Noah by MusicalGirl200
Dieser Sean wirkte erstmal verwirrt darüber, dass ihn Hybridenblut von einem Werwolfbiss heilen sollte. Ich fand das alles genauso verwirrend wie er. Aber schließlich begann er dann von Lucas zu trinken und man konnte sehen, wie das Gift zurück ging und er wirkte ganz erstaunt darüber. "Wow, danke!", sagte er und sah uns alle nach der Reihe an.
"Serafina, egal was Constantin gesagt hat, du bist was ganz besonderes, und genau richtig so wie du bist. Wir werden uns vermutlich nicht wieder sehen also... Ciao, kleines Kätzchen", meinte er und zwinkerte Serafina zu. Dann verschwand er in Vampirgeschwindigkeit. Oh, dass hätte er lieber nicht tun sollten. "Am liebsten würde ich ihm für die Worte gleich sein Herz rausreißen", murrte Lucas leise. Auf eine gewisse Weise konnte ich ihn sogar verstehen.
Serafina seufzte aus und sah Lucas mit gemischten Gefühlen an. "Danke", sagte sie zu ihm knapp und wandte sich dann mir zu und küsste meine Wange. "Ich bin froh dass du zurück bist, aber ich hoffe du... Kommst mit all dem klar. Lucas wird dir alles zeigen. Ich bin... Dazu leider nicht in der Lage", meinte sie und begann sich dann langsam von Lucas und mir zu entfernen.
Ich lächelte Serafina leicht an. "Ich hoffe es", gestand ich ihr ehrlich. Es war wirklich viel zu verdauen, was heute passiert war. Ich hatte keine Ahnung, was es bedeutete nun ein Hybrid zu sein. Aber ich wollte versuchen das Schicksal zu akzeptieren. Ändert konnte ich daran sowieso nichts mehr. Ich wusste nur, dass ich gerade total hungrig war und das nach Blut. Das war so merkwürdig. Es würde für mich allgemein eine große Umstellung werden und das ich keine Angst hatte, wäre eine Lüge.
Aber ich hatte meine Freunde und sie würden mir schon helfen. "Du wirst erstmal bei uns im Gästezimmer wohnen und du brauchst dringend Blut. Ob ich dir bei all dem wirklich eine Hilfe sein werde, weiß ich nicht. Du siehst ja wie toll ich mich anstelle", sagte Lucas zu mir und dann machten wir uns auf den Weg zu Lucas und Serafinas Wohnung.
Als wir bei ihrer Wohnung ankamen, holte Serafina dort Blutbeutel aus dem Kühlschrank und bereits als ich das Blut sah, lief mir förmlich das Wasser im Mund zusammen. Ich hoffte wirklich sehr, dass ich es schaffte die Kontrolle zu behalten. Serafina reichte uns zwei Blutbeutel und verzog sich dann ins Schlafzimmer und ließ uns Beide alleine, was ich sehr schade fand. Ich hätte wirklich gehofft, dass hier bleiben würde, wo das doch alles so neu für mich war.
Dann kam mir noch etwas. Die Vampire hatten mir nie mein Handy zurückgegeben. Wie sollte ich jetzt nur Ruby kontaktieren? Wenn ich hier ein paar Tage zur Eingewöhnung bleiben sollte, wie sollte ich ihr dann schreiben, dass es mir gut ging? Wenn ich ihr nicht schrieb, würde sie bestimmt verletzt sein und denken, ich würde es nicht ernst mit ihr meinen. Ich musste nachher umbedingt Lucas um sein Handy bitten, damit ich ihr schreiben konnte, dass ich mein Handy verloren hatte. Was sie wohl erst dazu sagte, wenn sie herausfand, was ich nun war? Würde sie mich dann überhaupt noch mögen? Ich hoffte schon, sonst würde es mir das Herz brechen.
Lucas öffnete beide Blutbeutel und drückte mir einen in die Hand. Sofort stieg mir der köstliche Duft davon in die Nase und ich begann zu trinken. Mhmm, das schmeckte wirklich gut. Das hätte ich echt nicht gedacht. Obwohl ich gerade frisch verwandelt war, fiel mir auf, dass ich das Blut nicht so gierig trank wie Lucas. War das normal? Ich musste gestehen, ich verspürte auch nicht so einen Blutdurst wie er. Was würde er wohl gleich dazu sagen, wenn ich ihm das anvertraute?
"Wie fühlst du dich?", fragte mich Lucas schließlich und hatte seinen Blutbeutel bereits geleert. Das war eine sehr gute Frage. Ich hatte keine Ahnung, wie es mir ging. Ich fühlte mich topfit, aber total verwirrt. Ich spürte die Veränderung durch die Verwandlung. Meine Emotionen wirkten verstärkt und ich konnte deutlich die Vampirseite und die Werwolfseite in mir spüren, aber ich wusste gar nicht, wie ich diese Kräfte nutzen sollte und ich wusste nicht, wieso mich das nicht so mitnahm, wie Lucas. Ich fühlte mich im Großen und Ganzen immer noch, wie ich selbst, abgesehen von der Augenfarbe, den Fangzähnen und den Krallen. Konnte ich ein Wolf werden? Keine Ahnung! Ich schien glücklicherweise immer noch der selbe Noah zu sein, nur wahrscheinlich weniger zerbrechlich. Hoffentlich blieb das auch so.
"Eigentlich fühle ich mich gut. Ich fühle mich immer noch, wie ich selbst. Das ist doch gut, oder?", hakte ich bei meinem besten Freund nach. Lucas wirkte etwas erstaunt über meine Aussage, aber nickte dann. "Ja, das ist schön zu hören", sagte er monoton. Ich konnte mir denken, was in seinem Kopf vor sich ging. Ich schien die Kontrolle zu haben, etwas worum er schon seit längerem kämpfte und ich fühlte mich deshalb schuldig. "Es tut mir leid Lucas. Ich weiß, wie du immer noch zu kämpfen hast und ich bin gerade mal gefühlt fünf Minuten ein Hybrid und fühle mich wie immer", entgegnete ich mitfühlend.
Vielleicht lag es bei mir aber auch daran, dass ich davor kein Werwolf gewesen war. Lucas seufzte. "Ist schon ok. Ich freue mich, dass wenigstens du bereits die Kontrolle zu haben scheinst. Ich habe direkt nach meiner Verwandlung getötet und heute naja auch wieder. Es waren keine Menschen, aber trotzdem", gestand mir mein bester Freund. Er wirkte so am Ende. Er hatte mit so viel zu kämpfen. Noch ein Grund mehr, warum ich mir gewünscht hätte, dass Serafina jetzt hier wäre. Er brauchte sie so sehr.
Schließlich schüttelte Lucas den Kopf und sah mich ernst an. "Ok, dann will ich dir erstmal erzählen, was es bedeutet ein Hybrid zu sein", sagte er zu mir und begann mir darüber zu erzählen, was er bis jetzt über sich herausgefunden hatte. Allerdings war das nicht viel Neues, weil ich das meiste darüber sowieso bereits wusste, weil ich ja schließlich mit Ruby versucht hatte darüber zu recherchieren.
Als Lucas fertig erzählt hatte, musste ich das erstmal sacken lassen und Lucas holte uns daraufhin einen Bourbon und zwei Gläser. Er schenkte uns ein und sofort tranken wir die Gläser auf Ex aus. "Ok, dass ist ganz schön viel zu verdauen", gab ich ehrlich zu. Doch dann kam mir etwas, was mir im Moment noch viel wichtiger war. "Kannst du mir vielleicht kurz dein Handy leihen? Ich muss Ruby unbedingt Bescheid geben, dass ich kein Handy mehr habe. Ich will nicht, dass sie verletzt ist, wenn ich mich nicht mehr melden kann."
Lucas fuhr sich mit der Hand, an der immer noch das getrocknete Blut war, durch sein Haar. "Mein Handy ist leider nur noch Schrott. Aber frag Serafina nach ihrem. Aber darf ich dir einen Rat geben. Gehe zu deiner Freundin erst, wenn du dir sicher bist, dass du die Kontrolle hast", warnte er mich eindringlich. Ich nickte und stand vom Sofa auf. "Ich schau dann mal nach Serafina."
Keine Reaktion kam von Lucas. Er starrte einfach nur ziellos gerade aus. Sofort kam in mir mehr die Sorge um ihm hoch, als um mich selbst. Hatte dieser Constantin es tatsächlich geschafft ihm einen Teil seiner Menschlichkeit zu nehmen? Nein, dass wollte ich nicht glauben. Lucas musste einfach nur daran erinnert werden, dass er geliebt wurde und wer könnte das besser als Serafina. Sie war die Einzige, die es schaffen könnte, dass diese Kälte, die Lucas ausstrahlte wieder verschwand. Ich wollte meinen Freund nicht verlieren. Er hatte mir das Leben gerettet und dafür war ich ihm für ewig dankbar.
Also ging ich zum Schlafzimmer und klopfte an die Tür, bevor ich rein ging. Serafina saß im Bett in ihre Decke gekuschelt und nuckelte an ihrem Blutbeutel. Als sie mich bemerkte, sah sie auf. "Können wir vielleicht kurz reden?", bat ich sie.
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Cursed Beings - Lost Souls
FantasiCursed Beings - Lost Souls Fortsetzung von Cursed Beings - A supernatural love -------------------- Pascal ist besiegt. Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Der Vampirclan ist immer noch darauf aus Serafina zu holen und das Werwolfsrudel a...