Kapitel 103

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Clary by MusicalGirl200

Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem Kreis von Feuer wieder. Ich konnte hier nicht fliehen und war hier auch nur gefangen wegen meinem Mistkerl von Bruder. Ich hasste ihn, ich hasste ihn so sehr. Ich wollte ihn genauso tot sehen, wie Serafina.

Lucas umklammerte Serafinas Hand. Die beiden passten schon zusammen. „Lasst mich hier sofort raus! Ich will hier weg!", brüllte ich, so laut ich konnte. Ich konnte leicht erkennen, wie Lucas eine Träne über die Wange lief. Sollte er heulen, dieser Schwächling. Ich hatte zu mindestens gehofft Sean würde mir helfen, als er immer wieder zu mir gekommen war. Ich hatte ihn irgendwie gemocht, aber er stand auch auf deren Seite.

Sie hatten sich alle gegen mich verschworen. Ich ignorierte den fremden Vampir neben mir und fixierte das Mädchen mit den braunen Haaren und den Typen der Schuld für das Feuer ums herum war.

"Hört zu. Eine einzelne Hexe schafft das nicht, was wir heute vor haben. Bei Sean brauchte es einen ganzen Zirkel, aber heute Nacht seit ihr mein Zirkel. Das seit ihr eigentlich immer. Jeder von euch ist ein übernatürliches Wesen und hat Magie in sich. Und diese Magie brauchen wir heute", begann diese kleine Hexe allen hier zu erklären, wie das hier offensichtlich funktionieren sollte.

"Wir müssen uns alle in einem Kreis um Clary und Dom aufstellen. Wenn ich euch das Zeichen gebe, müsst ihr euch beissen oder schneiden und euer Blut auf den Boden tropfen lassen. Ihr müsst euch alle auf das, was wir heute bezwecken wollen, konzentrieren. Und zwar die Seelen von Clary Turner und Dominic DeLuca aus dem Jenseits zurück holen", erklärte sie weiter den Ablauf. Oh, das konnte sie vergessen!

Mit vor Schreck geweiteten Augen sah ich, wie alle das taten, was diese kleine Hexe von ihnen verlangte. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht meine Seele zurück. Ich wollte nur Jake, meinen Erschaffer und meinen Liebhaber.

„Blass das sofort ab kleine Hexe! Du bist dem sowieso nicht gewachsen!", schrie ich die kleine Hexe an. „Hör nicht auf sie Ruby! Mach weiter und ignorier sie. Sie will dich nur aus dem Konzept bringen!", entgegnete mein großer Bruder. Er sollte endlich die Klappe halten. Er spielte sich ja auf, als wäre er hier der Anführer, dabei war er ein Witz. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und wand mich dann an Sean.

Vielleicht konnte ich sein neu gewonnenes Mitgefühl ausnutzen, dass er mich hier rausholte. Für ihn hatte ich noch die meisten Sympathien. „Sean bitte, hilf mir! Ich flehe dich an!", bat ich ihn und drückte auf die Tränendrüse.

Dieser Vampir neben mir schien sichtlich genervt, aber das war mir egal. Ich würde alles versuchen, um hier raus zu kommen.

"Halt doch deine beschissene Klappe!", ging er mich an und plötzlich warf er mich achtlos auf den Boden und schien mir damit zeigen zu wollen, dass er stärker war als ich. Das war unfair.

Durch das Feuer hindurch konnte wir sehen, dass diese Ruby bereits angefangen hatte Zaubersprüche zu sprechen und ihre Augen leuchteten Neongrün auf. Doch auf einmal wirkte der Vampir so, als würde er einen Schmerz spüren. Es zwang ihn in die Knie und dann spürte auch ich einen furchtbaren Schmerz. Was war das? Was passierte hier mit mir?
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Lucas by MusicalGirl200

Nachdem jeder von uns sein Blut hatte auf den Boden tropfen lassen, hatten sich daraus verschiedene Symbole geformt. Ruby sprach fleißig ihre Zaubersprüche, während weiter ihre Augen Neongrün leuchteten. Clary und Dominic schrieen vor Schmerzen, doch ich hoffte, dass es bald geschafft war. „Konzentriert euch!", rief Ruby uns zu.

Doch diese Prozedur schien ewig zu dauern, bis aus heiterem Himmel plötzlich zwei Lichter am Himmel erschienen und im nächsten Augenblick schossen sie wie ein Blitz in die Vampire. Ein Licht fuhr in Dominic, eines in Clary. Erneut schrien die beiden auf.

Der Feuerkreis erlosch und Ruby ging völlig außer Atem zu Boden. Das Ritual schien vorbei zu sein und Rubys Gesichtsausdruck zu urteilen nach, war es ihr gelungen. Die Beiden Vampire hatten also ihre Seelen wieder, doch im Moment waren sie noch nicht bei Bewusstsein. Gespannt beobachteten wir sie, bis sie aufwachten. Dabei waren wir so auf sie fixiert, dass wir es erst gar nicht bemerkten, wie Serafina neben mir ohnmächtig wurde.

Doch dann sah ich panisch zu ihr und nahm sie in meine Arme. „Serafina? Serafina, was ist los? Wach auf!", sagte ich zu ihr und rüttelte etwas an ihr, damit sie wieder wach wurde. Clary und Dominic waren auch noch nicht bei Bewusstsein, aber meine Aufmerksamkeit galt im Moment Serafina. War das zu viel für sie gewesen? „Baby, wach auf", bat ich sie und nun sahen auch unsere Freunde zu mir. Ich biss mir ins Handgelenk und hielt es Serafina an den Mund. Sie lebte, aber warum war sie ohnmächtig geworden?

Langsam schlug Serafina wieder ihre Augen auf und blickte verwirrt in mein besorgtes Gesicht. War ihr nicht klar, dass sie ohnmächtig geworden war? "Hat es funktioniert?", fragte sie leise und richtete sich langsam wieder auf, um nach ihrem Bruder und Clary zu sehen, aber ihr Zustand war noch unverändert. Dann sahen wir beide, dass Noah bei Ruby war. Sie war völlig geschwächt und Noah hielt sie fest in seine Arme, da sie sonst nicht mehr hätte stehen können. "Wir wissen es nicht", meinte ich auf ihre Frage hin.

Dann zog ich Serafina erleichtert ganz fest in meine Arme. "Was ist denn passiert? Du warst ohnmächtig geworden Baby", erklärte ich ihr. Doch Serafina kam nicht zum Antworten, als plötzlich Clary und Dominic ihre Augen aufschlugen. Jetzt würden wir gleich sehen, ob Clary wieder meine kleine Schwester war und Dominic wieder Serafinas großer Bruder.

Clary sah sich etwas orientierungslos um und stand dann schließlich auf. Tränen bildeten sich in ihren Augen und dann begann sie zu weinen. Sie sah sich genau um und entdeckte dann schließlich mich. "Lucas", hauchte sie und stürmte auf mich zu. Ich stand mit Serafina wieder vorsichtig auf und nachdem sie mir zugenickt hatte, dass sie alleine stehen konnte, zog ich meine kleine Schwester in meine Arme.

"Es tut mir so leid Lucas. Es tut mir alles so leid. Ich war so ein Monster gewesen. Ich habe so viele schreckliche Dinge getan. Ich weiß nicht, wie ich mir das jemals verzeihen soll. Bitte hass mich nicht. Ich hasse mich schon selbst genug", schluchzte meine kleine Schwester an meiner Brust. Ich hatte sie wirklich wieder. Das war meine kleine Clary. Eine Träne der Erleichterung rann über meine Wange.

"Es wird alles wieder gut Clary. Du bist wieder zurück und wir werden dir helfen, dass alles wieder gut wird", versicherte ich ihr und hielt sie weiter im Arm, bis sie sich von mir schniefend löste. Dann ging sie zu Serafina. "Es tut mir leid Serafina. Ich..ich.." Clarys Stimme brach ab, als ein erneuter Schwall von Tränen aus ihr herauskam. Sie sehnte sich so sehr nach Vergebung und ich war mir sicher, die würde sie auch bekommen.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt