64: Partytime

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Die Nachricht von Lucie, dass sie nun auf dem Weg war, ließ Steffen von der Physioliege rutschen und seinen Kaffeebecher voll leertrinken, bevor er sich von Memel verabschiedete. "Dann feiert mal schön", meinte dieser noch zum Abschied. Anschließend holte Steffen noch seine Trainingstasche aus der Kabine, bevor er vor Filips Büro nochmal einen Zwischenstopp einlegte. Vorsichtig klopfte er an die geschlossne Tür, denn er wollte nicht riskieren in ein Gespräch von Filip mit Victor und Sprengi zu platzen. "Ja", vernahm er die Stimme, die er so sehr liebte, am anderen Ende der Tür. Also steckte Steffen seinen Kopf zur Tür herein. "Ich wollte nur Bescheid geben, dass Lucie mich gleich abholt", richtete sich der Franke an seinen Freund, dass er sich nun auf den Weg zu Mihas Party machen würde. Filip war sofort von seinem Schreibtisch aufgestanden, um sich ordentlich von seinem Freund zu verabschieden. Victor und Sprengung, die gerade bei Filip für eine Besprechung saßen, lächelten ihm freundlich zu. "Viel Spaß. Ich komme später dann nach. Kannst du bitte ein Auge auf Lucie haben. Pass bitte auf, dass sie nicht allzu viel trinkt", bat Filip seinen Freund seine Tochter auf der Party etwas im Auge zu behalten. Zwar verdrehte Steffen leicht genervt die Augen, bevor er dann aber doch Filip versprach, auf dessen Tochter Acht zu geben. "Danke", erleichtert drückte Filip Steffen seine Lippen auf. Viel zu schnell lösten sich die Lippen des Tschechen wieder von Steffens Lippen und dieser verwies ihn mit einem Klaps auf den Hintern gefolgt von einem: "Und jetzt sorg dafür, dass du hier wegkommst", aus seinem Büro. Gerade noch bekam Steffen das "Bis morgen" von Sprengi und Victor mit, bevor Filip hinter ihm einfach die Tür zuschlug. Leicht belustigt schüttelte Steffen den Kopf. Es war immer wieder aufs Neue lustig, wie der süße und romantische Filip in den pflichtbewussten und gefühlskalten Trainer-Filip überging. Steffen schulterte seine Tasche und machte sich auf dem Weg nach draußen auf den Parkplatz, um dort auf Lucie zu warten.



Aufgeregt schlug das Herz der 18-Jährigen gegen ihren Brustkorb, als sie wenig später auf Steffens Anweisung am Straßenrand in einem Kieler Wohnviertel das Auto parkte. Sie konnte es immer noch nicht wirklich glauben, dass sie auf Mihas Geburtstaparty eingeladen worden war. Wie eine Party bei den Spieler des THW Kiels wohl so ablief? Ob es wirkich so cool war, wie sie es sich die letzten Tage ausgemalt hatte? Doch nicht nur die bevorstehende Party, sondern auch die Tatsache, dass sie Magnus gleich wiedersehen würde, ließ sie nervös werden. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie sich beeilte wieder zu Steffen aufzuschließen, der bereits die linke Wohnungstür einer Doppelhaushälfte ansteuerte. Sicherhaltshalber zupfte sie nochmal an ihrem langärmligen schwarzen bauchfreien Top herum und fuhr sich nochmal durch ihre langen noch nassen hellbraunen Haare fuhr, denn sie wollte nämlich nicht komplett verstrubbelt auf der Party erscheinen. Steffen, der auf die Klingel gedrückt hatte, konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Du siehst wunderschön aus", wollte er Lucie beruhigen, dass sie sich keine Sorgen um ihr Aussehen machen musste, denn sie sah einfach nur bezaubernd in ihrem schlichten Outfit aus. "Das sagst du jetzt nur so, um mich beruhigen zu wollen. Vermutlich sehe ich komplett scheiße aus", entfuhr es Lucie panisch. Erschrocken zuckte sie zusammen, als im selben Moment diue Tür schwungvoll geöffnet wurde und vor ihnen der kleine Slowene stand. Beim Anblick des Kleinsten der Mannschaft musste sich Steffen ein Lachen verkneifen. Breitgrinsend nahm der Slowene seine Gäste mit einem Haarreif auf dem blickend "Geburtstagskind" stand in Empfang. Von drinnen waren bereits Stimmen und laute Musik zu hören und ein nach Alkohol riechend Luftzug blies ihnen entgegen. "Bei deiner Größe kannst du auch gut als Kind durchgehen", konnte sich Steffen dann doch den Kommentar zu dem seltsamen Haarreif nicht verkneifen. Empört blies Miha die Lippen auf. Schmunzelnd zog Steffen seinen Mannschaftskollegen anschließend in die Arme und gratulierte ihm nochmal richtig zu seinem Geburtstag, woraufhin das Strahlen in den Augen des Slowenen wiederkehrte. Nachdem auch Lucie zum Geburtstag gratuliert hatte, folgten die beide auf Aufforderung des Mittelmanns diesem nach drinnen.

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