Kapitel 6

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Serafina by LuanaWhite

Meine Wangen färbten sich bei Lucas Kompliment rot und ich senkte etwas meinen Kopf wodurch meine Haare nach vorne fielen und mein Gesicht etwas verdeckten. Aber als dann Lucas weiter sprach, strich ich sie wieder hinter die Ohren und seufzte.

"Der Hunger ist ständig da. Immer und egal wie viel man trinkt, man wird nie satt. Richtig schlimm ist es aber, wenn man frisches Blut riecht. Wenn ich das tue, laufe ich immer schnell davon. So wie bei Elena, erinnerst du dich? Ich musste schnell aus dem Haus raus. Solange aber niemand blutet, geht es.

Meine Sinne funktionieren nicht mehr so gut, aber deine. Du kannst nun hören wie das Blut in einem Lebewesen rauscht, wie das Herz klopf. Mit der Zeit wirst du lernen damit umzugehen, aber anfangs kann das sehr verwirrend sein. Aber du hattest dich heute wahnsinnig gut im Griff, Lucas. Du hättest mich gleich beißen können, aber du hast gewartet bis wir im Hotel waren. Und das mit der Frau... War ein Unfall."

Ich hoffte wirklich Lucas würde sich das mit dieser Frau nicht zu stark zu Herzen nehmen. Klar, es war schrecklich. Sie war ein Mensch mit Freunden und Familie, aber Lucas hatte es nicht mit Absicht gemacht, nicht so wie andere Vampire. Ich war davon überzeugt, dass er seine Kräfte kontrollieren und viel Gutes vollbringen konnte.

"Wir können einen Videoanruf machen. Es gibt vieles was wir ihm erzählen sollten. Du bleibst doch heute Nacht bei mir, Lucas. Oder?"
Ich hatte wirklich Angst dass er mich allein ließ um zu seinem Rudel zurück zu kehren. Ich wünschte ich könnte mit. Aber vermutlich wäre es noch zu früh. Lucas musste sich bei den Wölfen erst beweisen bevor er verlangen konnte dass sie mich akzeptierten.

Lucas stand von seinem Stuhl auf und ging um den Tisch herum um sich neben mir in die Hocke zu begeben, dabei lächelte er mich leicht an.
"Natürlich bleibe ich heute Nacht bei dir. Wo sollte sich sonst sein, wenn nicht bei dir?" sagte er sanft, woraufhin ich verlegen lächelte.

"Noah mit einem Videochat anzurufen ist keine schlechte Idee. Willst du ihn schon mal anrufen während ich etwas vom Zimmerservice bestelle? Ich habe irgendwie richtig Hunger und das nach normalen Essen. Es ist gut zu sehen, dass mir das auch geblieben ist." sagte Lucas trocken und richtete sich wieder auf, um zum Telefon im Zimmer zu gehen.
"Möchtest du auch etwas, Baby?"

"Ich nehme einfach das, was du isst." erwiderte ich knapp und während Lucas die Nummer des Roomservice wählte, schnappte ich mir mein Handy. Aber ich fragte mich, ob mitten in der Nacht noch die Möglichkeit bestand dass Lucas etwas zu essen bestellte, aber ich ließ es ihm einfach mal probieren. Dann kam mir aber noch etwas.
"Wir sollten ein Zimmermädchen her bestellen. Wir brauchen frische Bettwäsche. Und sie soll die Blutige entsorgen. So kannst du die Manipulation trainieren. Es ist ja nur ne Kleinigkeit und schadet niemanden."

"Okay, mach ich." rief Lucas mir zu und er hatte tatsächlich Glück dass sie uns noch ein paar Sandwiches um diese Zeit bringen konnten und das Zimmermädchen sollte auch in wenigen Minuten kommen.

Dann wählte ich Noahs Nummer und als er abhob, wirkte er als ob ich ihm geweckt hätte.
"Serafina? Hast du mal auf die Uhr geguckt? Ist was passiert?" fragte er völlig schläfrig. Da kam auch schon Lucas dazu und blickte ebenfalls auf den Handybildschirm, welcher uns Noah's müdes Gesicht zeigte.

"Hey, Noah! Sorry, dass wir dich geweckt haben, aber leider ist einiges passiert." teilte er seinem besten Freund mit, welcher sofort hellwach wirkte.

"Was ist passiert? Erzählt mir alles!" forderte uns Noah sofort auf. Lucas wollte ihm gerade antworten, doch dann klopfte es an der Tür.

"Ich bin gleich wieder da." meinte er zu Noah und mir, und ging zur Tür. Als Lucas sie öffnete, stand davor das Zimmermädchen.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt