Kapitel 1

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Lucas by MusicalGirl200

Ich spürte, wie irgendetwas in meinem Körper sich ausbreitete. Ich konnte Serafina nach mir rufen hören. Ich konnte ihr Weinen hören. Am liebsten würde ich zurückrufen, dass ich hier war, aber ich konnte nicht. Aber wie konnte es sein, dass ich doch nicht tot war?

Irgendetwas drang nun bis zu meinem Herzen und ich fühlte mich irgendwie seltsam. Was passierte hier? Dann spürte ich, wie mein Herz auf einmal wieder anfing zu schlagen. Ich schnappte heftig nach Luft und schlug auf einmal meine Augen auf. "Lucas!", sagte Serafina und setzte sich neben mir auf, um in mein Gesicht zu blicken.

Ich setzte mich ebenfalls auf und sah mich ganz hektisch um. Ich war am Leben. Aber wie war das möglich? Ich war tot gewesen, mein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Instinktiv griff ich an meine Brust und spürte, dass die Wunden verheilt waren. Alle Wunden waren verheilt.

Etwas orientierungslos blickte ich ihn Serafinas Gesicht. „Serafina? Was ist passiert? Wieso lebe ich?", fragte ich sie ganz verwirrt und dann zog sie mich ganz fest an sich und ich erwiderte die Umarmung. Ich schloss meine Augen und atmete tief ihren Duft ein. Trotzdem fragte ich mich, was hier los war.

"Ich... Ich weiß nicht. Ich dachte ich hätte dich verloren", stammelte sie und begann erneut an meiner Brust zu weinen. Sie weinte vor Erleichterung, dass sie mich nicht verloren hatte, während ich nicht so wirklich wusste, was ich fühlte. Ich war einfach nur froh hier bei Serafina zu sein. "Wie fühlst du dich? Deine Augen... Sie.. Sie sind nicht mehr gelb Lucas." Doch dann schien ihr noch ein Gedanke zu kommen. "Hast du... Lucas, hast du vielleicht Hunger?"

Ich fühlte mich seltsam, aber ich konnte nicht sagen, was es war. Und als Serafina meinte, ob ich Hunger hatte, fühlte ich tatsächlich, dass mein Hals wie ausgetrocknet war. „Ich weiß nicht. Ich fühle mich irgendwie anders, aber auch irgendwie auch wieder nicht. Ich habe tatsächlich Hunger. Mein Hals fühlt sich komplett trocken an. Aber wenn ich keine gelben Augen mehr habe, welche Farbe haben sie dann? Was passiert hier mit mir?", entgegnete ich leicht panisch.

Ich begann am ganzen Körper zu zittern, weil ich nicht wusste, was hier mit mir los war. „Serafina, was ist nur los mit mir?", fragte ich erneut und spürte plötzlich, wie meine Fangzähne zum Vorschein kamen, aber auch sie fühlten sich irgendwie anders an und mein Hunger wurde immer größer. Aber es wirkte nicht wie ein Hunger nach gewöhnlichem Essen, sondern nach etwas völlig anderem. Aber das konnte doch nicht wahr sein, oder?

"Lucas. Du musst versuchen ganz ruhig zu bleiben ja?", versuchte Serafina mir klar zu machen, während sie mein Gesicht in ihre Hände nahm. "Du lebst wieder, das ist doch das Einzige, was wichtig ist, oder? Du bist hier bei mir und verlässt mich nicht noch mal", schluchzte sie und dann küsste sie mich sanft auf meine Lippen.

Sie löste sich wieder von mir und ihr Blick ging kurz den leblosen Körpers ihres Vater, während sie den von Pascal ignorierte. Dann konzentrierte sie sich wieder voll und ganz auf mich. "Dein Herz hat nicht mehr geschlagen. Du warst tot. Du hast mein Blut getrunken. Du bist mit Vampirblut im Körper gestorben", versuchte sie mir, so ruhig wie möglich zu erklären, wobei ihr erneut Tränen runter kullerten. Sie legte ihr Haar zur Seite und legte somit ihren Hals frei. Ich begann ihn sofort zu fixieren.

Ich hörte das Pulsieren von Serafinas Blut. Meine Zähne wollten gar nicht mehr verschwinden. Ihr Blut lockte mich, aber ich versuchte mich noch dagegen zu wehren und riss meinen Blick wieder los, um Serafina anzusehen. Ich konnte doch nicht zu einem Vampir geworden sein.

„Aber...aber ich kann doch kein Vampir sein. Das ist doch gar nicht möglich. Ich spüre immer noch die Wärme in meinem Körper und mein Herz schlägt ganz normal. Meine Fangzähne fühlen sich nur so seltsam an. Aber ich habe so unglaublichen Hunger", brabbelte ich vor mich hin.

Ja, ich lebte wieder, aber für was für einen Preis? Es gab immer einen Preis. Wieder glitt mein Blick zu Serafinas Hals und mir lief fast das Wasser im Mund zusammen, wenn ich daran dachte meine Zähne darin zu versenken und ihr Blut zu trinken. Ich wollte tatsächlich Blut. War ich wirklich zu einem Vampir geworden? Nein, ich wollte weiter dagegen ankämpfen.

"Ich weiß es nicht, wie das möglich ist. Vielleicht bist du jetzt ja Wolf und Vampir, deine Augen sind Orange. Sie sehen aus, wie wenn Flammen darin brennen würden. Lucas, ich kann sehen, wie du dich nach Blut verzehrst. Ich bin hier. Du kannst mich beißen. Du musst." Ich war überfordert mit all dem hier. Das war einfach zu viel für mich. "Lucas, wenn du wirklich nun ein Vampir bist musst du Blut trinken, um nicht auszutrocknen. Du brauchst es um zu Leben. Ich werde dir da durch helfen, aber wir müssen die... Die... Die Leichen verschwinden lassen und hier abhauen."

Serafina schlug sich die Hand vor den Mund und begann wieder zu weinen. Den letzten Satz hatte sie nur kaum über die Lippen gebracht. "Trink Lucas, und bleibe am Leben. Trink und bleibe bei mir. Bitte. Ich liebe dich so sehr, du musst jetzt weiter kämpfen. Tu es bitte für mich. Ich kann dich nicht noch mal verlieren", flehte sie mich an und weinte immer weiter.

Ich zog Serafina fest in meine Arme und strich ihr sanft über den Kopf. Ich konnte mir vorstellen, was sie gerade durchmachte. Ich hatte das auch schon durchmachen müssen. Ihr Vater war gestorben, um sie zu retten. Dafür wäre ich ihm auch für ewig dankbar.

Und dann war ich auch noch gestorben und sie hatte das mit ansehen müssen. Ich könnte sie niemals verlassen. „Ich verlasse dich nicht. Niemals", versprach ich ihr leise und ließ sie erstmal einfach nur weinen und all den Schmerz rauslassen. Ich konnte danach immer noch ihr Blut trinken. Wahrscheinlich wollte ich es einfach nur weiter hinauszögern, weil ich Angst hatte die Kontrolle zu verlieren.

Orangene Augen! Wieso hatten meine Augen nur diese Farbe angenommen? Sollte das eine Mischung aus Gelb und Rot sein? „Es tut mir so leid wegen deinem Vater. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen, was du gerade durchmachst. Wir werden ihm ein Grab machen, wenn du das möchtest", sagte ich zu ihr und küsste ihren Kopf.

Sie vergrub ihren Kopf an meiner Brust und schluchzte vor sich hin. Ihr war das alles genauso zu viel, wie mir. Auf meinen Vorschlag hin nickte sie. Doch plötzlich schreckten wir Beide hoch, als wir ein Geräusch hörten. "Serafina!" erklang die Stimme von einem mir fremden Vampir in der Gasse, der plötzlich da stand und die ganze Situation mit großen Augen begutachtete.

Ich schob Serafina sanft von mir, sprang auf und stellte mich schützend vor ihr als dieser Vampir in die Gasse kam. Er kannte ihren Namen, also musste das wohl jemand aus ihrem Clan sein.

Ich knurrte ihn bedrohlich an und meine Augen begannen wieder zu leuchten. „Du wirst Serafina nicht anrühren!", fauchte ich ihn an. Ich fühlte mich plötzlich so gereizt. Lag das daran, dass ich so Hunger hatte? Oder, weil ich so frisch verwandelt war? Ich war so durcheinander. Ich konnte keinen klaren Kopf behalten.

„Verschwinde von hier und lass Serafina in Ruhe!", machte ich dem Vampir nochmal deutlich, weil er nicht reagierte hatte. Er starrte mich einfach nur irritiert an. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich im Moment in einem Kampf schlagen würde, aber wahrscheinlich würden wir es gleich herausfinden.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt