2.3. Jaenun

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Jaenun hätte seinen Freund gerne aufgehalten, er wünschte sich, dass sie zurück zum Wirtshaus gehen könnten und einfach dort in einem halbwegs sauberen und einigermaßen Sicheren Zimmer einschlafen könnten, denn der nächste Tag versprach wieder arbeitsreich zu werden. Doch er wusste, dass Lehni sich nicht überzeugen lassen würde gleich um zu kehren und so musste der Jae mit seinem Freund mit laufen und ihn aus Problemen draußen halten, bis dieser von selbst zu müde geworden war uns sie zurück gehen konnten.


Sie liefen also zu den Docks, was eine Herausforderung an sich darstellte, da Lehni mehr wankte als sich wirklich gezielt fortbewegte, doch nachdem er sein fehlendes Gleichgewicht zusammen mit seinen Flügeln ausgleichen konnte, schafften sie es ohne Unfälle an das Wasser. Dort fanden sie tatsächlich ihre beiden Zielobjekte wieder und sie versteckten sich tollpatschig hinter einer Häuserecke um nicht gesehen zu werden.

>Ich muss mir dringend bessere Freunde suchen.< murmelte Jaenun als er um die Ecke spähte um zu sehen, ob die Chorr und der T sie bemerkt hatten. Trotz ihres eher auffälligen Auftrittes waren sie jedoch nicht erkannt worden, an den Docks schlichen sich mehrere zwielichtige Gestalten in den Nächten herum und so vielen sie nicht wirklich auf, auch wenn sie schon komische Vögel waren.


Ihre Verfolgten marschierten selbstsicher weiter entlang der Docks und passierten dabei die kleinen Boote, mit denen man wieder in die Innenstadt gekommen wäre, was für Jaenun kein gutes Zeichen war. >Siehst du? Sie gehen nicht zum Palast! Sie sind sicher Kopfgeldjäger!< zischte er durch die Zähne wütend seinem Freund zu, der sich jedoch nur gelassen von der Häuserwand löste und begann den beiden weiter nach zu laufen. >Bist du verrückt?<


Lehni nickte nur ohne stehen zu bleiben und das bot Jaenun keinen Ausweg, er musste seinem Freund weiter folgen, um ihn vor noch größeren Problemen zurück zu halten. Sie folgten den beiden verdächtigen Gestalten wie die teilweise betrunkenen Idioten, die sie auch waren, viel zu spät gegen Häuserwände gepresst, mit zu lauten Schritten und auffälliger Route, immer auf ihren Fersen, doch sie schienen weiterhin nicht bemerkt zu werden. Die Verfolgten schienen ebenso teilweise betrunken und in großer Eile zu sein, sodass sie alle seltsamen Gestalten um sich herum ignorierten, Jaenun und Lehni inkludiert.

Als die Chorr und der T vor einem Segelschiff zum Stehen kamen, das offensichtlich auch seetauglich war und üblicherweise nicht für den Transport über den Fluss bestimmt schien, blieben auch ihre Verfolger stehen und sahen nervös und argwöhnisch dabei zu, wie die die beiden vermeintlichen Kopfgeldjäger etwas auf dem kleinen Segelschiff versteckten und sich dann zurück zu den kleinen Booten am anderen Ende der Docks machten. Lehni löste sich ebenfalls von der Häusermauer und marschierte schließlich auf das Segelboot zu, als die beiden weit genug verschwunden waren und kletterte unbekümmert wirkend über die Reling um auf dem Deck herum zu stöbern.

Es versteht sich von selbst, dass Jaenun sehr wenig begeistert von dieser Aktion war und ihm nachlief um ihn wieder herunter zu ziehen, doch die kräftigen Flügelschläge des Sasanliers halfen ihm dabei, trotz Jaenuns Bemühen, über die Reling zu fallen und mit dem Gesicht zuerst auf dem Deck aufzuschlagen. >Nie wieder Wein.< murmelte Lehni, als er sich auf seinen Unteratmen aufstütze und dem fluchenden Jaenun grinsend dabei zusah, wie ihm dieser nach kletterte >Was um alles in der Welt willst du hier auf dem Schiff?<
>Ich will sehen, was sie hier versteckt haben!< informierte ihn sein Freund, noch immer grinsend und sah dabei so aus, als würde er diese Tatsache als eine der lustigsten wahrnehmen, die er je gehört hatte.
>Warum? Können wir nicht einfach wieder zurück in das Wirtshaus gehen?<
>Es ist ganz einfach.< nuschelte Lehni und widmete sich einer Kiste, die er öffnete und deren Inhalt er mit wenig Begeisterung wahrnahm. Es waren lediglich Dinge, die man zur Reparatur von Segeln und Netzen gebrauchen konnte und stellten nicht die aufregenden Funde dar, die er erhofft hatte. Die Erklärung warum man nun hier durch das Eigentum vermeidlicher Kopfgeldjäger stöbern sollte, beendete er nie.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt