Kapitel 109

102 9 10
                                    

Lucas by MusicalGirl200

Nachdem wir den schönen Schlossgarten bewundert hatten, waren wir wieder reingegangen. Elena war noch etwas geblieben, um zu reden, bis sie schließlich auch nach Hause aufgebrochen war. Clary verabschiedete sich dann auch noch von Serafina und mir und verschwand wieder hoch in ihr Zimmer. Ich wünschte mir wirklich sehr, sie würde sich nicht wieder verkriechen, aber ich wollte ihr Zeit geben all das zu verarbeiten. Es war nun mal ein langsamer Prozess. Ich konnte das nur allzu deutlich an Sean sehen. Erst jetzt nach Wochen machte er langsam Fortschritte.

Serafina und ich saßen gemeinsam auf der Terrasse und genossen die klare Nacht. Wir warteten schon ganz nervös, dass Noah und Ruby endlich nach Hause kamen, damit Ruby versuchen konnte herauszufinden, was mit Serafina nicht stimmte. Sie hatte sich nicht mehr übergeben müssen, aber ihr war immer noch etwas übel. Ich hatte meinen Arm um sie gelegt und sie kuschelte sich an mich.

"Hey Leute, hier sind wir endlich", sagte Noah plötzlich und stand mit Ruby vor uns. Endlich waren sie da. Hoffentlich konnte uns Ruby nun helfen. "Ruby, wir brauchen deine Hilfe. Serafina geht es seit gestern Abend richtig mies", erzählte ich ihr. Verwundert sah Ruby ihre beste Freundin an und musterte sie besorgt. "Dir geht es nicht gut? Inwiefern? Natürlich versuche ich zu helfen. Gar keine Frage", meinte sie und begann sich nun ebenfalls um Serafina Sorgen zu machen, genau wie Noah.

"Ständig ist ihr übel und sie muss sich übergeben. Kannst du vielleicht irgendwie nachsehen, woran es liegen könnte, bitte?", bat ich unsere Hexenfreundin verzweifelt. Ruby setzte sich also neben ihre Freundin auf die Bank, weswegen ich etwas zur Seite rutschte, und ergriff ihre Hand. Ruby wusste genau wie wir alle, dass Serafina ein Rätsel war.

Ich beobachtete Ruby und Serafina genau, während Noah zu mir trat und mir seine Hand auf die Schulter legte. "Wenn einer hier helfen kann, dann Ruby", versicherte er mir. Ich hoffte, dass er Recht hatte und nickte.

"Brauchst du Liam vielleicht als Machtquelle? Ich kann ihn schnell suchen gehen, oder brauchst du sonst etwas für einen Zauber oder so etwas?", fragte ich Ruby etwas nervös. Ich wollte einfach nur wissen, was mit Serafina los war, damit wir ihr helfen konnten. Ich war mit meinem Latein nämlich langsam am Ende.

"Vorerst nicht, Lucas. Aber etwas Ruhe damit ich mich konzentrieren kann", antwortete Ruby und umgriff Serafinas Hand mit ihren beiden Händen. Sie lächelte ihre Freundin aufmuntern zu, ehe sie ihre Augen schloss und begann sich genau zu konzentrieren.

Wir saßen gut zehn Minuten still da und ich war inzwischen aufgestanden und lief nervös auf und ab, während Ruby weiter ihr Ding durchzog. Das dauerte einfach zu lange. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und sah ihre Freundin ungläubig an. Dann sah sie zu mir, hob ihre Brauen verwundert an und dann sah sie wieder zu Serafina.

„Was hast du gesehen? Was passiert mit Serafina? Ist es was schlimmes? Können wir ihr irgendwie helfen?", fragte ich schon fast verzweifelt. „Lucas, bleib ganz ruhig. Ruby wird uns sicher gleich sagen, was los ist", sagte Noah ganz ruhig. Aber mir viel es immer schwerer ruhig zu bleiben.

Ich machte mir einfach große Sorgen um Serafina. „Engel, was hast du gesehen?", fragte nun Noah seine Freundin nochmal ganz sanft und ich fuhr mir mit der Hand durch mein Haar.

Nun wurde auch Serafina nervös, als Ruby uns einfach immer wieder nur ansah, als hätte sie einen Geist gesehen. "Also... Ich weiß nicht wie ich es sagen soll", begann Ruby und stammelte herum. Sie sollte bitte endlich Klartext reden, da ich ich wirklich langsam die Geduld verlor. Ich wollte wissen, was mit Serafina los war. Die Sorge um sie machte mich noch völlig fertig.

"Nichts schlimmes... Eigentlich was gutes. Also... Naja Serafina... Du... Bist... Schwanger." Serafina riss die Augen auf und konnte das einfach nicht glauben, während es in meinem Gehirn noch nicht wirklich angekommen war.

Doch Ruby versicherte uns, dass es der Wahrheit entsprach, was sie da sagte. Serafina sah mich völlig perplex an und fragte sich wahrscheinlich, was in meinem Kopf vor sich ging. Wahrscheinlich ging in unser beider Köpfe das Selbe gerade vor sich.

Schwanger! Dieses eine Wort brannte sich förmlich in mein Gehirn. Serafina war schwanger. Sie erwartete von mir ein Kind? Das konnte doch nicht möglich sein, oder? Immerhin waren wir Beide nicht fähig uns fort zu pflanzen und doch saß Ruby nun hier und versicherte uns, dass es der Wahrheit entsprach.

Ich musste mich erstmal setzen. Doch dabei hätte ich mich fast neben die Bank gesetzt, wenn Noah nicht bei mir gewesen wäre. Wie war so etwas nur möglich? Ich war so verwirrt. Wie hatte Serafina schwanger werden können oder war das nur ein Traum? Ein Traum aus dem wir gleich wieder aufwachen würden?

Allerdings würde das die Ohnmacht und die Übelkeit erklären. Ich war sprachlos. Ich bekam keinen Ton über die Lippen. Ich wurde Vater. Serafina und ich erwarteten ein Kind. So sehr hatten wir uns gewünscht ein Kind zu bekommen und jetzt war es soweit. Das hier durfte kein Traum sein. Es konnte kein Traum sein.

"Ich werde Vater", kam es nun über meine Lippen. Das hörte sich schön an und ich lächelte Serafina an. "Serafina, wir bekommen ein Kind. Wir werden Eltern", sagte ich zu ihr überglücklich und Tränen der Freude liefen über mein Gesicht. "Du wirst Mutter werden und ich Vater." Noah ging zu Ruby und legte ihr seinen Arm um. "Wie ist so etwas möglich mein Engel?", fragte er seine Hexenfreundin.

Doch ich konnte einfach nur noch Vatergefühle verspüren. Wir wurden Eltern. Erst hatte ich es nicht begreifen wollen, aber umso öfter ich daran dachte, umso schöner fühlte es sich an. Endlich bekamen Serafina und ich das, was wir uns am meisten gewünscht hatten. Doch wie sah sie das?

Sie schien immer noch völlig sprachlos. Wie konnte man auch nicht? Ein Vampir war von einem Hybriden schwanger. Wir bekamen tatsächlich ein Baby. Serafina würde Mutter werden und ich Vater. Stumme Tränen liefen nun auch über ihre Wange hinunter und dann fiel sie mir um den Hals.

Sie war so überglücklich, genau wie ich. "Wir werden tatsächlich Eltern Lucas. Das ist ein Wunder", schniefte sie überglücklich und begann mich, den Vater ihres ungeborenen Kindes, zu küssen.

Im Augenwinkel hatte ich leicht gesehen, wie Ruby sich für uns Beide ebenfalls freute. Sie schien nicht zu wissen, wie das möglich war, aber im Endeffekt war uns das auch egal. "Ich weiß es nicht, Noah", flüsterte sie dann Noah auf seine vorherige Frage zu. Vielleicht hatten die Beiden ja auch noch Hoffnung einmal Eltern zu werden? Ich würde es ihnen wünschen, weil es ein unglaubliches Gefühl war, zu wissen, dass man ein Baby bekommen würde.

Noah grinste leicht und drückte Ruby einen Kuss auf den Kopf. Ich wusste, dass mein Freund auch niemals die Hoffnung aufgeben würde, dass er und Ruby auch ein Kind haben könnten. Doch ich wusste auch, dass er sich damit noch etwas Zeit lassen wollte. „Tante Ruby und Onkel Noah. Ich finde das klingt perfekt", hörte ich meinen besten Freund durch mein Gehör zu seinem Mädchen sagen und sie strahlte ebenfalls, während sie nickte.

Ich bekam nur wage mit, dass Ruby und Noah sich davon ins Schloss schlichen, damit Serafina und ich unter uns waren. Serafina und ich konnten uns nicht mehr aufhören zu küssen. Wir waren so unfassbar glücklich. "Du wirst so eine tolle Mutter werden", hauchte ich an ihren Lippen. Serafina schmunzelte und legte ihre Hand an meine Wange. "Und du wirst ein liebevoller Vater werden", entgegnete sie und küsste mich wieder.

Wir würden alles geben, um gute Eltern zu sein. Unser Kind hatte nur das Beste verdient und genau das würden wir ihm geben. Mir war völlig egal, wie es passiert war. Aber das hier war ein Wunder, ein Geschenk. "Ich liebe dich Serafina", hauchte ich. "Ich liebe dich Lucas", erwiderte Serafina und dann küssten wir uns wieder voller Leidenschaft.

Ich war jetzt schon ganz aufgeregt, was die Zukunft für uns bereit hielt. Hoffentlich lief Serafinas Schwangerschaft ohne Zwischenfälle ab. Aber jetzt im Moment waren wir einfach nur unendlich glücklich und ich wünschte mir, es würde für immer so bleiben.

Ende des 2. Teils....

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt