22.2 Silwan/Chori/Jaeho/Jappa/Jaenun

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A.N.: OK. Ich weiß, dass das echt lang geworden ist. Ich habe aber das dringende Gefühl, dass ich diese Abschnitte nicht trennen kann. - Es ist ein Angriff. Ein Ereignis im kollektiven Gedächtnis. Deshalb sollte es auch alles zusammen erlebt werden. Bitte verwendet die einzelnen Perspektivenwechsel als Lesepause, wenn ihr wollt.

Das Bild ist natürlich wieder von der talentierten @frowningMonday und zeigt einen Chorr der „Spezialeinheit". Eine Sniperin, wenn man so will.




Silwan, etwa 200km von Wüstenrast entfernt, Tag 1 des Angriffs

Man konnte die Hitze in der Luft riechen, das Aroma von verbranntem Sand und Pflanzen, die um ihr überleben kämpften. Wollte man sprechen verdampften die Worte auf der Zunge und man konnte fortan nur noch mit der trockenen Klebrigkeit im Mund kämpfen, anstatt richtige Worte zu formen. Das war das Leben hier draußen und leider ihr Schicksal, jetzt wo sie die Hauptstadt wieder verlassen hatten.

Jaeran streckte den Rücken durch, während Silvan sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn strich und leicht seufzte. >Warum bleiben wir stehen?< fragte sie und zog die Augenbrauen zusammen, nicht sicher ob ihr Gefährte nicht vielleicht an einem Hitzschlag litt. Sie waren vor einer Stunde aufgebrochen, doch obwohl die Sonne bereits untergegangen gewesen war, ließ die erlösende Kühle der Nacht auf sich warten.

Der Jae an ihrer Seite lächelte gutmütig und nickte >Ja, wir müssen einfach bis zum Fluss und dann eine Überquerung suchen! Doch ich würde gerne auf die Düne da vorne klettern, um zu schaun, ob man den Fluss schon sehen kann. Frag mich nicht warum, es ist nur ein Gefühl von mir. Die Düne ist erstaunlich groß, es ist interessant was man von dort oben aus entdecken kann.<
Silvan zog eine Augenbraue skeptisch nach oben >Na wenn du die Energie dafür noch hast, halte dich nicht zurück, du Held.< doch trotz ihrer Skepsis schloss sie sich ihm dennoch sofort beim Klettern an und sie bestiegen die Anhöhe aus Sand gemeinsam. Es kostete sie tatsächlich eine Menge Energie, denn alle Kraft und Zuversicht hatte sie in Wüstenrast gelassen, als sie zu dem Königspalast gegangen waren und sich bewahrheitet hatte, was ihnen durch Yaims gesagt worden war. Der letzte König von Nemuraq war schon lange verstorben gewesen und die Stadtregierung hatte nicht die Mittel um die Lituolier in ihrer Not zu unterstützen. Und so konnte sie kaum auf ihre früheren Ressourcen und Widerstandskraft zurück greifen, sie war zu niedergeschlagen.

Sie schafften es schließlich irgendwie taumelnd bis zum Kamm, der spärlich bewachsenen Düne und spähten darüber hinweg. Das bereits vertraute, endlose Meer von Sand begrüßte sie, zusammen mit anderen Dünenkämmen, ein auf und ab mit wenig Bewuchs und dadurch endlose Weiten. Beide Freunde seufzten, sie wünschten sich schon längst wieder an ihrem Ziel angekommen zu sein. Es war nicht nur die Anstrengung der Reise, die sie sehnsüchtig werden ließ, sondern ein Bedürfnis, wieder in den gewohnten Gebieten zu sein. Der Ozean aus Sand brachte nichts Neues, doch am Himmel in der Ferne regte sich etwas.

Von ihrer Position aus, waren es nur kleine, schwarze Punkte, die über die Sterne huschten und diese immer wieder kurz verdeckten. Jaeran blickte hinunter zu ihren Reittieren und bemerkte beunruhigt, wie diese nervös wurden, was sein Interesse an den Punkten am Himmel zu steigern schien. Er bat Silvan ihm ihr Fernrohr zu geben, um den Schwarm zu untersuchen, besonders die Größe der Ansammlung kam ihm verdächtig vor. Aus ihrer Position aus, sah es so aus wie eine der Fliegenplagen, die man in der Wüste, um die Städte herum, immer wieder ertragen musste. Zumindest murmelte er diesen Vergleich, als er sich das Fernrohr gegen das Auge drückte.


Die Chorr war seltsam alarmiert, eine solche Zusammenkunft von fliegenden Organismen, bedeutete meist ein bedeutendes Event, öfter als nicht ein Schlachtfeld zwischen zwei rivalisierenden Stämmen des Windvolkes, an dem sich ein Schwarm an Geiern erfreute. Sie wartete also mit angehaltenem Atem, während Jaeran den Himmel absuchte.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt