Sobald der Pfiff der Schiedsrichter erklang stieg die Anspannung in Filips Körper nochmal etwas an. Auch wenn er wusste, dass er nun nur noch geringfügig eingreifen konnte und darauf vertrauen musste, dass seine Spieler die taktischen Anweisungen gut umsetzten und einen guten Tag erwischten, waren die ersten Minuten immer entscheidend darüber, ob er sich etwas entspannen konnte oder nicht. Der erste Wurf der Hannoveraner ging zum Glück neben das Tor und der Zebra Express rollte unter lauten Beifall der Zuschauer auf das gegnerische Tor zu. Dule setzte sich mit seinen typischen und für jedermann unnachahnbaren Bewegungen mit einem einfachen Wackler gegen seinen Gegenspieler durch und netzte zum 1:0 ein. Ein winzig kleiner Brocken Anspannung fiel von Filips Schultern ab, während er wie immer nervös am Spielfeldrand auf und ablief. Das Spiel blieb jedoch relativ ausgeglichen. Die TSV Hannover spielte einen schnellen Ball und schaffte es so immer irgendwo in der Abwehr der Kieler eine Lücke zu finden und in eine gute Wurfgelegenheit zu kommen. Nervös kaute Filip auf dem Stift in seiner Hand herum. Eine Angewohnheit die er bereits von klein auf hatte. Wenn er nervös war, brauchte er etwas auf dem er herumkauen konnte. Mit dem Angriff seiner Spieler war er relativ zufrieden. Sie spielten geduldig bis sich eine Chance ergab. Doch die Abwehr bereitete ihm Sorgen. Auch Niklas hatte bisher kaum eine Hand an den Ball bekommen. Er bekam jedoch auch kaum Unterstützung von seinen Vorderleuten. Harry hatte sich bereits zu häufig im Eins gegen Eins austanzen lassen. Doch Steffen stand ihm leider nicht zur Verfügung.
Erneut schaffte es die TSV Hannover-Burgdorf in der zwanzigsten Minute mit 8:9 in Führung zu gehen. Die Abwehr glich bisher aber auch einem Schweizer Käse. Ein wütender Schrei entfuhr Filips Kehle. "Jetzt bewegt euch zusammen", schrie er seine Männer an, die gerade wieder nach vorne Richtung Angriff liefen.
Filip spürte wie eine Hand sich auf seine Schulter legte. Er musste sich nicht einmal umdrehen um zu wissen, dass die Person Steffen war, denn ein Kribbeln mischte sich unter die Nervosität. "Sorry, aber ich muss dir den Stift wegnehmen. Ich hab nämlich Angst, dass du den noch ausversehen verschluckst", hauchte Steffen ihm in den Nacken und hinterließ auf dessen Haut eine Gänsehaut. Bevor Filip darauf reagieren konnte, hatte Steffen ihm bereits den Stift abgenommen. Zum Glück konnte Harald den Anschlusstreffer setzen. Filip wollte sich gerade protestierend zu Steffen umdrehen, der sich mit seinem Stift auf die Bank gesetzt hat, als bereits die nächste Aktion geschah. Harry war nicht rechtzeitig in der Abwehr gewesen, weswegen der Gegner den sieben Meter ziehen konnte. Erneut fluchte Filip. Die Tore fielen zu einfach. Sie mussten irgendwie endlich Zugriff in der Abwehr bekommen. Weil er seinen Stift nicht mehr hatte, kaute er nun am Band des Schlüsselanhängers herum. Erneut spürte er die Hand des Franken auf seiner Schulter, dem ein paar Dinge aufgefallen waren, die man vielleicht verändern könnte, um besseren Zugriff in der Abwehr zu bekommen. Während die beiden zusammen etwas austüfftelten fiel der Ausgleichstreffer zum 10:10. Zeitgleich hoben beiden jubelnd die Faust nach oben, während Sander auf die Bank gesprintet kam, um den Angriff Abwehr Wechsel mit Piet zu machen. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit konnte Niklas dann auch endlich mal einen Ball entschärfen. Sie hatten die Möglichkeit mit zwei Toren in Führung zu gehen. Die zweite Welle konnte unterbunden werden. Aus diesem Grund nahm Filip die Auszeit, um die nächsten Angriffe vorzugeben. Außerdem wollte er Steffens Anmerkungen bezüglich der Abwehr ansprechen. Ein kleines bisschen Stolz machte sich in Steffens Körper breit, als Filip seine Anmerkungen in der Auszeit ansprach. Er hoffte einfach, dass diese auch funktionieren würden. Ihnen blieben noch etwas mehr als vier Minuten, um sich ein kleinen Vorsprung bis zum Seitenwechsel zu erarbeiten. Mit einem 13:10 ging es dann in die Kabine. In den letzten Minuten hatten sie durch Steffens Tipps es geschafft etwas mehr Zugriff zu bekommen, sodass Niklas endlich ein paar Bälle halten konnte und sie sich einen kleinen Vorsprung erarbeiten konnten. Auf dem Weg in die Kabine lief Filip an Steffen vorbei und hauchte ihm ein "Danke" ins Ohr, welches bei Steffen ein breites Grinsen und ein Kribbeln am ganzen Körper auslöste.
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Everything I didn't say
FanficFortsetzung Hidden Kisses ~ "I am too afraid Everything will change But it will break my heart If things will stay the same How does it feel to fall in love? Will it hurt or last forever?"~ How to fall in love - Linda Elsener Im letzten Jahr hatte s...