Serafina by LuanaWhite
Es war inzwischen ein ganzer Monat vergangen seit Lucas von den Jägern entführt wurde und Ruby dieses Ritual ausgeführt hatte. Als Noahs Freundin uns berichtete, was sie während des Zaubers gesehen und gefühlt hatte, war ich zusammen gebrochen. Das Wissen, das Lucas solch schreckliche Qualen durchmachte, war unerträglich für mich.
Ich wollte ein weiteres Mal los ziehen um meinen Liebsten selbst zu suchen und zu retten, aber Seth und Liam hatten es mitbekommen als ich mich aus dem Schloss schlich und mich gegen meinen Willen zurück geschleift. Noah war wütend auf mich gewesen dass ich mich dem Risiko ausgesetzt hatte, selbst von den Jägern erwischt zu werden, aber das war mir egal. Ich wollte doch nur meinen Lucas wieder zurück holen. Den Mann, den ich so sehr liebte und ohne den ich einfach nicht mehr leben konnte.
Noah, Ruby und Liam waren nun ebenfalls ins Schloss gezogen. Ich hatte mitbekommen dass Ruby deshalb Ärger mit ihrer Mutter oder Tante hatte, aber mehr auch nicht.
Die Werwölfe, Noah und Liam suchten nun auch immer wieder nach Lucas, aber sie konnten ihn nicht finden. Sie waren sogar zu den Stützpunkt gegangen, den der ehemalige Alpha von Ryder und Seth angreifen wollte, aber der war inzwischen verlassen und somit hatten wir einfach nicht die geringste Spur wo Lucas sein könnte.Noah hatte sich auch abwechselnd mit Liam darum gekümmert, Clary immer wieder etwas Blut zu bringen, aber sie zeigte einfach keine Veränderung an ihrem Verhalten. Irgendwann hatte ich angefangen mich in meinen Schlafzimmer zu verkriechen und wollte auch niemanden mehr sehen, solange bis Lucas wieder hier sein würde, bis sie ihn mir wieder zurück gebracht hätten.
Die Arbeiten wegen des Schlosses ließ ich liegen. Dafür hatte ich keine Nerven mehr. Angeblich kümmerte sich Liam nun um alles nötige, aber ohne Lucas hatte ich ohnehin keinen Anreiz weiter an diesem Projekt zu arbeiten.
Vor ungefähr zwei Wochen merkte ich, wie mein Körper schwächer wurde. Noch schwächer, als er ohnhin schon war. Ich wusste warum. Denn ich hatte keinen Tropfen Blut mehr zu mir genommen seit Lucas weg war, und ich wollte auch keines. Schließlich war Lucas Blut das einzige das für mich von Bedeutung war, und heute war ich beinahe ausgetrocknet. Ich lag in meinen Bett und hatte nicht mal mehr die Kraft meine Hand zu bewegen. Ich lag einfach nur da und starrte ausdruckslos vor mich hin.
Nicht mal Kraft zum weinen hatte ich mehr. Ich war ein lebloser Körper der nur hier und da blinzelte. Doch auf einmal hörte ich wie die Tür zu meinen Schlafzimmer aufgemacht wurde. Es knarrte. Ich hörte Schritte auf mich zukommen.
"Raus hier." flüsterte ich so leise, dass ich nicht mal sicher war ob ich es tatsächlich gesagt hatte."Nein, nicht raus hier, Serafina! So kann es nicht weitergehen. Du bist völlig ausgetrocknet. Du brauchst dringend Blut und deswegen wirst du jetzt von mir Blut trinken und ich werde nicht weiter mit dir darüber diskutieren. Lucas würde auch nicht wollen, dass du dich so gehen lässt. Denk doch mal, was du ihm damit antun würdest?" sagte Noah und wies mich zurecht.
Doch ehe ich reagieren konnte biss sich Noah in sein Handgelenk und hielt es mir an den Mund.
"Trink!" forderte er mich ziemlich barsch auf."N... Nein." hauchte ich und presste meine Lippen fest zusammen. Ich drehte meinen Kopf von Noahs Handgelenk weg. Es fühlte sich falsch an. So falsch. Ich konnte nicht von Noah trinken, es war als würde ich Lucas in den Rücken fallen. Ihn verraten. Das konnte ich nicht.
"Ich trinke von Lucas. Nur von Lucas. Wenn er wieder da ist dann..." doch ich schaffe es nicht weiter zu sprechen da drückten mir Noah mit Gewalt sein Handgelenk an den Mund. Gegen meinen Willen flossen einige Tropfen Blut zwischen meine Lippen hindurch und als ich diese schmeckte, veränderte sich mein Gesicht.
Nein, ich will das nicht. Warum versteht Noah das nicht?
Der Vampir in mir machte sich selbstständig und begann Noahs Blut zu saugen. Aber nach einer Weile stieß ich ihn panisch weg.
"Noah, nein! Das kann ich Lucas nicht antun! Wie kannst du nur?" fragte ich ihn völlig ausser mir.Noah sah mich völlig entsetzt an.
"Ist das wirklich dein Ernst? Wir waren alle krank vor Sorge wegen deinem Zustand. Ich wollte dir einfach nur helfen. Du musstest Blut zu dir nehemen und Lucas wäre dir dafür nie böse! Was ist nur los mit dir? Glaubst du ernsthaft, ich sehe zu, wie sich meine beste Freundin fast auch noch das Leben nimmt?"Noah raufte sich die Haare und schüttelte seinen Kopf.
"Stoße nicht jeden von dir weg, der dir helfen will, Serafina. Das hier bist nicht du. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Man, ich mache mir wegen Lucas auch Sorgen. Aber ich werde nicht aufgeben, bis er hier wieder durch das Hauptor kommt." sagte er und ging wieder Richtung Tür. Ich wusste er wollte mir nur helfen, aber das konnte er nicht.Nun begann ich doch zu weinen. Ich hätte nicht gedacht dass ich dazu noch im Stande war.
"Constantin hat mich immer dazu gezwungen zu trinken. Jedes Mal wenn ich aufgegeben hatte. Ich will... Ich kann ohne Lucas nicht weiter machen, Noah. Bitte versteh das doch." schluchzte ich und vergrub mich wieder unter der Decke.Ich wusste nicht ob Noah wieder gegangen war oder ob er noch da war. Aber so hatte ich mir das Leben in diesem Schloss nicht vorgestellt. Nur Lucas hatte mir Kraft zum Leben gegeben. Und inzwischen konnte ich nicht mal mehr mein Herz schlagen spüren.
Ich merkte wie Noah sich auf die Bettkante setzte. Er war also noch geblieben.
"Ich hatte dich nicht wie Constantin dazu zwingen wollen, aber ich hatte keinen Ausweg mehr gesehen. Ich möchte, dass du weiter kämpfst. Du hast doch selbst immer gesagt, dass er stark ist, dass er unser Held ist und daran musst du jetzt auch weiter glauben. Bitte Serafina."flehte er mich verzweifelt an und hörte wie er selbst zu weinen begann. Das alles war für ihn auch schrecklich.Noah hatte nach dieser Eskalation mit Lucas nicht nur seinen besten Freund verloren, sondern auch seinen Bruder. Woher nahm er die Kraft das so taff durchzustehen? Ich bewunderte Noah für diese Stärke. Und er war für mich da. Ich sollte genauso für ihn da sein. Das wurde mir klar, aber es war so schwer.
Als ich keine Antwort gab, stand Noah wieder vom Bett auf und ging zur Tür.
"Ich werde Lucas zurückholen, wenn ich dabei sterbe, ist es mir gleich."Nein, das durfte er nicht. Ich durfte nicht noch mehr verlieren! Ich liebte doch Noah wie einen Bruder. Auch er war mein bester Freund, und ich musste auch wieder seine beste Freundin werden.
"Warte, Noah." sagte ich und lief schnell zu ihm. Ich war plötzlich wieder schnell wie alle anderen, was mich völlig überraschte.
Ich schlang meine Arme um Noahs Hals und schluchzte weiter.
"Ich... Bekomme keine Luft Noah. Ich kann nicht mehr Atmen. Meine Familie. Meine Brüder, meine Mutter. Und jetzt haben sie auch noch Lucas. Ich habe keine Kraft. Es tut mir leid. Ich weiß nicht wie ich weiter machen soll, ohne ihn." schluchzte ich und hoffte einfach dass er und alle anderen mir verzeihen konnten. Ich wollte ja stark sein. Stark, wie ich es einst Lucas versprochen hatte, aber ich wusste einfach nicht wie. Aber ich wollte es versuchen.Noah streichelte tröstend über meinen Rücken.
"Wir sind alle für dich da, dass darfst du niemals vergessen. Wir stehen das gemeinsam durch und ich bin fest davon überzeugt, dass Lucas das schaffen wird. Wir werden ihn finden oder er wird sich von selbst hierher zurück kämpfen, weil er unser Held ist. Er würde immer wieder zu dir zurückkommen. Vertrau darauf." versuchte er mir Mut zu machen und wahrscheinlich auch gleichzeitig sich selbst.
"Du hast recht." schluchzte ich leise. Ich musste daran glauben dass Lucas, mein Held, zu uns zurück kommen würde. Zu mir zurück kommen würde.
Ich löste mich wieder von Noah und wischte mir meine Tränen weg.
"Haben... Haben wir Blutbeutel hier?"
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Cursed Beings - Lost Souls
FantasyCursed Beings - Lost Souls Fortsetzung von Cursed Beings - A supernatural love -------------------- Pascal ist besiegt. Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Der Vampirclan ist immer noch darauf aus Serafina zu holen und das Werwolfsrudel a...