Kapitel 39

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Noah by MusicalGirl200

Ganz verträumt startete ich den Motor meines Wagens und fuhr los. Ich drehte das Radio laut auf und der Song "As long as you love" der Backstreet Boys erklang. "I don't care who you are, where you're from, what you did, as long as you love me", sang ich kräftig bei dem Song mit. Ich war so unglaublich verliebt in Ruby und ihr ging es genauso. Es schien wirklich alles perfekt. Vielleicht hatte ich in ihr endlich die Richtige gefunden.

Ich parkte mein Auto in der Garage des Wohnhauses und holte mein Handy hervor. Als erstes tippte ich eine Nachricht an Ruby. "Es war sehr schön heute und ich vermisse dich jetzt schon! xxx Noah." Als ich senden tippte, grinste ich dabei wie ein verliebter Teenager. Aber genauso fühlte ich mich auch. Ich wollte, dass dieses Gefühl niemals mehr verging.

Danach tippte ich an Lucas und Serafina jeweils die gleiche Nachricht, damit sie auch Bescheid wussten, wie das Date gelaufen war. "Date lief super. Wir haben uns auch geküsst und sie hat gesagt, sie hat sich in mich verliebt. Erzähle euch morgen mehr. Love is in the air! <3 Noah."

Fröhlich vor mich hin summend stieg ich aus und stieg die Treppen nach oben zu meiner Wohnung. Ruby war einfach so unglaublich toll und wie sie ihre Magie benutzt hatte, war einfach nur magisch gewesen und ich war so froh darüber, dass ich mich getraut hatte sie zu küssen. Sie war die Richtige. Ja, so musste es sein.

Ich sperrte meine Haustür auf und schaltete das Licht ein, doch dann erschreckte ich mich, als plötzlich ein fremder Mann in meiner Wohnung stand. Er lehnte ganz elegant in meinem kleinen Flur. Meine gute Laune war wie verflogen und ich bekam ein ungutes Gefühl. Meine Hand wanderte in meine Jackentasche, wo ich immer ein kleines Päckchen Mondkraut mit mir hatte, nämlich genau um solchen Situation vorzubeugen. Aber falls das hier ein Vampir oder Werwolf war, was sollte ich als Mensch da schon groß ausrichten? Sollte ich ihn totquatschen, oder was? Ich saß praktisch in der Falle.

"Wer sind Sie und was haben sie in meiner Wohnung verloren?", fragte ich ihn mit einer so festen Stimme, wie möglich. Mit verschränkten Armen sah er mich an und bekam ein breites Grinsen, als er seine Augen eine Sekunde lang rot aufleuchten ließ. Das beantwortete also meine Frage. Dieser Typ hier war ein Vampir. Oh, das war scheiße! Das war richtig Scheiße!

"Du bist also dieser Mensch der sich mit übernatürlichen Kreaturen umgibt. Und du riechst nach Hexe. Naja, die wird dir auch nicht helfen können. Mal sehen wie wichtig du deinen angeblichen Freunden wirklich bist", sagte er mit rauer und tiefer Stimme und in der nächsten Sekunde stand er auch schon vor mir und biss mir kräftig in Hals. Ich versuchte an das Mondkraut zu kommen, aber er bemerkte es und brach mir auf der Stelle mit einer simplen Bewegung mein Handgelenk.

Ich schrie laut vor Schmerzen auf, was diesen Vampir mehr als nur zu freuen schien und er trank kräftig mein Blut. Tränen rannen über meine Wangen. Ich wollte nicht sterben. "Lassen Sie mich los! Ich werde meine Freunde nicht verraten! Niemals! Sie werden Sie töten!", schrie ich so laut ich konnte. Woher wusste er nur, dass ich Serafinas und Lucas Freund war? Hatten die Vampire mich etwa beobachtet?

Aber Lucas und Serafina würden mich retten. Aber wie sollten sie das anstellen? Sie wussten ja noch nicht einmal, dass mir ein Vampir aufgelauert war. Ich war dem Tode geweiht. Ich wollte noch nicht sterben. Wie hatte so ein schöner Abend nur so enden können?

Der Vampir ließ von mir ab und ich ging erschöpft zu Boden. Er lachte mich finster aus. Der Vampir wischte sich grinsend mit seinem Daumen das Blut von seinem Mundwinkel und leckte ihn anschließend genüsslich ab. Er schien amüsiert darüber zu sein, dass ich ihn anbrüllte.

"Du wirst genau das tun was ich dir sage. Du hast ja nicht mal eine Wahl", lachte er und packte mich unsanft am Genick. Ich hatte keine Zeit zu reagieren, da lief er auch schon in Vampirgeschwindigkeit mit mir aus diesem Wohngebäude.

Draußen schmiss er mich einfach auf den Rücksitz eines schwarzen Autos und stieg ebenfalls ein. "Fahr los", befahl er einem weiterem Vampir am Steuer. Am Beifahrersitz saß ein weiterer Vampir und ebenso bei uns hinten. "Such sein Handy, Sean", befahl er dem einem Vampir bei uns hinten und er tat auch sofort, was man ihm sagte, während mein Angreifer sich die Hände mit einem weißen Stofftuch reinigte.

Ich saß wie benebelt auf dem Rücksitzes dieses Autos. Mir war schwindelig und ich kam gar nicht richtig mit, was hier vor sich ging. Ich versuchte die Hand dieses Seans wegzuschieben, als er meine Taschen durchsuchte, doch ich war nicht stark genug. Meine gebrochenes Handgelenk tat furchtbar weh und aus meinem Hals lief immer noch das Blut.

"Nimm sofort deine Hände weg! Ich habe kein Handy! Ich habe es verloren!", versuchte ich zu lügen, aber wirklich überzeugend klang das nicht. Was hatten sie nur vor? War das dieser Clananführer von dem Serafina mir mal erzählt hatte? "Wo bringt ihr mich hin?", wollte ich wissen.

Ihr Chef, wer auch immer er war, wirkte sichtlich genervt von mir. Ich wünschte, ich könnte ihn alleine mit Nerven umbringen, aber das ging leider nicht. Schlussendlich fand dieser Sean leider mein Handy und überreichte es ihrem Anführer.

"Soviel dazu. Du kannst uns nicht anlügen. Du wirst jetzt deine Freunde anrufen. Bitte sie um Hilfe. Und wenn du dich weigerst, weißt du dass wir dich dazu zwingen können. Also mach", drohte er mir und drückte mir das Telefon in die noch heile Hand.

Ich schüttelte drastisch den Kopf. "Nein, dass werde ich niemals tun! Ich werde nicht zulassen, dass Sie meine Freunde töten!", setzte ich dagegen. Ich konnte das nicht tun. Serafina und Lucas würden direkt in eine Falle laufen. So ein Mensch war ich nicht.

"Sie sind ein abscheuliches Monster! Lassen die Beiden doch endlich in Ruhe! Ich verstehe nicht, was ihr Problem ist!", brüllte ich ihn an und versuchte aus dem fahrendem Auto zu springen, doch dieser Sean hielt mich davon ab diese blöde Tür zu öffnen.

Ihr Anführer knurrte nun bedrohlich auf. "Du wirst tun was Constantin sagt", manipulierte mich dieser Sean. "Na los jetzt, ruf die Prinzessin und diesen Möchtegern Helden an und bitte um ihre Hilfe. Nur keine Scheu", sagte zu Constantin zu mir.

Schließlich konnte ich mich nun nicht mehr dagegen wehren und wählte Lucas Nummer. Ich nahm den Hörer an mein Ohr und wartete bis er dran ging. Jeder Widerstand war durch die Manipulation von mir gewichen.

"Hey Noah, was gibt's? Willst du uns Beiden doch schon heute von deinem Date vorschwärmen?", meldete sich Lucas sogar mit einem leicht amüsierten Tonfall. Tränen liefen über meine Wange, weil ich mich nicht dagegen wehren konnte, was ich gleich sagen würde.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt