(für dich Chocho, weil du mich immer fragst, wann dieses - dein Lieblingskapitel - endlich veröffentlicht wird)
Die Carinya preschte vor und überholte die gesamte elendslangsame Kolonne mit tänzelnder Leichtigkeit. Bei diesem Wellengang hätte sie bestimmt unter der enormen Segellast unkontrolliert zu Rollen angefangen, hätte Daiv sein Schiff nicht bis zur kleinsten Schraube genau gekannt. Sein Kommodorewimpel winkte ihnen vom Heck aus zu und schien Gnaeo geradezu wie ein rotes Tuch zu verspotten, also überraschte es Chori nicht im Geringsten, dass der T sofort zur Carinya signalisieren ließ, Daiv möge sich augenblicklich zurück in Formation begeben.Als Nachdruck ließ er auch die Signale für 'in Schlachtlinie verbleiben' und 'der Admiral ist an Bord' setzen. Daiv wusste all dies natürlich auch ohne dem Schwingen der bunten Fähnchen, doch da das Geschwader auch aus der uralten Tugend bestand, die man den Atoniern vor vierzig Jahren abgenommen hatte und sich die lädierte Kalas, mit ihren ungleichen T und Chorr Spieren, über die Wellenberge schleppte, ging diese ganze Prozedur der Carinya natürlich zu langsam. Leider kreuzten alle schnelleren Schiffe der T bereits vor der neutralen Küste von Camo auf, um weitere Jentyponier davon abzuhalten auf die Nealinseln zu gelangen, oder sie brachten bereits die ersten strammen Sasanlierpiloten durch die aufgewühlte Küstenregion von Atonien nach Fihl-Dehered, also konnte Gnaeo dem Chorr seine quälend langsame Reise nicht ersparen.
Der Admiral war schon dazu bereit, dem Kommodore einen Kanonenschuss hinterher zu schicken, um ihn zur Rückkehr zu zwingen, doch Daiv nahm Tuch weg und wartete artig auf seinen Konvoi. Das wunderte nicht nur Gnaeo, sondern auch Chori. Normalerweise würde nun eine kindische Diskussion ausbrechen und das alles nur über Fahnen kommuniziert. Daiv würde die blaue gezackte Fahne hissen lassen, die für 'alle Mann an Bord' stand und zeigen sollte, dass man sich doch bitte zu beeilen hatte. Gefolgt von dem Signal 'Auslaufbereit'. Gnaeos Antwort wäre wieder die Admiralsflagge zu dippen und wohl einen Schuss vor den Bug zu setzen. Daraufhin folgten meist wüste Beschimpfungen. Die Nationalflagge zu dippen und die Seuchenflagge zu setzen bedeutete 'Ihr habt doch Tidenfieber an Bord!' und die Erkennungsnummer des anderen zu signalisieren und dann die Nationalflagge zu dippen sollte den Empfänger darüber informieren, dass er doch lieber nach Hause fahren sollte, hier auf dem Meer waren Amateure unerwünscht. Doch Daiv blieb ruhig.
>Das kann nur bedeuten, dass er was entdeckt hat.< raunte Gnaeo und nach einem kurzen Augenblick, kam tatsächlich ein Kanonenschuss Steuerbord von der Carinya und das Signal 'feindliche Segel in Sicht'. Gnaeo fuhr nun wieder auf der Elphidia, seinem Schiff und hatte eine gute Mannschaft zusammen gestellt. Sie war auch das einzige Schiff, das groß genug war um Bahara zu tragen und dabei nicht an Schub zu verlieren, also hatte Gnaeo nicht nur eine hervorragende Crew, sondern auch die Königin mit an Bord und diesen lästigen Lehni an die Carinya abgegeben. Er konnte also zufrieden sein und das noch mehr, als nun auch sein Ausguck von oben aus dem Krähennest das feindliche Ziel schneller fand, als das bei dieser Entfernung üblich wäre.
>Späher, welche Peilung?< fragte Gnaeo nach oben, faltete die Hände hinter dem Rücken und begann dabei auf und ab zu gehen. Ihm wurde die Auskunft gegeben, dass es sich um ein Schiff knapp einen Strich südlicher als West handelte und als Daiv einen zweiten Schuss abgab, meldete der Ausguck zur selben Zeit >Ein weiteres Segel in Sicht, Admiral!<
Weder Chori, noch Gnaeo hatten Augen die so gut waren wie der Ausguck, deshalb ergriffen sie beide ihr Fernglas, um über den Wasserspiegel zu sehen. Tatsächlich, da waren zwei Segel zu erkennen, rosa wie von der Morgensonne angeschienene Wolkenfetzen. Gnaeos Gesicht bekam einen wilden Ausdruck des Grinsens und seine Augen wurden dunkler >Endlich ein Gefecht.<
Nur ihre obersten Zipfel ragten bereits über der Kimm, doch der T konnte dennoch bereits das Schießpulver vor Aufregung schmecken. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und er genoss es sichtlich >Fertig machen fürs Gefecht!< gab er an Chothan weiter, die nach Choris Freistellung als ihre Leibwächterin, diese Position seines ersten Offiziers übernommen hatte >An die anderen Schiffe signalisieren, dass man sich bereit halten soll.<
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Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben Geschichte
FantasyDer große Kontinent Peruna erstreckt sich von dem tropischen Regenwald Ahnahns, über die glühende Wüste Nemuraq, bis zum kalten Bergland in Manengrund. Er hat bereits viele Konflikte kommen und gehen gesehen und oft trennen die beiden Konfliktpartei...