Jedermanns bester Freund - 33.1. Lehni

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A/N: Ich finde es amüsant, dass ich in meinem kleinen Kreis nun als "Seeschlachtentyp" bekannt bin. Vor allem, da meine Leidenschaft ja eigentlich schon immer Luftschlachten gewesen sind. Mit dem Wunsch diese zu schreiben, hat diese Geschichte angefangen. Wegen ihnen haben die Manengrunder Adler (die alle nach WW2 Flugzeugen benannt sind) und mein Interesse an Seeschlachten kam eher nur aus der Notwedigkeit heraus, micht auch mit diesen auszukennen, um die Szenen glaubhaft wirken zu lassen. Ich bin jedenfalls besonders froh darüber, dass ich jetzt auch einmal eine richtige Luftschlacht präsentieren darf :) vielleicht hat es auch deshalb so lange gedauert, dieses Kapitel zu schreiben - ich habe mich davor gefürchtet, dass ich die Luftschlachten doch nicht interessant hin bekomme. Naja, jetzt ist es aber endlich gescafft! :)



Das erste was Lehni von dem Schlachtfeld sah, konnte man schon aus weiter Ferne wahrnehmen. Sie waren noch nicht einmal über die Spinnenhügel gelangt, da war bereits die hohe Rauchsäule zu erblicken, die sich im Westen über Panareen, kerzengerade in den Himmel schraubte. Von der Stadt selbst, war noch nichts über die Hügelkuppen zu erspähen, also hatte Lehni zu diesem Zeitpunkt noch Hoffnung gehabt. Was Jaeteu von diesem Anblick hielt, konnte er nur erraten, denn die Göttliche des Blutes, hatte vollkommen von ihm Besitz ergriffen, als er damit begonnen hatte die Imyros zu kontrollieren, jene gigantischen Wesen, die sie aus dem camonischen Salzsee ausgegraben hatten. Und seit dem war der Junge nur noch eine willenlose Hülle, mit der es sich nicht lohnte zu interagieren.

Lehni nahm es jedoch weder der Göttin, noch Jaetru übel. Diese Dinger wirkten auch unglaublich schwer zu beherrschen. Gebaut aus Holz und Salz und jedes Monster so groß und Spindel dünn, dass Lehni vor ihnen, wie ein Schmetterling vor einem Weinstock, flatterte. Es war schon schwer genug gewesen die Dinger auszugraben, doch nachdem sie alle sechs gefunden und zu Tage gebracht hatten, war erst die richtig knifflige Aufgabe auf sie zu gekommen. Wie sollte Jaetru sie zum Leben erwecken? Einer Eingebung folgend, hatte er mehrere der antiken Sprachen ausprobiert. Er hatte Zauberworte gemurmelt, Handgesten ausprobiert, in seinen Finger geschnitten, um ein Blutopfer zu bringen. Nichts hatte funktioniert und die Zeit war weiter verronnen. Dann, endlich ein Treffer! Bei einem alten Wort der Nirin waren die Imyros plötzlich hellhörig geworden, ja sogar richtig aufgewacht. Sie wussten beide, dass in den Worten der Nirin, alte, verhöhnte Magie aus dem Osten lag und sie deshalb in Peruna nicht mehr gelehrt wurden. Doch Jaetru hatte die richtigen Laute erspürt, hatte das richtige Zeichen auf ihre Stirn gemalt. Beschütze. Diesem Befehl folgten sie nun. Doch unbeholfen wie Kinder, mussten sie dennoch alles beigebracht bekommen. Was es zu beschützen galt, wo es lag und wie man es anstellte.

Dafür wurde all die Konzentration von Jaeteu und seiner Göttlichen aufgebraucht und Lehnis Geschnatter hätte nur gestört.

So blieb Lehni mit seinen Gefühlen alleine, auch als sie endlich nahe genug an die Stadt heran gekommen waren, um Klarheit über die Situation zu erlangen. Nichts hatte ihn auf die Katastrophe vorbereiten können, die sich vor ihm ausbreitete. Nicht seine erste Seeschlacht und die Zerstörung der Se-Sen, nicht der Verlust der Carinya oder das Gemetzel von Loreen. Die Zerstörung der Stadt, hatte noch einmal eine größere Dimension. Sie lag aufgebrochen vor ihnen, wie ein ausgelutschter Bienenstock. Man konnte das Gewusel darin noch erkennen, die tapferen Arbeiterinnen, stellten sich dem Feind aufopfernd entgegen, doch über ihnen stieß ein Schwarm Hornissen auf sie herab und ließ unbarmherzig, nicht von seinem Ziel ab. Der Rauch machte alle träge, die Feuer fraßen sich durch Häuser und Tempel und Villen. Von Jaetrus Prunkgarten, über den sich Lehni noch in Humbreen lustig gemacht hatte, war nichts mehr zu sehen. Nur die Festung stand noch immer stur und fest in ihren Fundamenten und widerstand den Manengrunder Attacken.

Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt