Kennt ihr das, wenn eure Freunde viel eher wissen, was in eurem Herzen vorgeht, als ihr selbst?
Manchmal braucht es eben einen Außenstehenden, um eine Situation richtig zu bewerten.
3.3. Lehni
Missmutig gelaunt durchstöberte Lehni alle Säcke die sie bei sich hatten, doch darin war nur Enttäuschung zu finden >Wie kann uns der Proviant ausgegangen sein? Ich brauche Nahrung. Der Stoffwechsel von Sasanliern ist höchst aufwendig!<
>Erspare mir die Details!< schnappte Gnaeo noch missmutiger gelaunt >Ich bin knapp dran dich
aufzuessen!< er gab seinen letzten Bissen jedoch bereitwillig den ältesten Priestern zum Aufteilen und stand gereizt auf. Sein Blick drang nur unbefriedigend weit durch die sie umringenden Bäume, sie waren bis jetzt noch in keiner Nacht angegriffen worden, was ein gutes Zeichen darstellte, doch wenn sie nicht bald Veral, die nächste Stadt, erreichen würden, dann wäre ihr fehlender Proviant eine Katastrophe. Sie standen einen und einen halben Tag hinter ihrem Zeitplan zurück.
Lehni ließ sich jedoch nicht davon abhalten weiter zu jammern und da dieses Verhalten Chori schwer auf die Nerven fiel und sie sich ebenso wie Gnaeo Sorgen um ihr Weiterkommen machte, beschloss sie kurzer Hand jagen zu gehen.
>Ich werde dich begleiten!< war die erste Reaktion des T auf diese Ankündigung >Niemand ist so erfolgreich und gerissen im Jagen wie ich. Besonders wenn ich hungrig bin, steige ich zur Höchstleistung auf.<
Sie lächelte gutmütig, doch unterbrach Gnaeo gerne dabei, wie er sich selbst anerkennend auf die Schulter klopfte >Und unsere beiden Helden sollen die Priester alleine beschützen?< fragte sie, während sie ihren Bogen aufspannte und mit dem Kinn nur vage in die Richtung des am Boden liegenden Sasanliers zeigte, der seinen niedrigen Blutzucker beweinte und in die Richtung von Jaenun, der sich ertappt fühlend aufsah, ohne irgend etwas bestimmtes verbrochen zu haben. Gnaeo prustete los, er lachte so heftig, dass sein ganzer Körper bebte, während die Königin milde lächelte. So lustig war die Aussage nun auch wieder nicht gewesen. >Du wirst mit Lehni hier bleiben.< befahl sie, nachdem das Lachen verklungen war >Ich gehe mit Jaenun jagen.<
Gnaeo schnaubte ein weiteres kurzes Lachen hervor, doch widersprach nicht weiter, Chori war schließlich noch immer die Königin und es gab tatsächlich niemand anderen, der diese Aufgabe übernehmen konnte. Die Priester durch den Dschungel wandern zu lassen war zu gefährlich und Lehni tat so, als stände er schon knapp vor einer Ohnmacht.
Auch Jaenun widersprach nicht. Er beutelte die leeren Proviantsäcke aus, schnappte sich seine Machete und war nicht unglücklich darüber, von ihren jammernden Gefährten eine Weile weg zu kommen. >Wenn ich hier sterbe, bitte versprich mir, dass du Gnaeo davon abhältst mich aufzuessen.< murmelte er erschaudernd und Chori begann zu grinsen >Werde ich!< sagte sie und zwinkerte >Du gehörst ganz mir alleine.<
Verstört spielend schüttelte Jaenun den Kopf, begann dann aber selber zu lachen >Und du nimmst uns übel, dass wir euch in der Taverne für verrückt gehalten haben!<
>Nein.< antwortete das Mädchen gutmütig lächelnd und hielt einen Ast zurück, damit er dem hinter ihr gehenden Jaenun nicht in sein Gesicht schnalzen würde, als sie zusammen den Lagerplatz verließen >Ich nehme euch nur übel, dass ihr euch nicht gleich zu den Verrückten dazu gezählt habt! Ich hab euch echt lang dazu überreden müssen, mit mir auf diese sonderbare Mission mit zu kommen!<
Der Jae hob eine Augenbraue und sie grinste entschuldigend und flüsterte ihm die Antwort ins Ohr, sodass die Priester es nicht mehr hören konnten >Lange für eine Königin, meine ich.<
Mehr konnte auch Lehni nicht mehr hören, der sich schwer seufzend auf den Bauch drehte und erst jetzt bemerkte, dass der Priester Findrick über ihm stand und mit der Zunge schnalzte >Ist dies wirklich der richtige Moment für eine romantische Exkursion der beiden? Was meint ihr?< fragte er und schaute Chori und Jaenun hinterher.
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Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben Geschichte
FantasyDer große Kontinent Peruna erstreckt sich von dem tropischen Regenwald Ahnahns, über die glühende Wüste Nemuraq, bis zum kalten Bergland in Manengrund. Er hat bereits viele Konflikte kommen und gehen gesehen und oft trennen die beiden Konfliktpartei...