A/N: Hey, uhm. Ich muss wieder vor dem Tod eines Charakters warnen. Also...seid gewarnt!
Aden starrte auf das Blatt Papier und fragte sich, warum das alles so kompliziert sein musste. Es war der nächste Nachmittag, nach seiner Unterredung mit den Moskitos.
Sein Kopf dröhnte noch immer von den Nebenwirkungen der Droge und sein Hals fühlte sich trocken und kratzig an, als wäre er in der Nacht durch Nemuraq gezogen.
>Nun, und deshalb kann das zum Problem werden.< schloss Kaukus den Bericht und warf Aden einen Seitenblick zu, der dem Admiral schnell unangenehm wurde. Natürlich kritisierte Kaukus, in dessen Innerem, den Plan von Aden, ihre Zusammenarbeit mit den Moskitos und dass Aden in der Nacht nicht wieder zurück gekommen war. Die Lituolier hatten in den Randregionen angegriffen und Kaukus hatte sich die größten Sorgen gemacht, auch wenn der Erste Offizier den Angriff natürlich routiniert und professionell abwehren hatte können. Doch all dieses Widerstreben, konnte er nicht offen sagen, also hoffte er offensichtlich, Aden mit seinem missbilligenden Starren zu durchbohren.
Aden hatte darauf jedoch keine Antwort, also ließ er den Blick zurück auf das Blatt vor ihm fallen. Es war eine Aufforderung an die Manengrunder, die Waffen nieder zu legen, sich in Kriegsgefangenschafft zu begeben, und bei den Lituoliern, gute Behandlung und Frieden zu erfahren. Es war kunstvoll formuliert, besser als es Aden nun zusammen fassen konnte und musste überaus attraktiv auf die einfachen Soldaten wirken. Das war auch das Problem. Laut dem Bericht von Kaukus, hatte ihr Geheimnis geschätzt, dass etwa zwanzig Prozent der Soldaten, trotz ihrer Befreiung, wieder desertieren könnten, um in Kriegsgefangenschaft zu bleiben.
>Ich verstehe.< kommentierte er deshalb nur. Es gab nichts, was er dagegen tun konnte, dass sich einige der befreiten Soldaten nicht befreien lassen wollen würden. Er mussten wohl versuchen sie aufzugreifen und sie dann wieder, auf ihrer Seite des Dschungels, in den Kerker werfen.
Wogegen er auch nichts tun konnte war hingegen der hartnäckige Gedanke, der sich in seinem Kopf fest gesetzt hatte, dass Artheon diese Propaganda verfasst haben musste. Es klang nach dem Spion. Doch jetzt, da Aden wusste, dass Artheon wieder zu Hause auf der Gegenseite war, hätte wohl jegliches Schreiben für ihn so geklungen, als würde es aus dessen Feder stammen. Es war ihm peinlich, dass sein Verstand jegliche Verbindung zu dem Jae suchte, dass er sich einbildete, Artheon in jedem Tintenstrich zu sehen. Wann war er so leer geworden? So abhängig? So selbstzerstörerisch? Wie hatte er nur mit Erik schlafen können?
Und Artheon? Wenn dieser wieder zu Hause war, was brachte es eigentlich noch, den Krieg um jeden Preis, so schnell wie möglich zu beenden?
Er bemerkte, wie sehnsüchtig auch Jappa und Emon auf die Gelegenheit starrten, sich einfach ergeben zu können, also schob er das Blatt schnell zur Seite um ihnen allen drein eine Enttäuschung zu ersparen.
Seufzend verfluchte er den Schwindelanfall, der ihn gleich nach dieser heftigen Bewegung heimsuchte. In der Früh war er bereits deswegen bei Emon gewesen, denn er hatte sich sofort bezüglich Geschlechtskrankheiten Sorgen gemacht. Emon wusste also von seiner Dummheit und der Nacht, die Aden mit Erik verbracht hatte. Doch dem Sanitäter zufolge, hätte Aden seine Idiotie gar nicht beichten müssen, denn solche Krankheitserreger, zeigten für Gewöhnlich erst nach einigen Tagen ihre Wirkung. >Ich denke, dass es eher dein Herz ist.< war Emons Antwort gewesen, während er seine Instrumente abgewischt hatte >Oder besser gesagt, sind es entweder deine Schuldgefühle, oder dein Göttlicher, der dir Probleme macht.<
Aden war dadurch beruhigter gewesen, doch das hatte schnell in Verärgerung umgeschlagen, als Emon scherzend hinzu gefügt hatte, dass bei etwaigen Symptomen von Geschlechtskrankheiten, gewiss auch das Vashblut helfen würde.
Wenn das so weiter ging, hatte Aden bereits mehr des Vashblutes in seinen Adern, als der blöde Vash selbst.
Nun, es war nicht schwer zu erraten, dass er sich allgemein in einer eher schlechten Stimmung befand. Glücklicher Weise hatte Erik in der Früh dann doch zugestimmt, dass man sich doch endlich miteinander einen Plan ausmachen sollte und sie waren sich einig geworden, dass es schon an diesem selben Tag losgehen konnte. Doch auch das hatte Kaukus von Anfang an kritisiert und brachte dieses Thema nun schon wieder auf. >Man sollte sie Nachteulen nennen und nicht Moskitos! Es ist nicht natürlich für uns, in der Nacht anzugreifen. Es gefährdet unsere Adler.<
Aden versuchte seine schlechte Laune im Zaum zu halten, auch wenn es ihm Kaukus schwer machte. Er hatte sich ein wenig mehr Dankbarkeit erwartet, nachdem er sich so für den Jüngeren abmühte. Doch all das laut zu sagen und sich einzugestehen, würde ihm, Kaukus und auch dem Göttlichen des Herzens nicht gefallen. Also versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und antwortete geduldig >Ich weiß nicht, was ich dir dazu noch sagen soll. Es ist die Art der Moskitos bei Nacht anzugreifen. Und bedenke die Vorteile! Die Lituolier rechnen nicht damit, dass wir bei Dunkelheit fliegen.<
>Weil es auch gefährlich ist!< beschwerte sich Kaukus und sie alle wussten, dass er dabei an den Unfall dachte, der Saravo Leiq das Leben gekostet hatte.
Die Innenseite von Adens Unterlippe glich bereits der zerfurchten Landschaft des Mondes, so oft kaute er darauf herum, um nichts zu entgegnen. Es war ungewohnt, dass ihm Kaukus so auf die Nerven ging. Doch andererseits war es auch ungewohnt, dass der Junge überhaupt Widerworte gab.
Kaukus schien jedoch zu spüren, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu ging. Das da irgend etwas im Busch lag, denn Aden konnte sich gut vorstellen, dass von ihm bereits den ganzen Tag lang, verdächtige Energie ausging.
>Außerdem-!< holte Kaukus wieder aus und sie alle wussten, dass nun etwas großes folgen würde. Das eigentliche Problem. >Außerdem bin ich dafür eingeteilt worden, hier um den See die Stellungen zu halten und darf nicht mit kommen? Was soll denn das? Glaubt Admiral von Nareen tatsächlich, dass ich dich alleine lasse, Juvi?<
Aden hatte bereits erahnt gehabt, dass dieser Punkt des Plans auf Widerstand stoßen würde. Ganz blöd war er ja auch nicht. Doch auch wenn die Idee von Erik gekommen war, hatte sich Aden nicht sonderlich dagegen gewehrt. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er sich mit seinen eigenen Männern umgeben könnte. Natürlich war es nur fair, wenn Kaukus bei der Befreiung seines eigenen Vaters anwesend wäre. Doch gleichzeitig traute Aden niemand anderen zu, die eroberten Gebiete zu verteidigen, besonders in der Nacht, während der die Lituolier besonders gerne angriffen. Erik hatte sofort abgelehnt, als es um diesen Punkt ging. Seine Moskitos waren keine Belagerungsstreitmacht.
Doch er konnte sich auch nicht hinter Erik verstecken, das würde ja schwach aussehen >Ich brauche dich hier-< versuchte er also, doch Kaukus war nicht zu halten, wenn er einmal Gefallen daran gefunden hatte, sich seinem Admiral zu widersetzen >Hier kann auch irgend jemand anderes aufpassen. Ich bin ein Mitglied der Weißen Klingen und kein Hausmeister! Ich habe heute Vormittag mehrfach überprüft, ob alle Verteidigungsanlagen den Anforderungen entsprechen. Ich hab eine mehrseitige Anleitung verfasst, die alle Instruktionen beinhaltet, die ein Erster Offizier den Verteidigern einer Stadt so geben kann. Hier!< Er zog einen Packen feinsäuberlich zusammen gehefteter Papiere aus seiner Tasche und überreichte sie Jappa, der nach Saravos Tod zum Zweiten Offizier befördert worden war >Das ist für dich Juvi. Ich würde dir raten, es gewissenhaft zu studieren.< Dann wandte er sich wieder Aden zu >Und ich sag es euch jetzt hier im Vertrauen, gerade heraus. Diese lausigen Chorrdörfer sind der Mühe nicht wert! Wenn sie zurück erobert werden, dann soll mir das recht sein. Ich werde nicht von deiner Seite weichen, Juvi.<
Etwas pochte in Adens Schläfe. Doch zur selben Zeit, steckte ihm auch ein Lachen kitzelnd im Hals. Jetzt wo Jaeartheon nicht mehr in Adlerhorsten war, was machte es denn noch für einen Unterschied? Wen kümmerte es denn noch, wann dieser Krieg vorbei war?
Und die Moskitos? Die wären schon längst verschwunden, hätte Erik nicht auf eine Gelegenheit gewartet, um die ultimative Demütigung zu finden, mit der er Aden quälen konnte. Sie würden die Dörfer einfach aufgeben. Sie scherten sich um nichts, also warum sollte Aden das tun? Auch wenn er sich an die Regeln hielt und versuchte diesen Krieg zu gewinnen, sabotierte ihn sein eigener Befehlshaber. Seine eigene Armee half ihm nicht und machte ihm das Leben schwer. Nur Erik hatte ihm geholfen. Also vielleicht hatte Kaukus in dem Ungestüm der Jugend ja recht.
Aden blickte zu Jappa, der bleich und verstört neben Emon stand >Du hast den Ersten Offizier gehört.< kommentierte er grinsend >Auch ich rate dir, das gewissenhaft zu studieren.<
>Moment! Ich bin kein Soldat Aden. Letztes mal, wärst du vor meinen Augen fast in die Luft geflogen.< beschwerte sich Jappa. Doch er hatte dieses mal kein keckes Lächeln auf den Lippen und auch nicht die Brust selbstsicher heraus gestreckt. Er sah eher wie ein Häuflein Elend aus.
Doch Aden hatte nicht mehr die Kapazität, um mit der ganzen Welt Mitleid zu haben >Juvi. Der Krieg dauert jetzt schon ein dreiviertel Jahr. Du warst bereits an unzähligen Schlachten beteiligt. Du hast mir das Leben gerettet. Nach dem wievielten Gefecht, gilt man denn deiner Meinung nach als Soldat?<
Jappa konnte darauf nichts sagen, also wandte sich Aden wieder Kaukus zu, dessen Sorgenfalten, langsam wichen und auf seiner Stirn nur den Schweiß des Regenwaldes übrig ließen >Admiral! Ich werde dich nicht enttäuschen. Du wirst nicht bereuen, dass du mich mitnimmst!<
Das wusste Aden, doch er musste diesen Umstand auch noch irgendwie Erik beibringen.
Er stand auf, so gut das im Moment auch ging. Am besten war es, wenn er mit Meharitt
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Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben Geschichte
FantasyDer große Kontinent Peruna erstreckt sich von dem tropischen Regenwald Ahnahns, über die glühende Wüste Nemuraq, bis zum kalten Bergland in Manengrund. Er hat bereits viele Konflikte kommen und gehen gesehen und oft trennen die beiden Konfliktpartei...