(Bild: traditionelle nealesische Tracht mit Wappen der Neal Inseln daneben)
Jaetru erschien tatsächlich mit Kleid und Schminke auf dem Abendessen und angeblich bot ihr Fürst Jaesore seinen Arm an, um sie zu ihrem Platz zu führen.
Daiv Delan war jedoch mehr daran interessiert was danach passierte, denn auch wenn er sich über die Akzeptanz freute, die dieser Jaetru von der Gesellschaft erfuhr, standen doch auch beunruhigende Dinge in dem Brief, den Chori ihm geschickt hatte. Diese wollte er genauer ins Auge fassen.
Das Schreiben war nicht in seiner Position als Großadmiral an ihn geschickt worden, diesen Titel hatte Gnaeo der T verliehen bekommen und somit war es auch Gnaeo, der nun für die gesamte lituolische Flotte zuständig sein und den Seekrieg gegen Jentyponien organisieren sollte. Auch wenn Daiv ein aufstrebender Befehlshaber war, der sich nicht gerne mit einem Kommando über lediglich einen Konvoi aus acht Schiffen zufrieden gab, verstand er doch, dass man die T als Volk beruhigen musste und das war im Moment wichtiger, als seine eigene Beförderung.
Der Brief war also nur an Kommodore Daiv Delan versendet worden und nicht an Großadmiral Daiv Delan, doch der Inhalt war schlicht an Choris Kindheitsfreund Daiv gerichtet. Das war wohl auch der Grund warum sie so offen sprach 'Ich wünschte, dass wir das Einheitsfest noch machen hätten können, bevor der Krieg beginnt, es wäre nämlich dringend nötig gewesen. Je weiter man in den Südsüdosten reist, desto mehr Jae stehen uns und auch Jaenun skeptisch gegenüber. Vielleicht liegt es auch daran, dass Hamir einst die Chance gehabt hatte, den Vashtitel zu bekommen, doch die Abstimmung darüber verloren hat. Vielleicht sehnen sich die Leute nach dieser Gelegenheit zurück. Und wer könnte es ihnen verdenken? Hunderte Jae stellten sich uns bei diesem Abendessen vor, die durch Fürst Jaesore wieder Arbeit gefunden hatten. Er ist ein sozialer Herrscher, der seine Untertanen wie seine Kinder in sein Herz geschlossen hat, ich würde wohl auch auf ihn als Vash bestehen, wenn ich ein hamirischer Bauer wäre. Sie trauen keinem Prediger aus dem Norden, besonders nicht, da man in den letzten hundert Jahren anscheinend als Vash nur nach Hamir gekommen war, wenn es Krieg gegen das Reich der Manengrunder gegeben hat.'
Daiv verblieb ein wenig besorgt von diesen Nachrichten. Wenn dieser Jaesore unter seinem eigen Volk so beliebt blieb, könnte es unter den Jae zu Unruhen kommen, denn Jaenuns Herrschaft war wohl nur für den Moment gesichert. Auch deshalb hatte er dazu geraten, die Jae auf alle Fälle in der Infanterie zu mischen. Wenn sie eine homogene Armee bildeten, deren Soldaten sich nicht aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum einen oder anderen Fürstentum selbst isolierten, dann würde es auch nicht so leicht zu organisierten Aufständen gegen den Vash kommen. Die Chorr machten das bereits seit Generationen so, es war wichtig, dass man über Provinzgrenzen hinweg dachte und sich als eine Armee sah.Jaenun hatte ihm gesagt, dass das auf viel Widerstand stoßen würde, vor allem unter den Fürsten, die am liebsten ihre kleinen privaten Streitmächte unter ihrer Führung, in das Feld schicken würden. Doch er verstand wenigstens, dass eine Durchmischung der Jae, eine bessere Variante war. Niemand wollte, dass jedes Jae Fürstentum sein eigenes Süppchen kochte. Jaenun hatte versprochen, dass er versuchen wollte, Daivs Idee durchzusetzen, doch dieses aggressive Vorgehen gegen die Souveränität der einzelnen Fürsten, würde ihn wohl noch weniger beliebt machen.
Wenigstens hatte er zumindest ein paar Verbündete, auch wenn diese etwas fragwürdig waren. Und dazu würde man wohl Fürst Jaesore von Hamir dazu zählen können, Daiv sah sich nämlich nicht in der Lage dazu, sich vorstellen zu können, dass sich das Mitglied der Weißen Klingen zum Vash ernennen lassen wollte. Solch ein Verhalten lag nicht in der Natur eines Mitglieds dieses Ordens. Zumindest wenn man großzügig die Eskapaden dieses Jaehos vergaß. Doch dazu war Daiv allemal bereit. Also war Jaenun von dieser Seite aus wohl sicher und Daivs Idee noch immer die Beste um das Problem zu lösen. Was war noch einmal der Grund dafür gewesen warum nicht er sondern Gnaeo befördert worden war?
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Die Herrscher Lituoliens - zwei Idioten schreiben Geschichte
FantasyDer große Kontinent Peruna erstreckt sich von dem tropischen Regenwald Ahnahns, über die glühende Wüste Nemuraq, bis zum kalten Bergland in Manengrund. Er hat bereits viele Konflikte kommen und gehen gesehen und oft trennen die beiden Konfliktpartei...