25.2. Aden

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Warnung: Leider wieder ein Character Death!!

Eigentlich war Adens Klauen Sturmflotte dafür gedacht schnell wie ein Unwetter zuzustoßen und als Vorhut über das feindliche Land hinweg zu fliegen und zu jeder Zeit einen Angriff vorzubereiten. Sie waren dafür geschaffen die ersten an der feindlichen Linie zu sein und waren oft auch die ersten, die selbst unter Feuer gerieten. Doch das machte nichts, denn sie waren die Manengrunder Elite, dafür aufgestellt um Schneisen nach Lituolien zu schlagen. Das hatte im Land der Jae hervorragend funktioniert, vor allem mit dem Fall von Merech und dem Bezwingen der Mauer. Doch in Ahnahn musste man ein anderes Lied singen.

Nach dem Testangriff gegen die Zwölfsternstadt hatten sich die Manengrunder wieder zurück ziehen müssen und nur den Nirin-Atah eingenommen, das östliche Gebirge von Ahnahn. Sie hatten bewusst ausgenutzt, dass die Chorr selbst niemals auf die Berge stiegen und Jaenun seine Gebirgsjägerinfanteristen, erst nach Tagen des Anmarsches vom Anhemorn hier her schicken konnte. So waren die Berge ungeschützt gewesen und Aden hatte sie im Handstreich eingenommen, was seinen nachfolgenden Truppen eine ganz hervorragende Basis für weitere Angriffe gegen alle möglichen Städte Mittelahnahns bot.

Sie als Manengrundersoldaten waren mit jeder Faser ihres Körpers geborene Gebirgskämpfer und ließen sich nicht gerne auf die unsicheren und unüberschaubaren Sumpfwälder von Ahnahn, als Schauplatz für ihre Schlachten ein. Es war ihnen zuwider von ihren Adlern abzusteigen und sich durch den Dschungel zu kämpfen, also flogen sie lieber von einer Basis aus ihre Angriffe. Würden sie erst einmal einige Städte erobert haben, konnten dort neue Basen aufgebaut und von diesen wieder gestartet werden, so blieben die Füße trocken und ihr Luftvorteil zu jeder Zeit erhalten.

Sasanlier ließen sich zu dieser Zeit noch kaum über dem Blättermeer blicken, sie wussten wahrscheinlich noch nicht, was man gegen die Manengrunder aufwenden konnte, ihre geflügelten Pferde waren gegen Adler noch nie zuvor in den Krieg gezogen und so ging man eher vorsichtig und zurückhaltend mit der Situation um. Die lituolische Luftwaffe hatte wohl im ersten Moment auch versäumt zu erkennen, wie wichtig es war, die Berge zuerst zu besetzen. Ein folgenschwerer Fehler, der Aden höchst zuversichtlich stimmte.

Es sprach also einiges gegen ein schnelles Weiterkommen in Ahnahn, doch auch einiges dafür. All das in Betracht zu ziehen, hatte Aden jedoch nicht darauf vorbereitet, was er erfahren musste, als er mit seiner Klauen Sturmflotte von der Mauer im Land der Jae, siegreich zurück auf den Nirin-Atah kehrte. Er hatte eigentlich vermutet, dass die Seestädte schon längst eingenommen waren und er nach einem Zwischenstopp in den Bergen, anschließend von dort aus wieder starten würde und einen erneuten Angriff gegen die Zwölfsternstadt fliegen könnte, doch es stellte sich heraus, dass die Manengrunder noch auf dem selben verdammten Berg festsaßen.

Er war zu perfekt organisierten Stellungen zurückgekehrt, die Versorgungslinien zwischen Nemuraq und dem Nirin-Atah standen schon längst. Es war mittlerweile bereits sogar soweit, dass aus dem Manengrunderreich Gebirgspferde dort hin gebracht worden waren, die Nachschub in die steilen Höhen bringen konnten und die Adler entlasteten, die man schließlich für den Kampf brauchte. Außerdem gab es im Gebirgskampf eine Regel, gekämpft wurde stets von oben nach unten und auch diesen Höhenvorteil hatten sie mit ihren Vögeln ohne Probleme stets in der Tasche.
Das klang beeindruckend, perfekt organisierte Stellungen waren schließlich in jedem Handbuch als Voraussetzung zum Sieg beschrieben. Doch für Aden stellte es eine Niederlage da. Sie sollten keine Stellungen im Nirin-Atah brauchen. Sie hätten schon längst die Chorr aus ihren eigenen Betten werfen und sich in einer gemütlichen Stadt festsetzen sollen. Niemand sollte darauf stolz sein, dass die Lituolier sie dazu gezwungen hatten, hier auf der Bergspitze anzuwurzeln.

Anderseits verzeichnete die schließlich angerückte lituolische Gebirgsjägerlenzer, zum Glück immer wieder fehlgeschlagene Offensiven und hatte sie wenigstens von dem Gipfel bis jetzt noch nicht verjagen können. Das war aber nur ein kleiner Trost für Aden Dennen und seine Klauen Sturmflotte, die nun wie die reguläre Armee auf dem Nirin-Atah festsaß. Nicht sehr überraschend war es dadurch auch, dass sich Adens Begeisterung in Grenzen hielt und seine Stimmung mit jedem tropischen Regenguss sank.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt