Gute neunzig Minuten nach Trainingsende näherte sich die Besprechung von Filip, Sprengi und Victor sich dem Ende zu. Die ersten wichtigsten Punkte in Hinblick auf den anstehenden Saisonstart und was eben noch so alles besprochen werden musste, waren geklärt worden. "So dann machen wir für heute Feierabend", schlug Victor zufrieden vor und klappte seinen Laptop zusammen. Auch Sprengi begann seine Unterlagen einzupacken. "Gut dann setze ich mich gleich hin und mache die Präsentation fürs Training morgen voll fertig, dass wir die morgen früh vor dem Training nochmal durchgehen können", schlug der Tscheche vor. Schmunzelnd schüttelte Sprengi den Kopf. "Denk aber daran, dass dein Freund hier noch irgendwo seine freie Zeit totschlägt. Du hast dir auch ein bisschen freie Zeit mit Steffen verdient", erinnerte Sprengi seinen Freund daran, dass er auch mal eine Pause brauchte. Erst jetzt machte sich Filips knurrender Magen bemerkbar. "Steffen ist noch hier", stellte unterdessen Victor überrascht fest. "Ja es ist ja nicht gerade nachhaltig, wenn wir mit zwei Autos fahren würden, außerdem fährt Lucie gerade mit Steffens Schrottkarre durch die Gegend", erklärte Filip. "Hast du gerade Steffens geliebtes Auto namens Katie als Schrottkarre bezeichnet?", fragte Christian belustigt. "Ja ist es doch auch, ich bin einmal mit dieser Zicke gefahren. Das mache ich nie wieder", berichtete Filip und sofort hatten Victor und Sprengi Bilder vor Augen wie die beiden darüber diskutierten. Die beiden verabschiedeten sich und verließen Filips Büro. Filip begann nun auch seine Sachen zusammenzupacken, damit Steffen und er nach Hause fahren können. Die Präsentation könnte er auch noch zuhause fertig machen.
Filip begab sich auf die Suche nach dem Franken. Lange musste er diesen nicht suchen. Dieser saß im Physiozimmer mit einem Becher Kaffee auf der Physioliege und quatschte mit Memel. Steffen, der mit dem Rücken zur Tür saß, spürte auf einmal zwei kräftige Arme, die sich von hinten um seinen Oberkörper schlagen. "Hey", hinterließ der Atem des Tschechen auf seiner Haut eine Gänsehaut. Der Tscheche begann seinen Hals mit zärtlichen Küssen zu verzieren, weswegen Steffen sich ein leichtes Aufstöhnen verkneifen musste. "Weißt du was. Ich hätte langsam echt Hunger", gestand Filip. "Wenn du fertig bist, können wir gerne nach Hause fahren. Wir müssten noch Lasagne von gestern haben", überlegte Steffen. Die beiden verabschiedeten sich von Memel und verließen Hand in Hand das Trainingszentrum.
Einige Minuten später gestand Filip, dass er irgendwie keine Lust auf Lasagne hatte. "Worauf hast du denn dann Lust?", wollte wissen, der von seinem Smartphone aufschaute. "Auf so ein chinesisches Nudelgericht", rückte Filip mit der Sprache raus. Automatisch musste Steffen wieder an diese eine besondere Nacht denken vor sechs Jahren. "Du willst also wieder dein halbes Essen auf deinem T-shirt und dem Boden verteilen?", zog Steffen seinen Freund in Gedanken an damals belustigt auf. Sofort begannen sich nun auch wieder die Bilder an diese Nacht in Filips Kopf abzuspielen.
Rückblick - März 2015:
Es war einer dieser seltenen Tage, an denen die Spieler des THW Kiels am Wochenende mal kein Spiel bestreiten mussten und Alfred Gislasoon hatte ihnen den Samstag trainingsfrei gegeben. Einige der Spieler hatten den Freitagabend genutzt, um in einen der Clubs mal wieder etwas feiern zu gehen. Es war bereits nach zwei, als Filip und Steffen leicht angetrunken sich vor dem Club von ihren Mitspieler verabschiedeten und beschlossen den Weg nach Hause zu Steffen besser zu Fuß zurückzulegen. Gut gelaunt liefen die beiden nebeneinander durch die dunklen, ausgestorbenen Straßen der Stadt und ließen die Ereignisse der letzten Stunden auf sich wirken. Die laute Musik dröhnte nach wie vor in ihren Ohren. Immer wieder warfen sich die beiden diese Blicke zu. In beiden hatte sich über die letzten Stunden wieder das Verlangen angestaut, die Lippen des anderen wieder auf ihren spüren zu wollen. Doch beide mussten sich gegen das Verlangen wehren. Es war einfach zu gefährlich. Auf einmal kamen die beiden an einen kleinen chinesischen Imbissladen vorbei, aus welchem ein leckerer Essensgeruch zu den beiden hinübergetragen wurde. Steffen war ruckartig stehengeblieben. Der viele Alkohol und das Tanzen hatten ihn hungrig gemacht.
Filip war etwas weitergelaufen, bevor er bemerkt hatte, dass der Franke stehengebliebe war und das chinesische Restaurant anzuhimmeln schien. Ein leises Grummeln machte sich auch Filips Magen bemerkbar. "Komm ich lade dich auf einen Mitternachtssnack ein", beschloss der Tscheche den Franken glücklich zu machen und zwinkerte diesem lächelnd zu. Überrascht begannen Steffens Augen zu leuchten, denn normalerweise war der Tscheche für Essen nach Mitternacht nicht zu begeistern. Dieses Strahlen hinterließ bei Filip ein wohltuendes Gefühl in der Brust. Er liebte dieses Strahlen so sehr. Die beiden betraten das Restraurant und holten sich beide eine Nudelportion. Wenige Meter vom Restaurant entfernt ließen sich die beiden auf eine Bank nieder. Gierig öffnete Steffen seine Box und schaufelte sich eine große Portion in den Mund. Die Nudeln schmeckten köstlich. Es fühlte sich an wie ein kulinarischer Himmel. Unterdessen stellte Filip erschrocken fest, dass die Idee wohl vielleicht nicht die beste gewesen war. Schließlich war er bereits im nüchterenen Zustand nicht gerade der geübteste Esser mit Stäbchen und jetzt auch noch angetrunken. Das konnte nicht gut gehen. Steffen hingegen schaufelte sich gekonnt eine Portion nach der anderen in den Mund. "Probier mal, das ist himmlisch", schwärmte der Franke. Also wagte Filip auch einen Versuch. Doch gleich landetetn die Nudeln auf seinem weißem T-Shirt. Filip versuchte das gekonnt zu überspielen und wollte einen erneuten Versuch starten. Doch auch dieser misslingte und einige Nudeln landeten vor ihnen auf dem Boden. Sofort lachte Steffen beherzt los. "Hast du noch nie mit Stäbchen gegessen?", nuschelte dieser mit vollem Mund. "Nicht betrunken", brummte Filip verzweifelt und spürte wie ihm der Appetit vergangen war, weil er es hasste sich zum Affen zu machen. Er wollte bereits seine Packung neben sich auf die Bank abstellen, da fragte Steffen: "Soll ich dich füttern", und wollte ihm seine Stäbchen abnehmen.
Sein Stolz war jedoch größer, als das er sich jetzt von Steffen wie ein Baby füttern lassen wollte, weswegen er die Nudelportion in sichere Entfernung wegzog. Also nahm eben Steffen etwas von seiner Portion und wollte Filip damit füttern. "Mund auf das Flugzeug kommt geflogen", und er näherte sich mit einem Brummen Filips Lippen. Dieser musste auf einmal laut loslachen, weil das gerade bestimmt richtig lustig aussehen musste. Er gab schließlich auch nach und ließ sich von Steffen eine Ladung Nudeln zu Mund führen. Während er den köstlichen warmen Geschmack auf seiner Zunge zergehen ließ, trafen sich die Augen der beiden. Die Welt schien für beide um sie herum wieder für einen Moment stillzustehen. Für Filip exsistierte in diesem Augenblick nur sie beide. Er genoss diese wenigen Minuten zusammen mit Steffen, in welchen er sich nicht verstecken musste, sondern seinen Gefühle nachgeben konnte. Auch wenn es eine riskante Aktion war, beugte er sich zu dem Franken hinüber und seine Hand legte sich an dessen Wange, bevor er ihn vorsichtig zu sich zog und seine Lippen vorsichtig auf die von Steffen legte. In seinem Bauch wimmelte es von Schmetterlinge als ihre Zungen genüsslich miteinander verschmolzen und sich der Geschmack der chinesischen Nudeln sich unter den Gefühlscooktail mischte und den Moment perfekt machte.
Rückblick Ende
Die Blicke der beiden suchten sich. Sie brauchten nichts zu sagen, denn beide wussten, dass der andere gerade an dasselbe dachte, wie er. Für einen kurzen Moment spürte Filip ein leichtes Ziehen in seiner Brust. Manchmal schien er diesen extra Funken der Angst auffliegen zu können, der etwas mehr Feuer in ihrer damalige Beziehung gebracht hatte, etwas zu vermissen. Er vermisste dieses Versteckspiel und den Adrenalinrausch immer damit rechnen zu müssen jeden Moment auffliegen zu können. Aber er war andererseits auch froh nicht mehr mit dieser Angst leben zu müssen und vor allem jederzeit und überall, wenn er das Verlangen hatte Steffen küssen zu wollen, dies tun zu können.
Kurzerhand setzte Filip den Blinker und bog in eine Seitenstraße ab. Steffen durchschaute sofort, was er vorhatte. Die beiden parkten auf einem öffentlichen Parkplatz, bevor sie denselben Imbiss wie vor sechs Jahren aufsuchten und sich dort etwas zu Essen mitnahmen. Ihre Bank von damals, war mittlerweile jedoch abgerissen worden, weswegen sie beschlossen runter zur Kiellinie zu laufen und sich dort niederzulassen und einfach mal wieder etwas freie Zeit zu zweit zu genießen. Sie rechneten jedoch nicht, dass sie dort zwei Personen, mit denen sie nicht gerechnet hätten, in die Arme laufen würden.....
Moin - eigentlich hätte ich heute die erste Vorlesung im 3. Semester gehabt...naja ist gleich mal ausgefallen, weil der Prof krank ist😂😂 naja dafür geht es jetzt morgen Nachmittag los von 15:40 bis 19 Uhr😂😂 so strange abends noch am die Hochschule zu fahren😂😂 aber immerhin bin ich bis zum Kiel Spiel zurück😂🙏🏻 Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen😂🙃 Kennt ihr gute Serien oder Filme? Bin gerade auf der Suche nach neuen Serien/Filmen, weil meine ganzen Feuerwehrserien jetzt durch sind 😂😬🫣
Wünsche euch allen noch eine schöne Woche☺️🥰
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Everything I didn't say
FanficFortsetzung Hidden Kisses ~ "I am too afraid Everything will change But it will break my heart If things will stay the same How does it feel to fall in love? Will it hurt or last forever?"~ How to fall in love - Linda Elsener Im letzten Jahr hatte s...