Kapitel 25

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Noah by MusicalGirl200

Sie mochte mich auch, das freute mich wirklich sehr. Und das sie sich nicht getraut hatte sich bei mir zu melden, war echt süß und erinnerte mich sehr an mich selbst. "Ich hatte mich auch nicht getraut, muss ich dir gestehen. Ich stelle mich allgemein bei Mädchen an, wie ein Volltrottel musst du wissen", erzählt ich ihr und fragte mich, wieso ich das tat. Jetzt hielt mich Ruby erst Recht für einen Volltrottel.

Ich zog mein Handy heraus und sah, dass ich eine Nachricht hatte. "Sorry, ich muss da kurz nachsehen, es könnte wichtig sein", entschuldigte ich mich bei Ruby, woraufhin sie nickte.

Es war eine Nachricht von Serafina und ich merkte, wie Ruby etwas neugierig mit in mein Handy lullte. Ich tippte Serafina schnell eine Antwort, dass es mir gut ging und das ich bis 11 Uni hatte und dann mit Lebensmitteln bei ihr vorbei kommen würde. Danach steckte ich das Handy wieder weg.

Als ich Ruby wieder anblickte, wirkte sie irgendwie enttäuscht. Hatte sie gemeint, ich hätte eine Freundin? "Sorry, dass war meine Freundin gewesen. Also nicht meine Freundin, wie Freundin, sondern einfach nur eine Freundin. Ich bin single", stotterte ich umher. Konnte ich auch mal nicht Schwachsinn reden und stottern?

"Schon ok", meinte sie schmunzelnd und wirkte auch irgendwie erleichtert darüber, dass ich nicht vergeben war. "War das vielleicht die Freundin, von der du mir erzählt hast?", fragte sie dann schüchtern nach und als ich nickte, tat sie es mir gleich und guckte wieder etwas umher. Eine unangenehme Stille breitete sich aus.

"Du bist kein Volltrottel. Du bist süß", brach sie plötzlich dieses nervige Schweigen und ihr Kopf wurde daraufhin rot, wie eine Tomate. Ich bekam ein breites Grinsen, als Ruby meinte, dass sie mich süß fand. Vielleicht sollte ich mich auch mal etwas mehr trauen. "Ich finde dich auch süß und naja, also du bist das erste Mädchen, dass mich süß nennt", gestand ich ihr und wurde genauso rot, wie sie. Wie sollte da jemals vielleicht etwas entstehen, wenn wir Beide so verlegen und beschämt waren? Vielleicht war es mal an der Zeit über meinen Schatten zu springen.

"Ähm, hör zu, willst du vielleicht mal mit mir ausgehen, oder so? Also natürlich nur, wenn du willst. War jetzt nur so eine Idee von mir. Ich weiß auch nicht", schlug ich verunsichert vor. So viel also zum über den Schatten springen.

"Was? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich meine du...", fing sie an, brach dann jedoch wieder ab. "Du... Bittest mich um ein Date?", fragte sie mich stattdessen ganz verblüfft. Ich wurde wieder knallrot im Gesicht. Dann nickte ich und fuhr mir verlegen über meinen Nacken, woraufhin sie freudig lächelte. "Okay, ja, gerne!", antwortete sie schließlich und mein Herz begann ganz wild zu schlagen.

"Echt?", fragte ich nochmal ungläubig nach und Ruby nickte lächelnd. "Wow, das freut mich wahnsinnig. Ähm, wie wäre es vielleicht schon mit morgen Abend? Erst Essen und dann Kino? Also nur, wenn das für dich ok ist?", fragte ich weiter.

Ich konnte es gar nicht glauben. Ein wunderschönes Mädchen mochte mich, fand mich süß und wollte mit mir ausgehen. Vielleicht hatte ich endlich mal Glück. Davon musste ich Serafina nachher unbedingt erzählen und auch Lucas. Vielleicht konnte er mir Tipps geben es nicht zu vermasseln. Obwohl, vielleicht sollte ich ihn lieber nicht fragen, weil er sowieso gerade schon so viel um die Ohren hatte.

"Das klingt toll. Wo und wann sollen wir uns treffen?", fragte sie nach und wirkte genau so ungläubig wie ich. „Ähm, also wenn du möchtest, kann ich dich auch gerne zu Hause abholen, wie ein Gentleman? Also ich würde dich dann um sechs abholen, wenn du das willst? Wenn nicht, auch kein Ding. Dann treffen wir uns einfach um halb sieben beim Lagune Restaurant? Ich richte mich nach dir, was dir lieber ist?", entgegnete ich.

Was sollte ich zu dem Date nur anziehen? Oh man, ich klang ja schon selbst wie ein aufgeregtes Mädchen. Würde ich mit einem Computer ausgehen, würde ich mich wahrscheinlich nicht so anstellen. Was dachte ich da bitte für absurdes Zeug?! "Ähm... Also...", begann sie zu stammeln und wirkte so, als hätte sie keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte.

"Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wo dieses Restaurant ist. Und wenn du mich abholst, wirst du bestimmt ein paar Minuten von meiner Tante verhört werden", offenbarte sie mir dann. Ich lächelte leicht und winkte ab. „Dann hole ich dich einfach ab. Deine Tante wird mich schon nicht killen, oder?" Ich lachte nervös, weil mir bewusst wurde, wie schräg das geklungen hatte. "Naja... Nicht mit einer Waffe aber vielleicht verflucht sie dich ja", flüsterte Ruby sarkastisch, aber im selben Moment wirkte es auch so, als wäre es ihr unangenehm, dass sie so etwas überhaupt gesagt hatte.

„Gib mir einfach deine Adresse, dann passt das schon. Äh, was für Art Filme magst du denn Horror, Action, Comedy oder ein Liebesfilm? Oder eine Doku, obwohl ich nicht weiß, ob so etwas überhaupt im Kino läuft", fragte ich sie.

„Ach ja, und das Restaurant ist total zwanglos. Es gibt halt dort Fisch. Eine Überraschung hier in England", fügte ich noch hinzu. Ruby lachte leicht. Sie hatte ein schönes Lachen.

"Ich schreibe dir später dann, also ich schicke dir meine Adresse", teilte sie mir dann verlegen mit.
"Hmm... Lass uns einfach morgen vor Ort entscheiden was wir uns ansehen", schlug sie wegen des Filmes vor und ich nickte lächelnd. Inzwischen sah sie mir direkt ins Gesicht. Ich grinste sie an. Ich musste noch irgendetwas machen, bevor ich ging. "Cool, ich freue mich schon. Leider muss ich jetzt auch wieder zu meinem letzten Kurs. Aber ich freue mich auf deine Nachricht und hoffe morgen nicht verflucht zu werden", scherzte ich etwas.

Dann gab ich mir einen Ruck und umarmte Ruby zum Abschied. Sie wirkte erst etwas überrumpelt darüber, aber erwiderte dann meine Umarmung. Juhu, ich hatte es schon mal geschafft sie zu umarmen. Das war ein Fortschritt, oder? Ich sollte bei Mädchen wirklich mal etwas selbstbewusster werden.

Es fühlte sich gut an Ruby zu umarmen und am liebsten würde ich sie gar nicht mehr los lassen. Dann lösten wir uns wieder voneinander. "Okay, also, ich schreibe dir dann später und ich freue mich auch auf morgen. Bis dann", sagte sie verlegen und wir gingen dann in entgegen gesetzte Richtungen. Ich ging wieder ins Unigebäude und Ruby ging zum Ausgang. Aber Ruby drehte sich noch mal um und ich tat es ihr gleich. Wir lächelten beide und winkten uns noch mal zu, ehe ich unter den anderen Studenten verschwand.

Den letzten Kurs über kam ich aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Ruby war so ein tolles Mädchen und ich hoffte, dass aus uns vielleicht mehr werden könnte. Nach der Uni besorgte ich schließlich die versprochenen Lebensmittel für Serafina und fuhr zu ihr. Gut gelaunt ging ich schließlich in das Wohnhaus und pfiff vor mich her. Ich klingelte an der Tür und freute mich schon etwas Zeit mit ihr zu verbringen. Es war schon länger her, wann wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Vielleicht konnte ja auch noch Lucas dazu kommen. Doch als Serafina mir die Tür öffnete, wirkte sie besorgt. Oh nein, was war passiert? "Ist alles ok?", fragte ich sofort meine inzwischen beste Freundin.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt