Serafina by LuanaWhite
Ich wollte mir ein weiteres Glas des Alkohols einschenken, aber musste dann feststellen dass die Flasche leer war. So ein Mist.
Dann klopfte es auch noch an der Tür. Es war Lucas.Als ich aufstand um zur Tür zu gehen, merkte ich dass ich gar nicht mehr gerade stehen konnte, doch mein Zustand war mir gerade egal. Ich taumelte weiter zur Tür und schloss sie auf, nur um dann wieder zurück zum Bett zu gehen. Ich sagte nichts zu Lucas und sah ihn auch nicht an. Ich wusste ohnhin nicht was ich sagen könnte. Ich hatte ihn immerhin schon alles gesagt heute morgen und das er mich trotzdem von sich wies, tat einfach viel zu sehr weh.
"Bist du betrunken?" fragte mich Lucas verwirrt.
Ich und betrunken? Das kam mir unwirklich vor. Vampire reagierten nicht so wie Menschen auf diese Substanz, aber ich war inzwischen schon so menschlich, daß ich es nicht ausschließen konnte.
Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern und hielt mir meinen Kopf mit den Händen. Mir war schwindelig und hatte vom Weinen fürchterliche Kopfschmerzen. Vielleicht auch vom Alkohol selbst, aber was machte das schon? Es war nichts zu dem Schmerzen die ich im Herzen trug.
Lucas blieb in der Tür stehen und sah zu mir. Er wollte mir immer noch nicht zu nahe kommen. Ich seufzte aus.
"Wo ist Noah?" fragte ich ihn. Als er mir mitteilte das er nach Hause gefahren war, nickte ich bloß. Würde Lucas überhaupt hier bleiben? Würde er überhaupt im selben Bett wie ich schlafen, wenn er so auf Distanz bedacht war? Ich fühlte mich von ihm weg gestoßen. Allein gelassen.Ich wusste ja, dass er Angst hatte mich zu verletzen, dass er nicht die Kontrolle verlieren wollte, aber war der Schmerz den er mir so zufügte es wert?
"Ich war heute schon mal hier gewesen und naja, habe dich mit Noah über mich reden gehört." sagte Lucas schließlich gerade heraus.
Er hatte was? Das war schrecklich. Ich wollte nicht das er das hörte, das ich Angst hatte er könnte uns wirklich etwas antun, dass er sich wirklich selbst verlor. Ich hatte mich bei Noah heute ausgeweint, obwohl ich stark sein wollte. Obwohl ich für ihn da sein wollte, aber das war nun mächtig in die Hose gegangen. Das Gegenteil war nun der Fall gewesen. Anstatt ihn zu bestärken, hatte das, was ich gesagt hatte, ihn nur noch mehr von mir weg gestoßen. Aber konnte er mich denn nicht verstehen? Das all das auch nicht gerade leicht für mich war? Er kannte schließlich all das, was in meiner Vergangenheit passiert war.
Als Lucas mir sagte, das er Noah und mich gehört hatte, wurden meine Augen ganz groß und ich sah zu ihm auf. Meine Augen waren von den vielen Tränen etwas gerötet und auch mein Gesicht war noch nass. Ich fuhr mir verzweifelt durch dieses und raufte mir die Haare.
"Es tut mir Leid, Lucas. Ich... Habe einfach nur so schreckliche Angst. Ich habe das alles schon mal durch gemacht. Ich hatte meine Mutter und meine Brüder an den Vampirismus verloren. Ich musste mit ansehen wie sie zu seelenlosen Monstern wurden ehe sie die Jäger töteten. Und genauso war es bei meinen Vater. Und jetzt sehe ich wie du dich veränderst. Ich habe einfach so schreckliche Angst dich ebenso zu verlieren. Und du lässt mich auf einmal nicht mehr da sein für dich. Das... Schmerzt alles unglaublich. Ich hatte letzte Nacht auch einen Traum. Einen Traum, in dem du dich von mir abwendest. Ich... Es tut mir leid. Ich würde gerne stärker sein. Für dich. Für unsere Liebe. Aber momentan weiß ich einfach nicht weiter. Der Tag heute war die Hölle. Ich wusste einfach nicht ob es dir gut geht. Ob du mich brauchst... " sprach ich mir schluchzend von der Seele und wagte es nicht mehr ihn anzusehen. Ich wusste ich sollte stark sein. Lucas bestärken und ihn sagen dass er den Kampf gegen seine Dunkelheit gewinnen kann. Aber die Angst um ihn hatte mich völlig in Griff.
Schließlich setzte er sich an der Tür auf den Boden und fuhr sich mit der Hand durch sein Haar.
"Ich will dich nicht anlügen Serafina. Das... das, was du gesagt hast heute früh und dann das, was du zu Noahs gesagt hast, hat mich wirklich verletzt. Das von dir zu hören, macht mir nur noch mehr klar, dass ich den Kampf verlieren werde." meinte er bitter. Er starrte nur noch auf seine Hände und ich konnte seine Verzweiflung richtig in der Luft spüren. Es drückte sich über uns wie eine unsichtbare Kraft die uns ersticken wollte."Das schafft es, dass ich nur noch mehr auf Abstand gehe, weil ich sehe, wie viel Angst ihr vor mir habt. Dabei ist das das Letzte, was ich will und wenn dir das zu viel mit mir ist, kann ich auch gehen." ergänzte er und dabei klang er so furchtbar gekränkt.
Ich wischte mir geschockt meine Tränen weg und starrte Lucas gequält an.
"Tu das nicht. Du darfst nicht aufgeben, hörst du? Du musst bei mir bleiben! Was hat mein Leben denn noch für einen Sinn, wenn du mich verlässt? Dann will ich gar nicht mehr leben." sagte ich verzweifelt. Denn für mich hörte sich das wirklich so an, als würde er mich verlassen wollen. Das hielt ich einfach nicht aus.Dann stand ich vom Bett auf und ging auf Lucas zu. Es war schwierig, da sich alles um mich herum drehte. Nein, ich würde nicht zulassen dass er ging. Nicht mein Lucas. Nicht mein Held.
Lucas wich sofort von mir zurück. Er wollte weiter Abstand halten, aber ich wollte diesen Abstand nicht mehr. Gegen seinen Willen schaffte ich es seine Hand zu nehmen und führte sie zu meinen Herzen.
"Spürst du das? Mein Herz schlägt nach dreihundert Jahren wieder. Es schlägt nur für dich. Das ist ein Wunder, genauso wie du ein Wunder bist. Ich liebe dich Lucas, und egal wie groß meine Angst auch ist, ich werde dich niemals aufgeben. Ich werde dich auf ewig lieben. Und wenn ich in die dunkelsten Abgründe gehen muss um dir das zu zeigen, um dich da raus zu holen, dann werde ich das tun. Du bist meine Welt. Wann wirst du das endlich begreifen?"Meine Worte schienen etwas in Lucas ausgelöst zu haben denn plötzlich war er derjenige, der in Tränen ausbrach. Es war schlimm ihn so zu sehen.
"Ich will dich doch nicht verlassen, niemals." schluchzte er, doch als ich ihm umarmen wollte um ihn zu trösten, wich er zurück."Ich kann einfach nicht. Es tut mir leid. Ich habe solche Angst dich zu töten, wie in meinem Traum. Ich kriege diesen Traum nicht mehr aus meinem Kopf und Clary hat auch gesagt, dass ich den Kampf verlieren werde." schluchzte er weiter und senkte seinen Blick.
"Du wirst den Kampf nicht verlieren, Lucas. Das lasse ich nicht zu. Und ich werde es dir beweisen. Unsere Liebe ist stärker als all das. Bitte küss mich. Küsse mich und du wirst sehen dass du die Kontrolle behältst. Als wir uns kennen lernten, hast du fest an mich geglaubt, und das gleiche tue ich auch. Du wirst mir niemals etwas tun. Niemals. Ich vertraue dir." redete ich auf ihn ein und griff wieder nach seiner Hand.
Auch wenn ich Angst hatte ihn zu verlieren, so wusste ich dass dieser Traum niemals real sein würde. Das Unterbewusstsein spielte uns beiden einen Streich und nun trugen wir die Konsequenzen aus.
"Ich wollte dir niemals weh tun. Es tut mir wirklich sehr leid was ich gesagt habe. Ich möchte für dich da sein. Ich will dir helfen. Deine Hand halten und dir Rückhalt geben. Bitte Lucas, lass mich für dich da sein. Bitte stoße mich nicht weg. Das ist schlimmer als jeder körperlicher Schmerz. Das tut so unglaublich weh... " meinte ich als es wieder den Anschein erweckte dass er den Raum zwischen uns vergrößern wollte.Zuerst sah mich Lucas einfach nur an, mit seinen wunderschönen, blaugrünen Augen, in denen ich mich so oft einfach nur verlieren könnte. Doch dann zog er mich fest an sich ran und drückte seine Lippen auf die meinen. Ich erwiderte seinen Kuss sinnlich und voller Liebe. Eine Träne der Erleichterung floss meine Wange dabei hinab.
"Ich liebe dich so sehr Serafina, bitte gib mich nicht auf. Ich könnte das nicht ertragen." schluchzte Lucas ehe er mich erneut küsste.
"Ich werde dich niemals aufgeben. Niemals. Ich liebe dich doch auch so wahnsinnig." hauchte ich ihm zu und klammerte mich förmlich an ihn. Endlich ließ er wieder diese Nähe zu, die wir beide in diesen schweren Zeiten brauchten. Lucas legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und ich umarmte ihn, dabei streichelte ich mit einer Hand zärtlich und auch tröstend über seine Haare, als ich ihn schniefen hörte.
"Wir schaffen das. Wir schaffen alles, wenn wir nur zusammen sind."
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Cursed Beings - Lost Souls
FantasyCursed Beings - Lost Souls Fortsetzung von Cursed Beings - A supernatural love -------------------- Pascal ist besiegt. Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Der Vampirclan ist immer noch darauf aus Serafina zu holen und das Werwolfsrudel a...