Kapitel 67

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Lucas by MusicalGirl200

Ich lief etwas durch unser riesiges Schloss. Serafina war komplett eingespannt, um alles für das Schloss zu planen und ich wusste nicht wirklich, wie ich ihr dabei helfen konnte. Irgendwie fühlte ich mich nutzlos und ohne Aufgabe im Leben. Ich beobachtete etwas das Personal, wie es sich darum kümmerte, dass das Schloss in Stand gehalten wurde. Wir hatten auch Bedienstete und das war noch etwas ungewohnt. Aber in so einem großen Schloss brauchte man das einfach und das sah ich auch ein. Unsere ganzen Bediensteten hatten wir auch manipuliert, dass sie über alles Übertnatürliche, was sie sahen Stillschweigen bewahrten.

Serafina war eigentlich kein Fan vom Manipulieren, aber in diesem Falle war es eine Ausnahme. Anders hätten wir sonst alles alleine machen müssen und das wäre eindeutig zu viel gewesen. Ich fand ja jetzt schon, dass sich Serafina zu viel aufhalste, aber seit der Situation in dem Park mit der Familie war es noch schlimmer geworden.

Schließlich wollte ich gerade zurück in unsere riesige Schlosswohnung, als Dagmar, eine der Bediensteten auf mich zu eilte. "Mr Turner, da sind Sie ja", sagte sie ganz abhetzt und ich sah sie verwirrt an. "Was gibt es denn Dagma?", fragte ich sie ruhig. "Zwei Junge Männer sind am Eingang des Schlosses. Sie haben nach Ihnen verlangt. Einer von ihnen ist verletzt", erzählte sie mir. Wer könnte das sein? "Danke Dagmar", sagte ich zu ihr und eilte mit meiner unglaublichen Geschwindigkeit zum Eingang.

Ich war ganz erstaunt dort Seth und Ryder vorzufinden. Seth hielt sich die Hüfte, die stark blutete und Ryder stützte ihn. Was war nur passiert und was machten die Beiden hier? Sofort eilte ich an Seths Seite und stützte ihn ebenfalls, während Ryder und ich mit ihm reingingen. "Was macht ihr denn hier? Was ist passiert?", wollte ich sofort wissen. "Unser neuer Alpha, er wollte die Jäger ausfindig machen und einfach angreifen. Wir haben uns ihm widersetzt und daraufhin hat er uns angegriffen und uns aus dem Rudel geworfen", erzählte mir Ryder und wir gingen gemeinsam in unsere Schlosswohnung.

Vorsichtig setzten wir Seth auf das Sofa, wobei ich schnell ein Handtuch holte, damit das neue Sofa nicht voller Blut wurde. "Ich sehe mir die Wunde gleich an und hole nur schnell auch Serafina. Sie sollte das auch wissen. Ich bin gleich wieder da", versicherte ich ihnen und spurtete auch schon zu Serafinas Büro. Ihr Alpha musste wohl nicht mehr ganz bei Verstand sein, so einen dummen Plan verfolgt zu haben.

Ich klopfte an Serafinas Tür und wartete, bis sie mich herein bat. "Lucas, was gibt's?", fragte sie mich und sah von ihren Unterlagen auf. "Seth und Ryder sind hier und Seth ist verletzt. Du solltest lieber kommen und dir anhören, was sie zu sagen haben", antwortete ich etwas in Eile, weil ich Seths Wunden versorgen wollte. Er war immer loyal mir gegenüber gewesen.

Sofort ließ Serafina in ihrem Büro alles stehen und liegen und verließ es, um mir in unsere Schlosswohnung zu folgen. Sie wusste genauso gut, was wir Seth alles verdankten. "Du meine Güte, Seth!", sagte sie, als wir bei ihnen ankamen und holte sofort Verbandsmaterial und begann seine Wunde zu verbinden. Es war gut, dass sie bei Blut nicht mehr so empfindlich reagierte, im Gegensatz zu mir, da ich mich wieder etwas anspannte. "Was ist denn passiert?", fragte sie dann die beiden Werwölfe.

"Danke Serafina", brachte Seth aus zusammengebissenen Zähnen hervor, als Serafina seine Wunde verarztet hatte. Ich hatte bereits sehen können, dass die Wunde heilte, aber es würde etwas dauern und da dort so viel Blut war, war ich wirklich froh, dass Serafina das übernommen hatte und nicht ich. Ich hätte es auch hinbekommen, aber nur mit enormer Anstrengung.

"Unser Alpha wollte, dass wir die Jäger angreifen, aber wir Beide haben uns geweigert, weil das Selbstmord gewesen wäre. Daraufhin hat er uns angegriffen und wir wurden aus dem Rudel verbannt. Seth hatte es am schlimmsten erwischt", erzählte Ryder auch Serafina nochmal, was geschehen war.

"Euer Alpha weiß, wo sich die Jäger aufhalten?", fragte ich irritiert nach. Seth schüttelte den Kopf. "Nein, er weiß, wo ein Lager von ihnen ist, aber nicht ihr richtiger Stützpunkt. Unser neuer Alpha ist ein Arsch beziehungsweise war ein Arsch. Jetzt sind wir ja in keinem Rudel mehr", sagte Seth und setzte sich vorsichtig gerade hin.

Das Rudel wurde immer kleiner und kleiner. Wie viele waren sie jetzt noch? Höchsten sechs? Oder hatte dieser neue Alpha wieder Menschen einfach verwandelt? Serafina seufzte aus und wir tauschten ein paar Blicke aus.

"Dann seit ihr jetzt einfach in unserem Rudel", sagte Serafina plötzlich lächelnd. Es waren fast die selben Worte, die sie mir damals gesagt hatte. "Ihr könnt gerne vorerst hier bleiben. Wir haben genug Platz. Aber ein Angriff auf Jäger wäre wirklich sehr leichtsinnig. Wenn dieser Alpha das durchzieht, dann ist das Rudel bald Geschichte", dachte sie laut und damit hatte sie auch Recht.

Ich strahlte Serafina an. Sie wusste, wie viel es mir bedeutete ein Rudel zu haben und Seth und Ryder konnten selbst nicht glauben, was Serafina da zu ihnen sagte. "Danke. Wirklich danke. Das hätten wir niemals erwartet", bedankte sich Seth und Ryder nickte zustimmend.

Wir riefen Dagmar, damit sie Ryder und Seth ihre Zimmer zeigen konnten und dann waren Serafina und ich alleine. Ich zog sie an mich und drückte sie fest. "Das war so großzügig von dir, dass du die Beiden hier bei uns leben lässt. Was würdest du eigentlich davon halten, wenn das hier ein Zufluchtsort für übernatürliche Wesen werden würde, die in Frieden leben wollen?", schlug ich ihr vor. Vielleicht konnten wir Großes bewirken und so etwas für Frieden sorgen. Die Vorstellung wäre wunderschön.

Serafina küsste mich liebevoll und streichelte sanft über meine starken Schultern. "Hier findet jeder Zuflucht der den Frieden möchte. Am besten rufst du Noah und Liam an und klärst sie auf, damit du dich dann um dein neues Rudel kümmern kannst, mein Alpha. Ich muss jetzt aber weiter arbeiten. Bis später", sagte sie und küsste meine Wange, ehe sie sich wieder auf den Weg in ihr Büro machte.

Und schon war sie auch wieder weg. Etwas enttäuscht ließ ich meine Schultern sinken. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass sie wenigst etwas bei mir bleiben sollte, aber seit Tagen hatten wir kaum noch Zeit füreinander. Sie saß nur noch in ihrem Büro und arbeitete. Ja, ich wusste, dass es viel zu tun gab, aber trotzdem wünschte ich mir, dass sie sich auch mal wieder etwas Zeit für uns nahm.

Ob ihr bewusst war, dass ich sie vermisste? Ich wusste, dass es nicht so war, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass ihr die Arbeit langsam wichtiger wurde als ich. Aber so durfte ich nicht denken. Ich vermisste Serafina einfach so schrecklich. Schließlich schnappte ich mir mein Handy und wählte Noahs Nummer. Irgendwie hatte ich mit jedem mehr zu tun, als wie mit meiner Freundin. War das wirklich immer noch wegen dem Kinderwunsch, der niemals in Erfüllung gehen konnte? Ich liebte sie doch trotzdem über alles. Ich hoffte, dass ihr das klar war.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt