Kapitel 27

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Noah by MusicalGirl200

Als Serafina mich nach der Uni fragte, musste ich instinktiv grinsen und lief etwas rot an. "Ja, die Uni läuft super und ich habe da ein Mädchen kennengelernt", fing ich an zu erzählen und ich konnte schon sehen, wie bei Serafina die Neugier wuchs.

Ich kratzte mich verlegen am Kopf. "Sie heißt Ruby und sie ist wirklich toll und ich habe heute all meinen Mut zusammen genommen und sie um ein Date gebeten und das Date ist schon morgen Abend und ich bin so nervös. Ich weiß nicht einmal, was ich anziehen soll. Ich wollte deswegen auch dich und Lucas um Rat fragen, aber ich denke, ihr habt gerade andere Sorgen", erzählte ich Serafina und konnte nicht mehr aufhören zu grinsen, wenn ich an Ruby dachte.

"Ja, Lucas hatte sowas erwähnt", sagte Serafina beiläufig und schien zu überlegen, was mit den Lebensmitteln, die ich gekauft hatte, anstellen könnte. Doch umso mehr sie von Ruby hörte, umso mehr schmunzelte sie. "Noah, das ist echt toll. Ich freue mich sehr für dich. Was habt ihr denn bei diesem Date so vor?", fragte sie weiter, als sie Topf und Pfanne aus den Schränken holte.

"Natürlich kannst du uns Fragen. Genau solche normalen Dinge sind das, was wir brauchen. Wir wollen für dich schließlich genauso da sein, wie du für uns. Wir sind eine Familie", fügte sie noch hinzu, woraufhin ich sie mit großen Augen ansah.

Es klang schön, wie Serafina mich zu ihrer Familie zählte. Das war wirklich lieb. Verlegen kratzte ich mich wieder am Kopf. "Also zuerst führe ich sie zum Essen aus und dann gehen wir ins Kino. Ich hole sie auch von zu Hause ab. Ich weiß, ich bin wirklich sehr kreativ. Ich bin schon froh, wenn ich in ihrer Gegenwart einen halbwegs normalen Satz zu Stande kriege. Ich bin einfach so schlecht im Kommunizieren mit Mädchen. Aber ich habe mich getraut sie heute zu umarmen", gestand ich stolz.

Serafina lachte leicht. "Ich habe Angst, dass das Date ein totaler Reinfall wird, weil ich zu feige bin, irgendetwas zu sagen. Ich glaube, ich kriege das niemals hin. Wahrscheinlich wird nach dem Date sowieso wieder Schluss sein, obwohl sie gemeint hatte, dass sie mich süß findet. Ach, ich weiß auch nicht. Ich bin so verunsichert", brabbelte ich drauf los und stand schließlich auf, um Serafina beim Essen machen zu helfen.

Serafina wirkte etwas amüsiert über meine Pläne und ich konnte es ihr nicht verübeln. Obwohl sie versuchte sich durch meine Erzählungen abzulenken, konnte ich sehen, dass die Sorge um Lucas immer noch im Vordergrund stand und ich konnte sie verstehen. Immer wieder glitt ihr Blick zu ihrem Handy. Bestimmt wartete sie auf eine Nachricht von ihm. Ich betete nur, dass Lucas sich einen Ruck gab und ihr zu mindestens schrieb.

"Das klingt doch nach einem tollen Plan. Sie hat zu dem Date zugesagt, also findet sie dich wohl auch toll. Sei einfach du selbst, dann wird das schon. Immerhin soll sie dich kennenlernen, und nicht nur irgendeine Version von dir. Und wenn sie den Noah kennengelernt hat, den ich auch kenne, wird sie dir bestimmt verfallen. Also hab keine Angst. Ich bin sicher das wird morgen toll und ich freue mich darauf zu hören wie es gelaufen ist ", versuchte sie mich schließlich zu bestärken.

Wir begannen zusammen Fleisch mit Gemüse zu kochen, in einer leckeren Soße und Nudeln dazu. Nebenbei naschte Serafina etwas Karotten. Sie schien wirklich Hunger zu haben. Ich lachte, als ich Serafinas Magen knurren hörte. "Oh, da hat aber jemand Hunger", scherzte ich und wir begannen Beide zu lachen. "Ich glaube, du würdest dich mit Ruby auch gut verstehen. Wenn das Date gut läuft, könnten wir ja vielleicht mal auf ein Doppeldate gehen, oder so", schlug ich vor.

Ich hasste es, dass ich Serafina und Lucas nicht sagen durfte, dass Ruby eine Hexe war, aber ich hatte es ihr versprochen. Und ich hielt meine Versprechen. "Also natürlich auch nur, wenn es die Situation erlaubt", fügte ich hinzu. So lange es Lucas nicht gut ging, würde das sowieso nichts werden. Das es ihm wieder besser ging, ging erstmal vor. Ich wollte meinen besten Freund nicht an die Dunkelheit verlieren.

"Das hört sich echt toll an. Vielleicht ein Spieleabend oder so", sagte Serafina zu der Doppeldate Idee. Doch auch sie wusste, dass das von Lucas Zustand und der aktuellen Lage abhing. Ich hoffte nur, dass ich zu mindestens Lucas helfen konnte, wenn er später kam.

Ein wenig später saßen wir dann an der Kücheninsel und wünschten uns einen guten Appetit und begannen zu essen. „Und? Wie schmeckt es dir?", fragte sie mich, als ich meinen ersten Bissen nahm.

Ich strahlte Serafina an. „Es schmeckt vorzüglich Köchin", antwortete ich und aß gierig weiter. „Ich glaube, ich komme jetzt jeden Tag zum Essen. Was ich koche, schmeckt teilweise zum in die Mülltonne werfen." Wir lachten Beide.

Dann sah ich Serafina allerdings wieder besorgt an, weil sie erneut zu ihrem Handy starrte. „Du wartest auf eine Antwort von ihm stimmt's?", fragte ich sie mitfühlend. Sie nickte bitter. Oh man, sie tat mir so leid. Lucas, sollte sich endlich einen Ruck geben, aber ich konnte ihn auch verstehen.

„Gib ihm einfach Zeit. Das wird schon. Mehr können wir im Moment nicht tun. Er liebt dich und das wird sich auch nicht ändern. Und ich habe dich auch sehr gerne, wie eine Schwester, die ich nie hatte", sagte ich zu ihr und versuchte nun sie aufzubauen.

„Dagegen habe ich nichts. Ich darf vermutlich die Wohnung erst einmal eh nicht verlassen solange Constantin da draußen ist. Er will meinen Tod, wenn ich nicht zurück gehe", seufzte sie frustriert. Ich konnte sie verstehen. Immerhin konnten wir beide hier nur sitzen und warten.

"Danke Noah, das bedeutet mir wirklich viel." sagte sie gerührt darauf, dass ich sie wie eine Schwester sah.

"Ich hoffe nur beim Rudel läuft alles gut. Und er wollte zu Clary auch noch. Und dort kann es nicht gut laufen. Und dann dieser Blutdurst. Was, wenn er Hilfe braucht und ich bin nicht da weil ich wegen meiner Hilflosigkeit in dieser Wohnung fest sitze?"

Ich lächelte Serafina mitfühlend an. „Wie du schon gesagt hast, das ist immer noch unser Lucas. Wenn einer das meistern kann dann er. Er ist unser Held und wenn er später hier durch diese Tür kommt, sind wir für ihn da,ok?", versuchte ich sie aufzubauen.

Serafina nickte und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange. „Danke Noah, du bist der Beste", bedankte sie sich und lächelte leicht.

Schon witzig, wie ich versuchte meine Freundin aufzubauen, wo ich innerlich selbst ein nervöses Frack war. Ich hoffte wirklich Lucas ging es gut.

Cursed Beings - Lost SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt