Chapter 8

1.4K 66 0
                                    

(Outfit von Johnny)

Johnny p.o.v.

,,Johnny, aufwachen.", ich wurde leicht gerüttelt. ,,Johnny...", weiteres Rütteln.

Mein Schädel brummte und ich fühlte mich elendig. Damit war mir klar, dass ich gestern wohl irgendwann betrunken gewesen war. Nichts, was ich nicht provoziert hätte. Nur war ich selten betrunken und wusste auch erst am nächsten Tag, dass ich betrunken war.

Als das Rütteln nicht nachließ, genauso wie das ständige Nennen meines Namens, öffnete ich missmutig die Augen.

Mit einem nach Luft schnappen, schoss ich nach oben und drückte mich selbst gegen das Kopfteil meines Bettes. Ich atmete panisch.

,,Alles gut, Johnny. Ich bin es, Mary. Nicht Amber.", sprach die blonde Frau neben meinem Bett, meine Haushälterin.

Es war seltsamerweise dunkel in meinem Schlafzimmer und ich hatte nur das Schimmern der blonden Haare durch das Licht im Flur gesehen und natürlich im ersten Moment an meine Ex-Frau gedacht.

Deswegen schlief ich nicht mehr mit runtergefahrenen Rollläden. Ich konnte es nicht leiden, wenn ich nicht direkt erkannte, wer sich in meinem Schlafzimmer befand.

Ich atmete tief durch und beruhigte mich wieder.

Mein Schädel brummte heftig und mit einem schmerzerfüllten Stöhnen drückte ich meinen Handballen gegen meine Stirn.

,,Miss Sheppard hatte erwähnt, dass du wahrscheinlich Kopfschmerzen hast.", Mary reichte mir ein Glas Wasser und Schmerztabletten.

In meinem Kopf blitzte auf, wie Katelyn reingekommen war, während ich trank und rauchte. Wie sie mit mir geredet hatte, wie sie mir gesagt hatte, dass sie wusste, dass ich Amber nie etwas getan hatte. Wie sie mich ins Bett gebracht hatte.

Ich spülte die Schmerztablette mit einem Schluck Wasser runter und leerte dann das restliche Glas in einem Zug.

,,Danke.", murmelte ich und Mary nickte.

Sie lief durch mein Schlafzimmer, legte den Schalter um, damit der Rollladen hochfuhr und begann dann mein Chaos von gestern zusammen zu räumen.

,,Du musst dich fertigmachen. Du musst um elf Uhr in Lancaster sein.", erinnerte mich Mary und ich seufzte.

,,Hat Katelyn dich geschickt?", fragte ich und sie hielt inne. ,,Sie meinte, dass du geweckt werden müsstest, damit du genug Zeit hast, dich fertigzumachen und ihr rechtzeitig losfahren könnt. Sie ist joggen, glaube ich.", antwortete sie dann und ich nickte.

Mit einem Seufzen erhob ich mich und trottete auf den Balkon.

Dabei bemerkte ich, dass ich wie immer nur in Boxershorts geschlafen hatte. Also schien Katelyn mich ausgezogen zu haben. Meine Klamotten lagen feinsäuberlich zusammengelegt auf der Couch.

Ich grinste in mich hinein und drehte mir dann schnell eine Zigarette, welche ich auf dem Balkon rauchte und dabei Ausschau nach Katelyn hielt.

Als ich sie erblickte, beobachtete ich sie meine restliche Zigarette lang. Ihre Bewegungen waren anmutig und gleichmäßig. Sie schien oft zu laufen.

Sobald ich fertig geraucht hatte, ging ich rein und duschen.

Dabei dachte ich über Katelyn nach.

Sie war überzeugt von meiner Unschuld. Und sie hatte gestern gelächelt. Sie hatte sich um mich gekümmert, was nicht ihre Aufgabe gewesen war. Ihr Job war es, auf mich aufzupassen und mich zu beschützen. Aber dazu gehörte es nicht, mir den Alkohol und die Zigaretten wegzunehmen, mich ins Bett zu bringen und mir die Klamotten auszuziehen.

Nach der Dusche zog ich mich im komplett schwarzen Anzug an und befestigte dann noch eine Kette vorne an der Weste.

Dann verließ ich mein Schlafzimmer und lief in die Küche. Dort stand ein Frühstück für mich bereit und ich nahm direkt die Tasse Kaffee und trank ein paar Schlucke.

Kaum hatte ich diese abgestellt, kam Katelyn in die Küche. Sie trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes enges Oberteil.

Ich sah mich kurz in der Küche um, von Ella war keine Spur. Also nahm ich einen meiner Teller, legte gebuttertes Toast, Schinken-Käse-Croissants und ein wenig Obst drauf und schob dann den Teller über die Theke rüber zu Katelyn.

Sie sah mich an und ihre Augen leuchteten kurz auf.

,,Danke.", meinte sie und ich lächelte. ,,Ich muss dir danken. Ohne dich würde ich immer noch auf meinem Sofa versauern.", entgegnete ich und sie nickte knapp.

,,Es war gestern nicht einfach für dich, nur in Zukunft weiß ich, dass ich früher mal nach dir gucke.", meinte sie dann und ich sah sie an. Langsam nickte ich.

Ich schloss wieder verbittert die Augen, angestrengt, um nicht über meine Ex-Frau nachzudenken.

Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung an meinem Arm und öffnete meine Augen wieder. Katelyn hatte vorsichtig ihre Hand auf meinen Unterarm gelegt. Nun lächelte sie mich ein wenig an.

Ich erwiderte das Lächeln und sie löste ihre Hand wieder von meinem Arm.

Wir aßen beide auf und tranken aus.

,,Wenn heute alles funktioniert und ich nicht wegen den ganzen Geschichten auch bei Dior rausfliege, muss ich wahrscheinlich bald nach Paris, zum Hauptsitz von Dior.", teilte ich ihr mit und sie nickte. ,,Wenn ich dann zum Shooten dort bin, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir nehmen uns ein Hotel in Paris oder wir fahren zu meinem Haus in La Plan de la Tour. Das wäre aber zeitaufwendig. Wir fliegen zehneinhalb Stunden nach Paris und müssten dann nochmal fast neun Stunden mit dem Auto fahren.", fuhr ich fort und sie wirkte nachdenklich.

,,Sicherer wäre es natürlich, wenn wir zu Ihrem Haus fahren, aber in Frankreich ist es neun Stunden später, also werden wir wahrscheinlich ziemlich mit der Zeit Umstellung zu kämpfen zu haben. Fahren könnten wir bestimmt noch, schließlich sind wir neun Stunden voraus, aber dann wäre unser Schlafrhythmus ziemlich im Arsch.", entgegnete sie dann und ich musste unweigerlich die Augen verdrehen, als sie mich wieder siezte.

,,Haben Sie dann vor länger in Frankreich zu bleiben?", wollte sie wissen und ich überlegte. ,,Shooten dauert immer ein bisschen, also sollte ich schon so zwei bis drei Tage einplanen. Es wäre nicht gerade schlau in der Zeit nach La Plan de la Tour zu fahren.", überlegte ich und sie nickte.

,,Vielleicht würden Ihnen ein paar Tage in Frankreich ganz gut tun, mit Abstand von ihr.", sie zuckte die Schultern.

,,Dann...", ich überlegte kurz. ,,Lass uns dann nach Paris fliegen, ein paar Tage dort bleiben, vielleicht auch noch nach dem Shooting und dann noch ein wenig nach La Plan de la Tour fahren.", schlug ich vor und sie seufzte.

,,Dann nehmen wir aber das gesamte Team mit.", kam es stur von ihr und ich grinste.

Ich hätte erwartet, sie länger überreden zu müssen, ein wenig in Paris in einem Hotel zu bleiben, aber das ging schnell.

,,Abgemacht.", grinste ich und sie verdrehte gespielt genervt die Augen.

Bodyguard - Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt