14.3. Jaenun

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Als Lehni mit seinem Falkengreif an der Festung Radinee angekommen war, im Fürstentum Humbreen, um sich Jaenuns Gefolge wieder anzuschließen und dort gegen die Jentyponier zu kämpfen, stolzierte er schnurstracks in das Zelt des Vash. Er war so gehetzt, dass die Zeltplane des Eingangs, gegen die Zeltwand schlug, so heftig stieß er den Stoff beiseite, um eintreten zu können.

Die Jae die sich gegen die morgendliche Kälte, in dem Zelt zurück gezogen hatten, sahen allesamt erschrocken auf, als sie Lehni herein platzen hörten und die zwei Wachen aus Panareen, zogen ihre Schwerter. >Lehni.< entkam es Jaenun, als er seinen Freund erkannte und er stand von seinem Schreibtisch auf. Sein Lächeln war herzlich, doch da seine linke Wange einbandagiert war, konnte man es nicht in seiner vollen Größe sehen.

Der Sasanlier schenkte seinem Freund jedoch nur wenig Beachtung, seine gesamte Aufmerksamkeit galt Jaetru, der neben dem Vash an der Seite des Schreibtisches saß und Aufzeichnungen sortierte. Der Fürst von Panareen warf ihm einen giftigen Blick zurück >Wir arbeiten hier, was willst du Sasanlier?<


>Ich bin gekommen, um meinen Platzt an Jaenuns Seite wieder einzunehmen!< antwortete Lehni, seine Flügel waren gespreizt, sein Gesicht ernst und er machte Handbewegungen, als wäre Jaetru nur eine lästige Fliege, die man von seinem Sessel verscheuchen sollte >Meine Erfahrungen kann er sicher besser gebrauchen als deine. Berichte über meine geschlagenen Seeschlachten, haben euch sicher bereits erreicht!<


>Wie geht es dir? Und Choir?< versuchte sich Jaenun einzumischen, doch er wurde strikt ignoriert, also ließ er sich stumm zurück auf seinen Sessel fallen. Jaetru jedoch verdrehte die Augen ungehalten >Die Seeschlacht, die ihr verloren habt, meinst du?<


Lehni schnappte nach Luft und griff sich an die Brust >Erfahrung ist Erfahrung!< argumentierte er und nahm nun endlich von Jaenuns Bandagen Notiz. Nicht nur des Vashs Wange war verbunden, auch seine Handflächen und seine Schulter >Was ist mit ihm? Warum wurde er so zugerichtet? Die Königin wird dich vierteilen lassen, wenn du nachlässig warst! Oder hast du ihm das etwas angetan, in deinem Verlangen danach, Vash zu werden?<


>Lehni!< Jaenun protestierte >Beruhige dich erst einmal. Was ist denn los?<
>Ich dachte dir wäre klar,< kommentierte Jaetru trocken und ließ damit keine Aufmerksamkeit für Jaenuns Einwand übrig >das wir dich in der Hoffnung zu den Chorr geschickt haben, dass du hier nicht störst. Aber die hatten wohl die selbe Idee, wie wir und haben dich wieder Retourniert.<


Jaenun strich sich über die Stirn >Jaetru. Sei nicht so boshaft!< doch es hatte keinen Zweck, beide Partein waren zu aufgebracht, um seine Vermittlungsversuche zu honorieren. Er wurde als naiver Störenfried empfunden, der die angespannte Stimmung, die sich entladen musste, einfach nicht verstand. Der Sasanlier meckerte weiter, dass sein rechtmäßiger Platz an Jaenuns Seite, nun wieder freigemacht werden sollte und Jaetru war der Überzeugung, dass man besser ohne dem Klotz am Bein namens Lehni ausgekommen war.

Also verließ Jaenun seufzend das Zelt und ließ den beiden den Raum, um sich aneinander abzureagieren. Die Seeschlacht zu verlieren, war sicher keine einfache Sache für Lehni wegzustecken und Jaetru stand so und so immer unter großer Anspannung, also musste dieses Wiedersehen in einem Gewitter enden. Er stapfte über den Lagerplatz mit zerknittertem Hemd und offenen Stiefeln, denn er war eigentlich gerade erst aufgestanden. Seit er hier an die Grenze zu Jentyponien gekommen war, hatte sich ein gewisser Alltag für ihn eingespielt. Befehle unterschreiben, Berichte von den anderen Einheiten lesen, seinen Beratern zuhören. Entscheidungen treffen, von deren Auswirkungen er wohl erst in Monaten hören würde, dann einige wenige Flugübungen mit seinem Greifen Feuerspucker und am Abend Schieß- und Schwertkampfübungen mit Jaeho.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt