wo er mein Schlaganzugoberteil nach oben schob, um es mir dann über den Kopf zu ziehen. Auch das flog in hohem Bog weg. Er rückte ein Stück auf, sodass ich die warme Heizung am Hintern hatte. Allerdings brauchte ich die Heizung jetzt nicht mehr. Seine Handlungen sorgten dafür, dass mir von ganz alleine heiß wurde. Er grinste kurz, und zog sich dann seinen Pullover aus. Sein Shirt war als nächstes dran. Nun stand er Oberkörperfrei vor mir. Plötzlich griff er mir unter die Arme, und hob mich auf's Fensterbrett. Es war praktischerweise breit genug, damit ich darauf passte.
"Warst du schon duschen?", fragte er erregt, und legte seine Hände auf meine Oberschenkel.
"Ja.", brachte ich stockend hervor.
"Dann gehen wir jetzt nochmal." Aus dem nichts heraus packte er mich plötzlich an der Hüfte, und hob mich über seine Schulter. Erschrocken klammerte ich mich an seinem Hosenbund fest, während er mich ins Bad transportierte. Ich war immer wieder erstaunt, wie viel Kraft in ihm steckte. Man sah es ihm einfach nicht an.
Im Badezimmer angekommen setzte er mich wieder vor sich ab. Direkt zog er mir nun auch meine Schlafanzughose aus, und warf sie auf das Waschbecken. Nun stand ich nur noch in Unterwäsche vor dem Oberkörperfreien Ukrainer. Er zog seine Socken aus, und leerte seine Taschen. Dann ging er zur Dusche und hielt mir die Tür auf. Aufgeregt hopste ich in die Dusche, gefolgt von ihm. Vladislav zog die Tür zu, und drückte mich dann direkt gegen die kühlen Fliesen. Sein Gürtel berührte meinen Bauch, und mir wurde noch heißer.
"Deine Hose?", fragte ich hechelnd, bevor er mich küsste.
"Hab' Geduld, Prinzessa.", antwortete er mit rauer Stimme. Dann legte er langsam seine Lippen auf meine. Zuerst machte er ganz langsam. Dann wanderte er mit seinen Küssen nach unten zu meinem Hals. Ich vergrub meine Hände in seinen schwarzen, dünnen Haaren. Seine Hand legte er unter mein Kinn, um meinen Kopf zur Seite zu drehen. Dann küsste er meine Schulter, während seine Hände zu meinem Hintern wanderten. Absichtlich lange war er damit beschäftigt, überall auf meinem Oberkörper heiße Küsse zu verteilen. Langsam wurde ich ungeduldig, und legte meine Hände das goldene Gucci-Symbol seines Gürtels. Er grinste auf meiner Haut, und legte dann seine Hand an meinen Hals.
"Doch so ungeduldig, hm?", raunte er in mein Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut durch seine Stimme, und stöhnte leise auf, als er sich mit seinem Unterkörper gegen mich drückte.
"Mach entspannt, Baby. Du kriegst gleich, versprochen.", schmunzelte er. Dann verringerte er den Druck auf mich, und schob seine Hand hinter mich. Mit einem Schnipsen hatte er meinen BH geöffnet, welchen er mir dann direkt auszog. Als nächstes zog er mit einem schnellen Ruck meinen Slip nach unten. Er brachte so viel Kraft auf, dass er ihn beinahe zerriss. Langsam kam er wieder nach oben, und betrachtete meinen nackten Körper.
Er nahm meine Hände, und legte sie wieder auf seinen Gürtel. Das war das Zeichen, dass ich ihn endlich aufmachen durfte. Hastig lockerte ich ihn, während er mich erneut küsste.
"Ich hab' dir doch versprochen, dass ich mich heute noch um dich kümmer.", grinste er.

Mademoiselle ~ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt