17.2. Aden

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(Bild von links nach rechts: Haron "Jappa" Opreen, Kaukus Leiq, Emon Casso, Saravo Leiq)

Aden verließ seine Wohnung ebenso, obwohl das Tageslicht für heute, bald versiegen würde. Doch mit etwas Glück, konnte er die Ausrüstungsaktivitäten seiner Flotte noch überprüfen. Es würde das erste mal sein, dass er seinen direkten Untergebenen gegenüber stand. Seinem ersten Offizier, seinem zweiten Offizier, seinem Buchführer und Stückmeister und wenn er sich beeilte, vielleicht auch klein Emon, dem ersten Offizier der Sanitäter.

Es war ein guter Abend für solch einen Besuch bei seinen Männern. Nicht nur da es zeitlich gerade praktisch war, da heute alle zufällig bei den Vorbereitungen anwesend sein sollten, sondern auch weil sich Aden für solch eine Inspektion in bester Laune befand. Er wollte seine Männer sehen und mit ihnen seinen Erfolg, auch in Sachen Abwehr feindlicher Spione, feiern. Und endlich seine eigene Flotte, seine eigenen Waffen, Männer und Adler zu Gesicht zu bekommen, würde ihn mit größtem Stolz erfüllen und den Abend noch freudiger werden lassen. Die Nacht dann auch noch mit Findrick zu verbringen, würde einen würdigen Abschluss darstellen und der Gedanke ließ Aden ein Kribbeln im Magen spüren.

Wie jeder Manengrunder, achtete auch er beim Verlassen des Hauses penibel auf seine Kleidung. Er schlüpfte deshalb in seine kniehohen Schnürstiefel, die festgezurrt der Welt offenbarten, was für eine Bohnenstange er wirklich war. In seinen Augen sah er jedoch verdammt gut darin aus und somit gaben sie seinem ohnehin bereits selbstbewussten Auftreten, noch den letzten Kick, den ein frisch gebackener Admiral brauchte. Der mit Pelz umsäumte Reiseumhang, sollte den Reichtum seiner Familie darstellen und damit seine Uniform darunter nicht völlig verschwand und nicht mehr zu sehen war, durfte natürlich die Kappe mit dem großen Wappen der Manengrunder darauf nicht fehlen.

Um zum Warenlager der Armee zu gelangen, benutzte Aden selbstverständlich, wie jeder anständige Manengrunder, als erstes die Balkontür. Dort war in einem kleine Verschlag, der ihn vor Schlechtwetter oder Dieben schützte, sein junger Adler Meharitt untergebracht.

Dieser breitete die Flügel aus, so weit er in dem engen Raum konnte, als er Aden sah und rieb aufgeregt mit dem Schnabel gegen die Gitterstäbe. Das Tier wollte fliegen, unbedingt und Aden konnte ihm dieses Gefühl nachempfinden. So beeilte er sich den Vogel flugfertig aufzusatteln, sich an ihn zu binden und im Schein der untergehenden, goldenen Sonne, zu dem Ausrüstungslager, von seinem Balkon aus abzuheben.

Er konnte dieses bereits von weitem sehen, es war knapp vor der Stadtmauer gelegen und eine der wenigen freien Flächen in Adlerhorsten, wo das Gebirge die Manengrunder üblicherweise dazu zwang, jeden verfügbaren Platz auszunutzen.

Auch er wurde deutlich von den unten arbeitenden Soldaten gesehen, doch zu aller erst von deren Adlern, die ihre Herren alarmierten. Um seinen Männern unter ihm, eine angemessene Zeit zur Vorbereitung zu geben, die sie für seinen Empfang benötigten, kreiste er zwei mal mit Meharitt um das Ausrüstungsfeld und landete erst, als man seinen ersten Offizier und seinen zweiten Offizier aus der Materialhalle heraus getrommelt und auf das Flugfeld geschickt hatte.

Bei Adens Landung, wurden sofort zwei Dinge klar. Der erste Offizier, der ältere der beiden Leiq Brüder, wusste ohne Mühe, wie man einen Admiral empfing. Er eilte mit seinem jüngeren Bruder, dem zweiten Offizier, zu der Stelle an der Aden gelandet war und kommandierte sofort, dass die Tierwärter dort, den Vogel des Admirals versorgen sollten, bevor er sich in das flach getretene Gras kniete, mit gesenktem Kopf und ernster Miene >Kaukus Leiq, mein Herr. Zu Euren Diensten.<

Der Reisemantel der über der Uniform von Kaukus lag, war fast prächtiger als jener von Aden, auch wenn der des Admirals wohl teurer gewesen war. Den Pomp machten wohl die Stickerein auf dem schweren Stoff aus, der über und über mit dem Hauswappen der Leiqs verziert war. Die stolzen Adler einer stolzen Familie.
Aden hingegen, hatte auf das Besticken seines Mantels mit dem Zeichen der Dennens verzichtet, ein winziger Zaunkönig konnte so und so mit nichts mithalten. Dafür aber, zeigte er seinen Admiralsstatus mit der pompöseren Uniform gerne. Die Luftwaffe war ihm mehr Familie, als sein Geldgeber Warrin Dennen.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt