3: Bereit für eine Versöhnung?

215 7 9
                                    

Nachdem sich Filip an seine Mannschaft gewendet hatte und ihnen das weitere Vorgehen erklärt hatte, erhoben sich die Spieler und verließen nach und nach den Bus. Steffen schlief noch immer tief und fest an die Busscheibe gelehnt. Lucie hob die eine Seite des Kopfhörers an und rief in das Ohr des Frankens: "Aufwachen du Schlafmütze." Blitzschnell schoß Steffen aus dem Schlaf hoch. "Wie wo was...sind wir schon da",stammelte der verwirrt. "In Hamburg", erklärte Lucie und hektisch begann Steffen seine Kopfhörer in seiner Tasche zu verstauen und folgte Lucie als Letztes aus dem Bus. Nach dem Check-In, was eine gewisse Zeit beanspruchte, sammelte sich die Mannschaft wieder im Warteraum und Victor teilte ihnen mit, dass diejenigen, die aufs Klo müssen dies am besten jetzt erledigen sollten. Zusammen mit Steffen, Rune, Magnus und Sander machte sich Lucie auf dem Weg zu den Toiletten. Als Steffen an Filip vorbeistapfte, wollte Filip die Gelegenheit nutzen, um mit Steffen zu reden. Doch dieser fauchte nur: "Jetzt nicht ich muss aufs Klo."

Auf dem Weg zu den Toiletten wollte Magnus wissen, den Lucie nun zum ersten Mal reden hörte, was eigentlich heute Morgen zwischen Filip und Steffen vorgefallen sei. Steffen gab ihm eine kurze Zusammenfassung. "Ihr seid schlimmer als ein altes Ehepaar", meinte Rune kopfschüttelnd, bevor sich ihre Wege trennten und Lucie die Frauentoilette aufsuchte. Steffen wartete bereits vor dem Toilettenräumen, als sie wieder rauskam. "Was brauchen die so lange?", scherzte Lucie. "Vielleicht haben sie ja ausversehen ihre Erbsengehirne im Klo runtergespült", raunte Steffen Lucie zu, im selben Moment, in dem die drei Herrschaften zusammen wieder aus dem Klo kamen. "Wart ihr zusammen in einer Kabine?", zog Steffen diese auf. "Also ich war alleine - was die beiden getrieben haben - keine Ahnung", kam es sofort vom jungen Dänen. Auf einmal kam Miha angestürmt und rannte seine Mannschaftskollegen fast über den Haufen. "Ich hab den zweiten Teil", freute er sich, bevor er weiterrannte.

Auf Steffens Stirn hatte sich unterdessen ein großes Fragezeichen gebildet. "Hab ich was verpasst?", wollte der Rückraum Rechte wissen. "Nur wie Miha fast das Buch "Call me by your name" aus dem Busfenster geworfen hätte, weil es kein Happy End gab", klärte ihn Magnus auf. Jetzt ärgerte sich Steffen etwas darüber, mal wieder das Beste verpasst zu haben. "Ich musste auch Rotz und Wasser heulen, als ich das Buch das erste Mal gelesen habe", gestand Lucie. "Ich habe bei "The fault in our stars" geweint", gestand der Norweger. "Ja die Geschichte ist auch so herzzerreißend", seufzte Lucie.

Victor und Filip hatten anschließend alle Hände voll zu tun sicherzugehen, dass sie auf keinen Fall jemanden vergessen, als es zum Boarding ging. Um 10:30 hob ihr Chater Flug Richtung Wien ab. Miha nutzte den Flug, um mit dem zweiten Teil anzufangen, welches er sich vorhin im Flughafen Buchhandel gekauft hatte. Eins stand jedoch fest. Würde Lucie nicht Recht behalten würden beide Bücher aus dem Fenster fliegen. Den Flug über herrschte Stille. Die meisten lasen, spielten irgendwas am Handy oder hörten einfach Musik. Um kurz nach zwölf setzten die Räder des Flugzeuges auf der Landebahn des Wiener Flughafens ab. Als der Österreicher aus dem Flieger ausstieg blieb er stehen und verursachte so einen kleinen Stau. Niko atmete tief durch. "Riecht ihr das auch?", fragte er seine Mannschaftskollegen, die genervt die Augen verdrehten. "Es riecht nach Heimat", freute sich dieser, bevor er dann auch endlich weiterging.

Nachdem das Gepäck im Bus verstaut worden war, besorgten sich die meisten noch etwas beim Bäcker zum Essen oder gingen nochmal aufs Klo. Schließlich lag noch eine zweistündige Busfahrt vor ihnen. Gegen 12:30 Uhr ging es dann weiter. Filip hatte die Zeit genutzt, um sich bei seiner Tochter zu erkunden, wie es ihr gefiel. "Es ist total cool. Die Jungs sind super. Danke, dass ich mitdurfte, Papa", bedankte sie sich und nahm ihren Vater überglücklich in den Arm. Sie wusste, dass diese 10 Tage mit die schönsten ihres Lebens werden könnten. Steffen hingegen ging Filip weiterhin gekonnt aus dem Weg, was auch Rune nicht entging. "Entschuldige dich doch bei ihm", schlug dieser vor. "Wofür?", brummte Steffen daraufhin stur. Das Gespräch wurde sofort dadurch beendet, dass Steffen wieder seine Kopfhörer aufsetzte und in seiner Gedankenwelt verschwand.

Everything I didn't sayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt