Kapitel 107

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Lucas by MusicalGirl200

Ich drehte mich im Bett und zog Serafina fest an mich. Ich seufzte etwas aus und küsste ihren Nacken. Ich wollte nicht aufstehen. Ich wollte einfach mit ihr hier im Bett liegen bleiben und das am liebsten den ganzen Tag. Ich amtete tief ihren Duft ein und lächelte leicht.

"Können wir für immer hier zusammen im Bett bleiben?", fragte ich sie zuckersüß und ließ meine Augen geschlossen. Ich genoß es hier mit Serafina zu kuscheln und ich wusste, dass es ihr nicht anders ging.

Serafina drehte sich nun zu mir und schlug langsam ihre Augen auf, während sie mir entgegen lächelte. "Eine wunderbare Vorstellung. Aber du weißt, dass das nicht geht. Ich habe ein Schloss zu leiten und du musst einen Clan führen. Mein Held, der Anführer. Weißt du eigentlich wie stolz ich auf dich bin?", hauchte sie mir zu und küsste mich voller Gefühl.

Ich zog sie noch enger an mich und konnte sehen, wie sie diese Nähe zu mir genoss. Mir ging es nicht anders. "Warum denn stolz?", fragte ich sie leise und Serafina musste lachen.

"Du hast es geschafft. Viele verschiedene Wesen leben in Frieden miteinander. Sogar unsere Geschwister haben jetzt eine Seele und werden Teil unserer Zukunft sein. Unsere Familie ist vollkommen", schwärmte sie regelrecht. Ich schmunzelte schief und küsste sie erneut, doch dann schob sie mich von sich weg.

Serafina sprang aus dem Bett und stürmte ins Badezimmer. Ganz irritiert blickte ich Serafina hinterher, als sie ins Bad stürmte. Sofort robbte ich mich aus dem Bett und eilte ihr hinterher. Sie kniete am Boden und lehnte über der Toilettenbrille, wo sie sich übergab. Sofort kniete ich mich zu ihr nieder und hielt ihr Haar. Was war nur mit ihr los? "Was fehlt dir Baby?", fragte ich sie besorgt.

Bis jetzt hatte Serafina sich nur einmal übergeben, als sie zu viel Alkohol getrunken hatte und das war gestern definitiv nicht der Fall gewesen. Erst war sie plötzlich ohnmächtig geworden und jetzt übergab sie sich. Ich drückte ihr einen liebevollen Kuss auf den Kopf, während sie sich weiter übergab. "Alles ist gut Süße. Ich bin da", versicherte ich ihr. Sie wusste, dass sie sich nicht vor mir schämen brauchte.

Seufzend setzte sie sich am kalten Boden neben der Toilette hin und wischte sich ihren Mund ab. Ich nahm neben ihr Platz. "Ich weiß nicht was das war. Mir war gestern schon so schlecht gewesen als du bei Clary warst", meinte sie zu mir und wirkte ängstlich. Diese ganze Veränderungen waren sehr seltsam. "Lucas, was stimmt nur nicht mit mir? Vampire übergeben sich nicht! Niemals!", meinte sie panisch und raufte sich die Haare.

Ich zog Serafina fest in meine Arme und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. In Panik zu verfallen, war jetzt komplett das Falsche. "Hör zu, wir gehen jetzt erstmal in Ruhe frühstücken und du trinkst einen schönen Tee zur Beruhigung und dann fragen wir Ruby, ob sie vielleicht was weiß, ok?", sagte ich zu meinem Mädchen. Serafina nickte und ich half ihr hoch.

Wir zogen uns an und dann gingen wir gemeinsam in die Küche, wo uns unsere Köchin Louisa begrüßte. "Louisa könnten Sie Serafina bitte einen Kamillentee heute machen?", bat ich sie freundlich. Sie nickte und dann setzte ich mich schon mal mit Serafina, die völlig in Gedanken wirkte. Ich legte meine Hand auf ihre. "Wir kriegen schon raus, was mit dir los ist. Bestimmt ist es nichts schlimmes", versuchte ich sie wieder aufzubauen.

Sie seufzte leise. Ich wusste, dass wir noch nichts über ihre Veränderungen herausgefunden hatten, auch nicht Ruby, aber wir würden das schon schaffen. Vielleicht bekam Serafina ja einfach nur eine gewöhnliche Erkältung. Das könnte doch durchaus sein, wenn sie immer menschlicher wurde.

"Vielleicht", meinte sie nur knapp und als Louisa ihr den Tee hinstellte, schien ihr wieder schlecht zu werden und so schob sie die Tasse gleich wieder weg. Serafina stand auf und holte sich schließlich einen Blutbeutel aus dem Kühlschrank.

Ich beobachtete Serafina genau. Erst als sie Blut trank schien es ihr etwas besser zu gehen. Dabei hatte sie inzwischen immer lieber menschliches Essen verschlungen, anstatt Blut. Ich stand von meinem Platz auf und ging zu ihr. Ich ging in die Knie und sah sie direkt an. „Hey, lass den Kopf nicht hängen meine süße Kämpferin. Wir haben so viel schon hinter uns. Das wird schon. Soll ich Elena vielleicht lieber Bescheid geben, dass sie heute doch nicht zum Abendessen kommen soll?", fragte ich Serafina.

Da Clary noch keinen Sonnenlichtring hatte, hatten wir beschlossen Elena zu einem gemeinsamen Abendessen einzuladen, damit sie dabei sein konnte. Wenn Ruby sich etwas erholt hatte, würde ich sie fragen, ob es möglich war Clary einen Ring zu machen. Sie sollte sich hier schließlich nicht schon wieder wie eine Gefangene fühlen.

Sie schüttelte sofort den Kopf. „Nein, ich habe Elena schon so lange nicht mehr gesehen, außerdem will ich nicht der Grund sein, warum sie und Clary sich nicht nach all der Zeit wieder sehen", meinte sie und holte sich noch einen weiteren Blutbeutel raus und trank ihn so gierig, wie schon lange nicht mehr.

Dann war das Frühstück unserer Köchin fertig und der köstliche Geruch stieg in unsere Nasen. Auf den Teller lagen Rührei mit Speck. Einfach nur köstlich, wie jeden Morgen, wenn Louisa kochte. „Haben wir Schokosoße da?" fragte Serafina plötzlich Louisa.

Ich riss die Augen auf. „Schokosoße? Ist das nicht eine etwas wilde Mischung Baby?", fragte ich sie ganz irritiert und holte mir nun ebenfalls einen Blutbeutel, um ihn zu trinken.

„Hier bitte Mrs DeLuca", sagte unsere Köchin und stellte Serafina tatsächlich die Schokosoße hin. Mit großen Augen musterte ich sie, wie sie das Frühstück in Rekordzeit verschlang. Ich traute meinen Augen kaum und nippte an meinem Kaffee. „Du scheinst ja ordentlich Appetit plötzlich zu haben", stellte ich fest und aß etwas von meinem eigenem Speck.

"Naja, mein Magen ist nach heute Morgen leer", kommentierte sie meine Aussage und bat unsere Köchin um eine weitere Portion. Ich musterte sie weiter, aber Serafina verschlang alles bis auf den letzten Krümel. Inklusive der flüssigen Schokolade. „Das musst du auch mal versuchen, ist echt lecker", meinte sie aber ich schüttelte nur den Kopf.

Den restlichen Tag über, übergab sich Serafina immer wieder mal und hatte ordentlich Hunger. Dominic bekamen wir nur einmal zu Gesicht, aber er verzog sich gleich wieder, sodass wir nicht einmal mit ihm reden konnten. Clary blieb in ihrem Zimmer oben und Sean bekamen wir ebenfalls nicht zu Gesicht. Ryder und Seth fanden das allerdings nicht weiter schlimm.

Damit Serafina heute eine Pause hatte, bat ich Liam sich um die Angelegenheiten im
Schloss zu kümmern. Noah und Ruby waren in der Uni und würden erst abends wieder zu Hause sein. Ich kümmerte mich den ganzen Tag rührend um Serafina, bis es Abend wurde und schließlich das Abendessen mit Elena bevorstand. Während Serafina Elena in Empfang nahm, holte ich Clary aus ihrem Zimmer ab.

Als ich ihr erzählte, dass unsere Tante hier war, war sie ganz aufgeregt. Sie hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen. In Rekordzeit zog sie sich um, mit Kleidern, die Serafina für sie bereits besorgen lassen hatte. Sie wirkte etwas fitter als gestern. Woran auch immer das lag. Aber ich war froh darum.

Schließlich drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn und wir machten uns auf den Weg zu Serafina und Elena. Ich war schon auf Elenas Reaktion gespannt, wenn sie gleich Clary sah.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt