An diesem Morgen hatten sich die Spieler des THW Kiels inklusive Trainer, Betreuerstab und Lucie vor der Minigolfanlage in Graz versammelt. Während Victor und Filip an der Kasse standen und mit den Betreiber der Anlage sprachen, spekulierten die Jungs bereits, ob sie selbst entscheiden dürften, welche Gruppen sie bilden würden. Lucie stand unterdessen zwischen den Jungs, aber hörte den Gesprächen dieser nur halbherzig zu. In ihren Gedanken beschäftigte sie seit dem Gespräch mit Magnus mitten in der Nacht auf der Hotelbank anderer Dinge. Wie sehr sie auch dagegen ankämpfte, konnte sie es nicht verhindern, dass sie in den letzten Tagen sich der Dänen immer wieder in ihre Gedanken drängte. Ungewollt suchten ihre Augen erneut die Gruppe nach dem dänischen Links Außen ab, der gerade bei Eki und Niko stand und mit diesen lachend irgendwas besprach. „Jetzt hör auf ihn immer so anzustarren", versuchte sie wütend auf sich selbst einzureden. Sie musste dem Drang einfach irgendwie widerstehen, auch wenn sie zu gerne wissen würde, was ihr Körper ihr mit diesen Zeichen eigentlich sagen wollte. Noch nie zuvor hat allein die Anwesenheit einer anderen Person ihr Herz so dermaßen schneller schlagen lassen. Zudem war da dieses komische Kribbeln an ihren ganzen Körper, wenn sie Magnus in ihrer Nähe wusste. Lucie hatte bereits genug Liebesromane gelesen, um aus diesen Zeichen schlussfolgern zu können, dass ihr Körper ihr eindeutige Signale schickte, dass sie sich vermutlich etwas in den Dänen verguckt hatte. Wer konnte ihr es auch Übel nehmen? Er war schon verdammt knuffig. Dieses hellbraunen Löckchen in Verbindung mit diesem bezaubernden Lächeln und den blauen strahlenden Augen. „Lucie!", ermahnte sich Lucie selbst. Sie musste diese Gedanken sofort wieder loswerden, denn sie wollte auf keinen Fall riskieren, dass ihr der Däne vermutlich das Herz brechen würde. Sie wusste auch, dass sie keine Chance beim Dänen hatte. Zudem war er leider ein oder zwei Jahre zu alt für sie. Außerdem wollte sie sich gar nicht vorstellen, wie ihr Vater wohl reagieren würde, wenn der wüsste, dass sein Links Außen ihr etwas den Kopf verdreht hatte. Also versuchte Lucie verzweifelt irgendwie gegen diese Gedanken anzukämpfen, was jedoch nur bedingt funktioniert. Sie war froh, dass ihr Vater mit Victor zurückkam, denn nun hatte sie die Hoffnung sich bei der anstehenden Minigolf Runde etwas ablenken zu können. Eben unter der einzigen Voraussetzung, dass sie nicht ausgerechnet mit Magnus zusammen in eine Gruppe kam. Natürlich würde sie sich freuen mehr Zeit mit Magnus zu verbringen, andererseits sagte ihr ihr Verstand, dass es wohl besser wäre, etwas auf Abstand zu diesem zu gehen.
Das Räuspern ihres Vaters holte sie wieder zurück in die Gegenwart und sie lauschte aufmerksam der Ansprache ihres Vaters, der ihnen mitteilte, dass sie sich nun in ihren Vierergruppen gleich nacheinander zum Eingang der Anlage begeben sollten, wo ihnen dann Schläger und Ball ausgehändigt werden wird. Anschließend übergab er Victor das Wort, der bereits eine vorgefertigte Liste hatte, auf welcher vermutlich die Gruppeneinteilung stand, die er gleich verlesen würde. Es war Peke, der die kurze Pause nutzte, um seine Bedenken bezüglich des Verlaufes des Nachmittags im Falle dessen, dass Filip und Steffen in einem Team seinen, zum Ausdruck zu bringen. „Ich hoffe nur, dass Steffen und Filip nicht in einer Gruppe sind, sonst sind wir bis heute Abend um Mitternacht nicht fertig...", äußerte dieser wie für gewöhnlich etwas genervt von der Anhänglichkeit der beiden Turteltäubchen. Als Antwort bekam er einen fassungslosen Blick seitens Steffen, dem jedoch die Gelegenheit fehlte einen protestierende Antwort zurückzugeben, denn in diesem Moment begann Victor, der den Kommentar des Kreisläufers einfach so im Raum stehen ließ, die Gruppen vorzulesen. Pekes Wunsch wurde zum Glück erhöht, denn Victor hatte Filip und Steffen vermutlich aus gutem Grund in unterschiedlichen Gruppen untergebracht.
Lucie war zusammen mit Steffen, Miha und Peke in ein Team gelost worden. Miha kam sofort hergerannt und wollte sich mit jedem seiner Gruppenmitglieder abklatschen. „Du weißt schon, dass wir gegeneinander spielen", warf Lucie belustigt ein, gab dem Slowenen, der nun verwirrt aus der Wäsche schaute, trotzdem ein High Five. Als fünfte Gruppe durften diese die Anlage betreten. Miha wollte unbedingt als erstes anfangen, bevor er dann auf einmal verzweifelt feststellte, dass er nicht einmal wusste, wie Minigolf überhaupt funktioniert. Erneut rollte Peke genervt die Augen, während sich Steffen bereit erklärte Miha kurz die Spielregeln zu erzählen. „Cool", meinte der Slowene mit einem unternehmungslustigen Leuchten in den Augen, überließ dann jedoch doch lieber Lucie mit den Worten „Ladies First den Vortritt." „Du kannst dich auch nicht entscheiden", stellte Lucie belustigt fest, bevor sie sich den Ball schnappte und diesen auf den vorgegebenen Punkt auf die Anlage legte. „Go Lucie", vernahm sie auf einmal eine anfeuernde Stimme hinter sich, die eine Gänsehaut auf ihrer gesamten Haut hinterließ. Sie wusste ohne sich umdrehen zu müssen, dass Magnus Gruppe ausgerechnet direkt in der Gruppe hinter ihr sein musste. Vermutlich hatte Magnus sie nur anfeuern wollen, hatte jedoch das Gegenteil bewirkt, denn Lucie war nun noch nervöser. Sie hoffte einfach nur sich nicht gleich bei der ersten Bahn komplett zu blamieren. Sie visierte das Loch an bevor sie den Ball mit dem Schläger in diese Richtung versuchte zu schlagen. Der Ball rollte richtig gut in Richtung Loch. Doch dann hüpfte er einfach über das Loch hinweg, anstatt in dieses zu fallen. „Miese Prise", kam es unterdessen von Rune, der ebenfalls in der nächsten Gruppe war. „Ich hasse dieses Spiel", fauchte Lucie bereits jetzt und begab sich an das andere Ende der Bahn. Mit dem zweiten Schlag war der Ball dann doch endlich im Ziel.
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Everything I didn't say
FanficFortsetzung Hidden Kisses ~ "I am too afraid Everything will change But it will break my heart If things will stay the same How does it feel to fall in love? Will it hurt or last forever?"~ How to fall in love - Linda Elsener Im letzten Jahr hatte s...