2.2. Jaenun

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2.2. Jaenun
(Bild: Jaenun, so cool wird er aber erst später aussehen XD)


Wie ihr Leben langfristig aussehen würde, konnte sich Jaenun jedoch in keinster Weise vorstellen. Ihre befristete Anstellung für den Tag, bedeutete harte Arbeit für sehr wenig Geld. Die Docks waren geschäftig, sie brachten den Fang des Tages in die Stadt und verbanden gleichzeitig den inneren Ring in dem sich der Palast, hoch in den Baumkronen, befand, mit der Peripherie und dem Armenviertel und so quollen die angefaulten Holzstege fast über durch Chorr die alle samt nach ihrer harten Arbeit in die Wirtshäuser einziehen wollten oder zurück nach hause in die Innenstadt.

Lehni war geschäftig daran, den Fisch den er gerade dabei war auszunehmen, auch gleich an die Leute zu verteilen. Er war ein guter Marktschreier, bot einfach jedem Passanten den frischen Fang an und hoffte dadurch, von dem Fischer vielleicht auch für den nächsten Tag angestellt zu werden, schließlich arbeitete der Sasanlier hart daran, ihm mehr Geld einzubringen.

Er zog ein großartiges Schauspiel ab und sammelte einige der geschäftigen Chorr um sich, die sonst an ihnen vorbei gegangen wären. >Kommt näher hohe Herren und Damen und seht euch unseren Fisch an. Den gibt es anderswo vielleicht billiger, aber dann auf keinen Fall frischer! Das garantiere ich! Seht ihn euch an, gerade hatte er sich noch gefragt, was er selbst zum Abendessen verspeisen soll, schon liegt er bei euch zu Hause auf dem Tisch, so frisch ist der.< er winkte eine hübsche Chorrdame zu sich und setzte dabei sogar seine Flügel ein, um ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen >Kommt näher meine Verehrteste! Warum steht ihr alle so weit weg? Kommt nur, keine Sorge, ich habe schon drei Ehefrauen zuhause, die kosten mich genug, ich will nur dass Ihr seht, wie frisch der Fisch hier ist.<

Die Chorr kicherte peinlich berührt und einige der Passanten traten tatsächlich näher. >Ja!< rief Lehni aus >Vierzehn Kinder habe ich zu Hause, da muss ich die ganze Woche arbeiten um die zu ernähren! Also kauft mir doch einen kleinen Fisch wenigstens ab!< er hielt eine große Flussforelle in die Höhe und die Leute schmunzelten. Er war mit seinen gerade einmal zwanzig Jahren, offensichtlich noch viel zu jung für vierzehn Kinder, aber diese Lüge, machte vielleicht seinen Scharm aus, denn es sammelten sich immer mehr Passanten an, um die Späße des Sasanliers zu hören. >Nur damit ihr es alle seht!< rief er und hielt die Forelle noch immer in die Luft >Hier vorne am Kopf ist der Fisch frisch und unberührt, hinten der Schwanz schaut auch noch gut aus und ich verspreche, in der Mitte sind auch ein paar Stellen essbar.<


Das Publikum kicherte und Jaenun verdrehte daneben die Augen und schnitt schmunzelnd seinen eigenen Fisch weiter, während Lehni in seiner Rolle völlig aufging. >Das hat mir der Chef zwar verboten, doch wenn ihr jetzt hier zwei Fische mitnehmt, lege ich auch noch die Gewürze gratis dazu. Ist das zu glauben? Wenn ich Geld hätte würde ich mir um den Preis das selber kaufen! Aber was machen meine achtzehn Kinder mit nur zwei Fischen? Deshalb haben wir das Großeinkäufer-Paket! Ich persönlich kaufe für meine neunzehn Kinder und acht Frauen immer gleich einen ganzen Schwarm, dann werden alle satt und weiß auch, dass keinem der kleinen Kinder schlecht von dem Fisch wird, weil der echt frisch ist! Nicht wie von dem Kollegen da drüben.< er zeigte auf Jaenun und dieser stieß ihn lachend in die Seite. Auch die Passanten kicherten und es trat sogar eine Kundin an den Sasanlier heran und kaufte ihm vier kleine Fische ab mit der Bedingung, dass er ihr dafür auch einen Kuss auf die Wange gab.

Das war bei dem hübschen Aussehen von Lehni nicht verwunderlich und er gewährte diese Bitte grinsend. Er hatte rotblonde, lange Haare, die für die Chorr exotisch aussahen und sie stets neugierig machten. Dazu ein zartes Gesicht und prächtige Flügel, die durch seine zierliche Figur noch größer wirkten. Nach dem er der Dame alles verpackt hatte, blickte er wieder in die Runde und strahlte >Lacht ihr mich alle an, oder lacht ihr mich aus?< fragte er und zuckte mit den Flügeln >Seid nicht scheu! Na was würdet ihr für fünf dieser herrlichen Fische bezahlen? Zwanzig Silberstücke habe ich da drüben gehört? Oder mehr?<

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