Cursed Beings - Lost Souls

Kapitel 9

Ruby by LuanaWhite

Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich hatte wirklich diesem süßen Typen verraten dass ich eine Hexe war. Meine Tante würde mich umbringen wenn sie davon erfuhr. Wie konnte ich auch so leichtsinnig sein und in der Bibliothek zaubern? Ich saß echt in der Klemme.

Aber meine Verwunderung wurde noch größer als dieser Typ namens Noah offenbarte, dass er über das Übernatürliche bescheid wusste. Das war wirklich selten für einen Menschen und gefährlich! Aber irgendwie fand ich Noah auch interessant. Ich hatte nicht viele Freunde, eigentlich gar keine. Meine ganze Zeit ging für mein Hexenstudium drauf, wobei das Studium des Okulten an der Uni, einen Teil dazu bei trug. Die anderen Studenten nahmen mich ohnhin als sonderbar war, und ohne Freunde musste ich auch keine Ausreden finden wenn ich den normalen Leichtsinn der Jugend nicht mit machte. Vielleicht war ja dieser Noah meine Chance etwas mein Sozialleben in Schwung zu bringen.

"Sorry, falls ich strange wirke. Ich bin wie gesagt manchmal ein Trottel." meinte Noah. Ich lachte etwas, weil er anscheinend wirklich verlegen war. Das war echt niedlich und als er meinte ob wir wo hin gehen könnten wo wir unter uns sein könnten, wurde ich richtig nervös.

"Ach, du bist doch kein Trottel, Noah. Der Meinung bin ich nicht. Aber wenn ich dir Bücher empfehlen soll, wäre es praktisch wenn wir hier bleiben. Aber wir könnten uns auch einige Leihen und uns draußen auf dem Campus Gelände irgendwo einen Platz suchen. Bis Mittag hätte ich Zeit. Dann fängt mein Kurs an. " erklärte ich ihm und wurde dann rot, als mir klar wurde ihm tatsächlich angeboten zu haben, die nächsten Stunden zusammen zu verbringen.

Noah begann breit zu lächeln und nickte auf meinen Vorschlag hin.
"Ja, machen wir es so. Danke, dass du mir helfen willst. Ich habe auch bis Mittag Zeit." entgegnete er mir und ich konnte sehen wie sich nun auch seine Wangen rot färbten.

Noah und ich schnappten uns ein paar Bücher die ich ihm genannt hatte und gingen gemeinsam zu der unfreundlichen Frau um sie auszuleihen. Ich war ihr Benehmen schon gewohnt, aber Noah schien sich sehr über sie zu wundern, was mich irgendwie amüsierte. Danach gingen wir auf das Campusgelände und setzten uns an einen Tisch.

"Hast du schon mal was von einem Werwolf gehört, der irgendwie auch gleichzeitig ein Vampir ist?"
Ich sah mich etwas um ob auch wirklich niemand in der Nähe war. Aber das Campusgelände schien wie leer zu sein. Die meisten waren wohl gerade in ihren Kursen oder am Schlafen. Naja Hauptsache uns konnte keiner belauschen. Doch als Noah mir seine absonderliche Frage stellte, starrte ich ihn sehr verwundert an.

"Was? Wie soll dass denn bitte gehen? Werwölfe und Vampire sind verfeindet. Wenn, dann müsste man einen Wolf verwandeln in einen Vampir. Aber welcher Vampir würde wohl seinen Erzfeind Blut geben? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wie kommst du also auf so was?" fragte ich Noah neugierig. Eine Mischung zwischen den Spezies, wäre das größte Wunder der Natur, oder die größte Abweichung. Aber interessant war der Gedanke an eine Art Hybrid schon, das musste ich zugeben.

Noah schien wieder ein wenig zu überlegen. War es ihm unangenehm mit mir darüber zu sprechen? Naja Ich konnte mir schon vorstellen dass das für einen Menschen sonderbar war. Ich wurde mit dem Wissen von klein auf groß gezogen, wogegen Menschen im Normalfall keine Ahnung hatten.
"Ja, also ich kenne da einen Werwolf und eine Vampirin und dieser Werwolf ist mit Vampirblut im Organismus gestorben und dann kam er wieder zurück und jetzt fragt er sich, beziehungsweise wir fragen uns, was er ist? Dieser Werwolf, oder eher gesagt ja jetzt nicht mehr Werwolf, ist etwas verzweifelt deswegen. Sorry, dass ich dir nicht die Namen sagen kann oder noch Genaures, aber ich habe ihnen versprochen dicht zu halten." erklärte er mir. Zum wiederholten Mal kratzte sich Noah verlegen am Kopf.
"Gab es so etwas überhaupt schon mal?"

Ich riss meine Augen weit auf. Bisher dachte ich, Noah wusste einfach nur von der Existenz der Wesen, aber er schien wirklich von zwei Personen zu sprechen.
"Warte warte warte." sagte ich schnell und ging um den Tisch herum um mich neben diesen Typ zu setzen damit er mich verstand. Denn das folgende traute ich mich nur zu flüstern.

"Wie kann das sein dass du welche persönlich kennst? Ich weiß das Werwölfe Menschen nichts über ihre wahre Natur erzählen dürfen. Das ist ein Gesetz. Und die Menschen die Bescheid wissen, werden verwandelt oder getötet. Und Vampire... Sie haben keine Seele. Du kannst also unmöglich mit einer befreundet sein. Menschen sind für Vampire doch bloß Nahrung. " dabei sah ich auch direkt auf Noahs Hals ob er Bissspuren hatte. Aber da war nichts zu sehen. Aber er könnte ja wo anders welche haben.

Ein leises seufzen kam von ihm.
"Mein bester Freund ist ein Werwolf, naja er war ein Werwolf gewesen bis vor einem Tag. Und naja seine Freundin ist eine Vampirin. Die Beiden sind wirklich gute Menschen, oder Wesen, naja wie auch immer. Sie sind Beide einfach anders. Sie tun niemandem etwas, wirklich." wollte er mir erklären. Mit einem sehr eingehenden Blick sah mich Noah an.
"Ich will meinem Freund einfach helfen. Er weiß nicht, was er ist und was er jetzt kann und ich möchte ihm so gerne helfen, wenn ich als Mensch schon sonst nichts ausrichten kann. Ich hätte ihn fast verloren und bin einfach nur froh, dass er lebt."

Skeptisch hob ich meine Augenbrauen an und fragte mich, ob er mich gerade verarschte. Das konnte doch nicht die Wahrheit sein, jedoch mein Gefühl sagte mir, dass er nicht log.

Das mit dem Werwolf konnte ich irgendwie nachvollziehen, aber dass dieser mit einem Vampir zusammen war, überhaupt nicht.
"Noah, ich würde dir wirklich gerne helfen, aber ich verstehe das gerade nicht. Wie kann dein Freund mit einem seelenlosen Vampir zusammen sein? Vampire können nicht lieben. Sie sind Monster. Sie tun was ihnen gefällt und es ist ihnen egal, wem sie verletzten oder töten. Sie werden allein von ihrem Blutdurst kontrolliert." erklärte ich ihm. Zumindest hatte es mir meine Tante so erklärt. Ich konnte die Gegenwart der anderen Wesen fühlen, und wenn ich wirklich einem Vampir begegnet war, habe ich immer schnell das Weite gesucht. Sie waren skrupellose Killer.

"Aber wen es wahr ist was du sagst, und dein Freund sich wirklich in so ein Mischwesen verwandelt hat, dann ist er bestimmt der Erste seiner Art. Ich glaube nicht dass wir dann in den Büchern Antworten finden werden." gestand ich ihm dann. Aber diese ganze Sache war schon sehr interessant. Zu interessant für mich.

"Ja, also das ist auch so eine Geschichte. Diese Vampirin kann lieben. Ich würde sogar sagen, sie hat menschliche Eigenschaften. Sie hat eine Seele. Zum Teil ist sie sogar mehr Mensch als Vampir. Ich weiß das klingt alles total unglaubwürdig, aber ich sage die Warhheit. Die Beiden geraten auch von einem Drama ins Nächste." erzählte Noah weiter.

Was mir Noah über diesen Vampir erzählte, war sehr merkwürdig. Aber ich glaubte ihm. Ich wollte diese Frau gern kennen lernen, aber Noah hatte ich eben selbst erst kennen gelernt und er sollte auch niemanden was verraten.

Dann überlegte er etwas, zumindest wirkte es auf mich so.
"Was bedeutet das, dass er ein Mischwesen ist? Hat er dann alle Fähigkeiten von Vampir und Werwolf oder nur ein Teil? Hast du vielleicht irgendeine Theorie?"

Ich fuhr mir etwas hoffnungslos durchs Gesicht und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Ich glaube dir, Noah. Aber ich habe echt keine Ahnung. Aber ich werde dir helfen es heraus zu finden." versprach ich ihm. Die restliche Zeit bis zum Mittag verbrachten wir dann mit studieren der ausgeliehen Bücher, aber wir konnten wirklich nichts zu irgend einer Art von Mischwesen finden.

Noah stöhnte frustrierend auf. Ihn schien das wirklich mitzunehmen dass wir nicht die geringste Spur gefunden hatten.
"Wirklich vielen, vielen Dank, Ruby, für deine Hilfe, auch wenn wir nichts gefunden haben. Aber vielleicht könnten wir uns ja nochmal treffen und du könntest mir auch über Hexen noch ein bisschen was erzählen? Also nur wenn du willst natürlich." stammelte er verlegen herum. Ich fand das echt niedlich.
"Naja, wie auch immer. Ich schreib dir mal meine Nummer auf, falls du in Kontakt bleiben willst." fügte er hinzu und schrieb seine Nummer auf einen Zettel und reichte ihn mir.

Ich lächelte verlegen und nahm den Zettel mit Noahs Nummer an.
"Ich werde mich auf alle Fälle melden. Wir haben zu Hause auch noch ein paar interessante Bücher, vielleicht finde ich ja noch was. Nur nicht die Hoffnung aufgeben. Und wenn deine Freunde wirklich so sind wie du sagst, bekommen sie das schon hin." wollte ich ihm aufmuntern und Noah nickte lächelnd. Dann packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf in meinen Kurs. Dabei nahm ich mir vor, Noah heute noch zu schreiben damit er auch meine Nummer hatte. Ich fand ihn echt süß.