Kapitel 86

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Liam by MusicalGirl200

Lucas war gegangen. Serafina war hinterher geeilt und nun stand ich hier mit unseren anderen Freunden und musste mit ansehen, wie dieser Sean weinte, Ryder und Seth in anknurrten und Dominic daraufhin die Beiden auch anknurrte. Noah redete mit Ruby und ich stand in der Mitte und fragte mich, was ich tun sollte.

Ließen wir Sean jetzt einfach hier, oder sollten wir ihn mit ins Schloss nehmen? Immerhin war es Serafinas und Lucas Schloss, also war das ihre Entscheidung. Auf jeden Fall konnte es nicht so weitergehen, dass sich hier jeder gegenseitig anknurrte. "Ok, jetzt ist es aber auch mal wieder gut. Wenn ihr euch gegenseitig anknurrt, bringt uns das auch nichts", sagte ich zu ihnen. Seth und Ryder funkelten mich wütend an und verschwanden daraufhin in den Wald. Immer noch besser, als völlig durchzudrehen.

Ich kratzte mich nachdenklich am Kopf. "Wir suchen nach Serafina und Lucas", sagte Noah und ging mit Ruby auch noch. Na toll, jetzt blieben Dominic, der weinende Sean und ich zurück. Wirklich klasse. Wie hatte so ein schöner Abend nur so eine Wendung nehmen können?

Dieser Sean wirkte auf mich nicht so, als könnte er noch klar denken. Was war nur wirklich los mit ihm? "Sollen wir jetzt hier herum stehen und warten bis einer wieder kommt?", fragte Dominic plötzlich. Dann ging er zu Sean und legte seine Hand auf seine Schulter. "Wir machen das schon, Sean. Du solltest dich jetzt aber unbedingt beruhigen", meinte er und sah dann zu mir.

Ich kam mir gerade verarscht vor. "Wir können Sean doch nicht einfach ins Schloss mitnehmen, ohne das Serafina und Lucas zugestimmt haben", wies ich Dominic darauf hin und dann sah ich wieder zu dem weinenden Sean. Bei einem hatte Dominic Recht es wäre deutlich besser, wenn Sean mal aufhören würde zu weinen. "Kannst du dich vielleicht mal wirklich zusammenreißen?", bat ich ihn und setzte mich dann in Bewegung Richtung Schloss. Nachdem sich Sean wirklich etwas beruhigt hatte, folgte er mir mit Dominic.

Vielleicht waren da ja Serafina und Lucas. Dann konnten wir sie fragen, was wir nun mit Sean machen sollten. Ihn hier alleine im Wald zu lassen, erschien mir irgendwie nicht richtig."Woher kennst du diesen Sean eigentlich?", fragte ich Dominic schließlich. Lucas und Serafina hatten nämlich nie etwas von ihm erwähnt.

"Wir gehörten den selben Clan an, ehe ich entführt wurde", erzählte er knapp und dann sah Sean ihn auf einmal entsetzt an. "Gibt es einen anderen Ort, wo wir ihn hin bringen könnten?", fragte er mich dann und ich überlegte. "Vielleicht meine alte Wohnung", schlug ich vor. Doch plötzlich hörten wir ein Weinen und unsere Augen weiteten sich, als wir plötzlich Serafina weinend am Waldboden entdeckten.

Ich setzte mich sofort zu Serafina auf den Boden. Wieso war sie hier alleine? Wo war Lucas? Hatten Noah und Ruby sie nicht gesehen? „Was ist los Serafina? Wo ist Lucas? Sind Noah und Ruby nicht hier vorbeigekommen?", fragte ich sie besorgt und stand dann wieder auf und half ihr ganz vorsichtig auf die Beine.

Sie wirkte völlig aufgelöst und ihr Kleid war komplett schmutzig und zum Teil zerrissen. Hatten Lucas und sie sich gestritten? Höchstwahrscheinlich schon und das alles nur wegen diesem Sean.

Auch Dominic musterte sein Schwester besorgt? Keine Ahnung, ob das Besorgnis war. „Nein, Ruby und Noah waren nicht hier", schluchzte sie. „Tut mir leid, Sean, ich würde dir ja gerne helfen, aber in unser Schloss kannst du nicht. Es ist einfach zu viel passiert und Lucas ist mir einfach wichtiger", erklärte sie Sean. Ja, wahrscheinlich war das die beste Entscheidung.

"Schon gut, Schwesterherz. Liam hat vorgeschlagen wir können Sean erstmal in seiner alten Wohnung unterbringen, stimmts?" , entgegnete Dominic daraufhin und sah zu mir. Doch das war mir gerade egal. Mir war es wichtiger, dass es meiner Freundin wieder besser ging.

"Ist schon ok, Serafina. Ich versteh das. Ich verschwinde einfach wieder aus der Stadt. Du warst immer so anders... Ein Vampir mit Gefühlen. Ich dachte du könntest mir helfen, aber ich bin wohl einfach verdammt", entgegnete Sean. Aber Dominic wollte ihn so nicht gehen lassen. Ich hatte keine Ahnung, warum er ihn immer noch in Schutz nahm, nach all dem, was er von ihm gehört hatte. Ja, sie waren in einem Clan gewesen, aber trotzdem.

Ich rieb mir nachdenklich die Stirn. „Ja von mir aus kann er in meine alte Wohnung. Aber jetzt sollten wir mal zurück ins Schloss. Dort hole ich den Schlüssel und dann können wir Sean dorthin bringen", sagte ich und dann gingen wir gemeinsam zurück zum Schloss.

Serafina nickte etwas und wischte sich schnell ihre Tränen weg, ehe sie an sich herunterblickte. „So kann ich nicht zurück. Ich sehe schrecklich aus. Könnt ihr den Ball beenden und die Leute nach Hause schicken? Ich versuche mich hinten rum irgendwo rein zu schleichen", meinte sie dann deprimiert.

„Was ist denn mit Lucas passiert?", fragte ich Serafina mitfühlend. Sie tat mir gerade so unendlich leid. „Lucas wollte etwas allein sein. Er ist bereits wieder im Schloss", beantwortete sie leise meine Frage. Dann aber blieb sie stehen und wandte sich an Dominic und Sean.
"Ihr beide wartet hier."

"Was? Serafina Ich...", begann ihr Bruder zu protestieren, doch sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, Dominic. Lucas hasst Sean. Er hat mitgeholfen Noah zu entführen und zu töten. Das wird er ihm niemals verzeihen. Und ich habe es auch nicht vergessen.", meinte Serafina und Sean senkte schuldig seinen Kopf.
"Und du... Es war nicht klug Clary zu erwähnen. Lucas fühlt sich vor den Kopf gestoßen. Weil wir Sean helfen wollen und er ihm am liebsten zerfetzten möchte. Und ich kann ihn verstehen."

Dominic schnaufte aus uns verschränkte etwas seine Arme. „Na schön. Wir warten hier. Aber nehmt wenigstens ein paar Blutbeutel mit."

Ich legte tröstend meinen Arm um Serafina und ging mit ihr zum Schloss. Ich half ihr sich beim Hintereingang reinzuschleichen und versprach Serafina den Ball zivilisiert zu beenden, was ich dann auch tat.

Nachdem das erledigt war, schnappte ich mir meine Schlüssel und ein paar Blutbeutel und zog mir meinen Anzug aus. Ich zog mich bis auf die feuerfeste Boxershorts aus, denn nur so konnte ich meine Schnelligkeit ausnutzen, nämlich wenn ich brannte und ich wollte nicht meinen Anzug ruinieren.

Ich schlich also an den Leuten, die nach Hause aufbrachen, vorbei zurück zu Dominic und Sean. Ich warf Dominic die Blutbeutel zu und Sean musterte mich irritiert, weil ich praktisch nackt vor ihm stand. Dominic grinste, weil er wusste warum und, weil er meine Fähigkeiten cool fand. Obwohl er keine Seele besaß, waren wir bis jetzt soweit ausgekommen, aber das er Sean so in Schutz nahm, konnte ich nicht gut heißen.

„Fein. Können wir?", fragte ich sie. Sie nickten und dann ließ ich meinen Körper brennen und flitzte los, dicht gefolgt von Dominic und Sean. Hoffentlich bereute ich es nicht meine alte Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt