Cursed Beings - Lost Souls

Kapitel 108

Serafina by LuanaWhite

Elena und ich gingen schon mal in großen Speisesaal während Lucas Clary holte. Wir hatten Elena noch nicht erzählt dass wir es geschafft hatten ihrer Nichte ihre Seele zurück zu geben. Auch von ihrer heutigen Anwesenheit wusste Elena noch nichts. Das würde bestimmt eine tolle Überraschung.

Elena und ich kamen gar nicht aus dem Quatschen raus. Sie war so begeistert von dem Schloss und ich versprach sie später noch etwas herum zu führen. Ich hoffte einfache nur das meine Übelkeit mir keinen Strich durch die Rechnung machte. Ich fühlte mich immer noch nicht richtig wohl und ich hatte so die Befürchtung, dass mehr dahinter steckte. Ich musste dringend mit meiner besten Freundin sprechen.

Dann ging die Tür des Speisesaal plötzlich auf und Lucas kam mit seiner kleinen Schwester herein. Elena bekam ganz große Augen, als sie Clary erblickte.
"Tante Elena." brachte Clary mit Tränen in den Augen hervor. Ihre Tante zögerte gar nicht lange und stürmte auf ihre Nichte zu, um sie fest in die Arme zu schließen.

Clary begann wieder kräftig zu weinen und Elena strich ihr tröstend über den Rücken, während sie auch ein paar Freudentränen bekam. Lächelnd ging Lucas zu mir und legte mir seinen Arm um.
"Meine kleine Clary ist wieder da." schluchzte Elena und wollte ihre Nichte gar nicht mehr los lassen.

Doch nach einigen Momenten schaffte sie es doch.
"Wie ist das nur möglich?" fragte Elena und betrachtete Clary eingehen. Lucas hatte Clary schon aufgeklärt, dass ihre Tante über alles Bescheid wusste.
"Serafina und Lucas konnten meine Seele zurückholen." erklärte Clary und wischte sich die Tränen weg, bevor sie Lucas und mich dankend anlächelte.

"Ich bin so froh, das ich meinen Neffen und meine Nichte wieder habe und dazu auch noch Serafina." sagte Elena und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. Wir setzten uns an den Tisch und die Tante der beiden schön überglücklich. Die Überraschung war gelungen.

Ich war noch nicht dazu gekommen mich noch mal mit Clary zu unterhalten, aber sie so mit Elena zu sehen, und auch Lucas so glücklich zu sehen, erwärmte mein Herz. Aber ich hatte gehofft dass auch Dominic zu einem Familienessen kommen hätte können, aber ich konnte ihm noch nicht mal einladen. Das stimmte mich irgendwie traurig.

Aber auch wie Clary jetzt war, war sehr ungewohnt für mich. Mit Seele war sie jemand komplett anderes und dieses Mädchen kannte ich gar nicht. Sie sah so aus wie die Vampirin die mich immer wegen Jake fertig machen wollte, aber diese Person war fort. Für mich würde es wohl dauern bis ich mich daran gewöhnt hätte. Doch für Lucas wollte ich mein Bestes geben. Und auch Clary hatte es verdient dass ich die Vergangenheit vergaß. So wie ich es bereits bei Sean getan hatte.

Das Essen verging und ich hörte still zu wie die Drei in alten Erinnerungen schwelgten und lachten. Fast so, als wären sie eine ganz gewöhnliche Familie. Das war schön. Doch dann wurde mir während des Essen wieder schlecht und ich gab mein Bestes um dieses Gefühl zu unterdrücken.

Clary und Elena waren ganz in ein Gespräch vertieft, als Lucas merkte, dass etwas bei mir nicht stimmte. Er betrachtete mich besorgt. "Alles ok? Ist dir wieder übel?" fragte er mich so leise wie möglich.

Doch Clary schien es gehört zu haben und sah zu uns und somit auch Elena.
"Alles gut, Liebes? Du siehst ganz blass aus." meinte diese dann.

Egal was ich bei diesem Essen zu mir nahm, die Übelkeit wurde immer schlimmer. Ich nickte Lucas kurz zu auf seine Frage hin und erhob mich schließlich vom Tisch.
"Mir ist nur ein wenig schlecht. Macht euch keine Gedanken. Genießt das Essen weiter." meinte ich zu ihnen und stürmte dann in die Küche da ich meinen Mageninhalt nicht mehr hindern konnte hoch zu kommen.

In der Küche hing ich sofort über dem Waschbecken und übergab mich. Unser Personal, dass sich um dieses herrliche Abendessen kümmerte, guckte entsetzt zu mir. Doch Lucas, der zusammen mit Elena und Clary ebenfalls in die Küche kam, schickte das Personal erst mal weg.

Lucas ging zu mir und strich mir liebevoll über den Rücken, während Clary nicht so wirklich wusste, was sie tun sollte.
"Kann ich irgendwie helfen?" fragte sie schließlich. Ihr Bruder lächelte sie dankend an.

"Danke Clary, aber ich glaube leider nicht." antwortete er ihr und sie nicke.

"Ach Liebes, wie lange geht das denn schon so?" erkundigte sich Elena. Da ich mich wieder übergab, antwortet Lucas für mich. "Seit gestern Abend ist ihr immer wieder übel. In der Nacht ging es kurz wieder und heute Morgen war es auch wieder. Sie ist gestern auch kurz ohnmächtig geworden." erzählte Lucas und hielt mein Haar hoch, als nochmal etwas Essen meinen Magen verließ.

Als alles draußen zu sein schien, reichte mir Lucas ein Papiertuch damit ich mir den Mund säubern konnte.
"Man könnte fast meinen du wärst schwanger, Liebes" sagte Elena nachdenklich und ich riss die Augen weit auf während Lucas traurig zu Boden sah.

Ich wusste Elena hatte es nicht böse gemeint, aber ihre Worte versetzten mir einen Stich ins Herz.
"Tante, Vampire können sich nicht fort pflanzen." meinte Clary und auch sie wirkte plötzlich völlig betroffen. So, als würde ihr gerade selbst erst klar werden dass auch sie niemals ein Baby bekommen könnte.

"Okay... Also... Ich wollte euch das Essen nicht verderben. Wollt ihr wieder in den Speisesaal? Oder sollen wir etwas an die frische Luft? Dann zeigen wir euch den tollen Schlossgarten." schlug ich vor und wollte so auch irgendwie vom Thema ablenken. Egal was mit mir los war, schwanger war ich garantiert nicht und würde es auch niemals sein. Und das tat weh. Auch nach all den Jahrhunderten tat es einfach nur schrecklich weh.

Ich bemerkte wie Lucas hart schlucken musste. Ein eigenes Kind würde unsere Liebe wundervoll abrunden, aber das war uns leider nicht vergönnt. In der Hinsicht waren wir verflucht und das tat Lucas genauso weh, wie mir und nun auch Clary. Nie würden wir es erfahren, was es hieße Eltern zu sein.

"Oh, das tut mir leid. Ich wusste das nicht." entschuldigte sich Elena und ich sah sofort, wie sie sich schlecht fühlte.

"Ist schon ok. Woher solltest du das auch wissen. Gehen wir in den Schlossgarten. Er ist wunderschön." meinte Lucas schließlich und wir setzten uns alle in Bewegung. Etwas frische Luft würde uns allen gut tun.

Lucas zog mich fest an sich und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
"Geht es wieder einigermaßen?" fragte er mich besorgt. Ich ergriff Lucas Hand und verschränkte seine Finger fest mit meinen und ich nickte.

Draußen im Schlossgarten war alles schön mit Laternen beleuchtet. Unsere Gärtner pflegten alles wirklich wunderbar und wieder kamen Clary und Elena kaum aus dem Staunen raus während Lucas und ich uns nur sanft zu lächelten. Ruby und Noah sollten bald nach Hause kommen und dann könnten wir unsere Hexen Freundin endlich fragen was mit mir los war. Hoffentlich hatte sie eine Antwort darauf.