Serafina by LuanaWhite
Nach dem Essen begaben Noah und ich uns ins riesige Wohnzimmer wo wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht hatten. Der Tag schien einfach nicht zu vergehen und auch mein Handy blieb still. Warum meldete sich Lucas nicht? Was war passiert? Diese Ungewissheit ließ mich einfach nicht los.
Es war inzwischen schon relativ spät und die Sonne war untergegangen. Im Fernsehen lief irgend ein Film, von dem ich aber kaum was mitbekam, da ich nur in Gedanken war. Noah hing ein paar Mal über seinem Handy und hatte ein Lächeln im Gesicht. Vermutlich schrieb er mit dieser Ruby. Aber kaum hatte er sein Handy wieder weg gesteckt, wurde auch er wieder ernst im Gesicht und sein Körper war regelrecht angespannt. Auch er machte sich große Sorgen um Lucas, das wusste ich. Und je später es wurde umso unruhiger wurde auch er.
Doch als wir beide plötzlich hörten wie sich ein Schlüssel in der Wohnungstür bewegte, sprangen wir plötzlich gleichzeitig von der Couch auf und warfen und unsichere Blicke zu. Wie sollten wir uns jetzt verhalten? Es war doch noch Lucas, mein Lucas. Würde er jetzt wieder Nähe zulassen? Oder war es schlimmer geworden? Wie würde er reagieren, da unser Menschenfreund noch hier war? Und würde Noah etwas zu ihm durchdringen können? Besser als ich?
Ich ging Lucas entgegen als er die Wohnung betrat, doch zwei Meter vor ihm blieb ich unsicher stehen als sich unsere Blicke trafen.
"Hey.." begrüßte ich ihn mit leiser Stimme."Hey." antwortete Lucas monoton und Noah tauchte nun auch hinter mir auf und blickte zu seinem besten Freund. Seinem Bruder.
Lucas hielt weiter Abstand zu mir. Und auch als Noah sich an mir vorbei schob und auf Lucas zu gehen wollte um ihn zu umarmen, wich er zurück.
"Ach komm schon Lucas, ich habe keine Angst vor dir." versicherte Noah ihm. Lucas stellte die Kühltasche, die er wohl aus der Villa der Wölfe mitgenommen hatte, ebenso wie ein paar Taschen auf dem Boden ab."Ich denke dennoch, dass es besser ist, wenn wir erstmal Abstand halten." entgegnete Lucas und senkte dabei seinen Kopf. Noah musterte seinen Freund ernst.
"Jetzt komm schon, Lucas. Das bist doch nicht du. Du würdest niemals jemanden etwas zu leide tun. Ich kenne dich schon mein Leben lang. Du bist mein Freund, mein bester Freund. Nein, du bist mein Bruder. Bitte tu mir das nicht an und schieb mich weg. Das hast du auch nicht nach dem Tod deiner Eltern getan. Und schieb auch nicht Serafina weg. Sie will doch nur für dich da sein." begann Noah auf ihm einzureden, doch es schien vergebens.
Ich beobachtete die beiden Freunde und ein Kloß bildete sich in meinen Hals. So angespannt war es bei uns drei noch nie gewesen und die Luft fühlte sich wieder wie Eis an. Wie eine kalte Mauer die uns voneinander fern hielt. Ich musste irgendwas machen...
"Ich... Habe heute gekocht. Noah hat es geschmeckt. Willst du vielleicht auch was essen? Wir haben dir extra etwas aufgehoben." meinte ich leise. Vielleicht würde das ja die Stimmung etwas auflockern und ich wusste auch sonst nicht was ich sagen sollte. Und ich musste doch irgend etwas machen. Abwartend sah ich Lucas an der sich konzentrierte seine Aufmerksamkeit von Noah abzulenken, und vermutlich wusste ich auch genau warum.
Lucas blickte auf meine Worte hin etwas auf.
"Nein danke, ich habe momentan keinen Hunger." sagte er schlicht. Noah sah unsicher zwischen uns hin und her."Wollen wir uns nicht vielleicht ins Wohnzimmer setzten, anstatt hier im Gang zu stehen?" schlug unser gemeinsamer Freund vor. Ich nickte und Lucas folgte uns beiden ins Wohnzimmer, wo sich Noah und ich auf die Couch setzten, aber Lucas im Türrahmen stehen blieb.
"Lucas, was ist nur los mit dir? Bitte, rede doch mit uns. Wie war es im Rudel? Warst du bei Clary? Wieso hast du dich denn nicht einmal gemeldet?" locherte Noah Lucas ihn mit seinen Fragen, weil er es scheinbar nicht mehr aushielt.
"Ich bin raus aus dem Rudel." erwiderte Lucas knapp und verschränkte die Arme vor seiner Brust, ohne Blickkontakt aufzunehmen.
"Was heißt du bist raus?" stocherte Noah verwirrt nach.
"Genau das, was ich gesagt hatte." knurrte Lucas.
Es tat mir wirklich so unglaublich weh Lucas so distanziert zu sehen. Auch dass er mein Essen verschmähte verletzte mich, obwohl das gerade meine geringste Sorge war. Lucas hatte das Rudel also tatsächlich verlassen.
Ich versuchte die Tränen, die diese Situation in mir hervor brachten, zu unterdrücken. Ich wollte Lucas zeigen dass ich für ihn da war, also stand ich auf und wollte ihn tröstend in meine Arme nehmen, aber er wich mir mit panische Blick aus.
Nun konnte ich mich nicht mehr zurück halten und brach in Tränen aus. Ich hielt diese ganze Abweisung seiner seits nicht mehr aus und lief in die Küche wo ich mir sofort ein Glas Alkohol einschenkte und es auf Ex runter leerte. Auch wenn es immer noch Lucas war, so hatte er sich entschieden seine Familie auszusperren. Er hatte sich entschieden das alles allein durchzustehen und verwehrte unsere Hilfe. Unsere Liebe. Und das tat mehr weh als alles andere.
Nach einigen Momenten kam Noah zu mir in die Küche und fragte auch nach einem Glas Alkohol. Und das sehr deprimiert. Ich nickte ihm zu und schenkte ihm auch etwas ein ehe ich mir selbst das nächste runter leerte. Und ohne eine Pause noch ein weiteres. Mir war das einfach alles zu viel.
"Tut mir leid, Noah. Aber ich möchte jetzt etwas allein sein. Erzähl Lucas doch von diesem Mädchen. Vielleicht lenkt ihm das ein bisschen ab." meinte ich, schnappte mir Glas und Flasche und verschwand dann im Schlafzimmer wo ich mich einschloss. Ich setzte mich neben meinen Nachttisch auf dem Boden, lehnte meinen Rücken ans Bett und leerte mir nun mein viertes Glas Alkohol runter. Dann ging mein Blick auch schon zu der Balkontür. Eine alte Verhaltensweise von mir kam wieder zum Vorschein, und eine Sekunde dachte ich darüber nach, schüttelte aber dann meinen Kopf und vergrub diesen unter meinen Armen.
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Cursed Beings - Lost Souls
FantasyCursed Beings - Lost Souls Fortsetzung von Cursed Beings - A supernatural love -------------------- Pascal ist besiegt. Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Der Vampirclan ist immer noch darauf aus Serafina zu holen und das Werwolfsrudel a...