Lily p.o.v.
Das Auto hielt vor dem Krankenhaus und Jack und ich stiegen aus. Begleitet von Malek, der uns vom Flughafen abgeholt hatte, betraten wir das Krankenhaus.
Wir schlängelten uns den Weg an den Paparazzi, die vor dem Krankenhaus gefühlt campten, vorbei und durch die Leute in den Krankenhausfluren.
Dann kamen wir bei Steve und Jale an.
,,Wo ist er?", fragte ich und Steve deutete auf die Tür. Sie war geschlossen und Malek hatte uns erzählt, dass unser Vater alle aus dem Zimmer gejagt hatte.
Ich nickte.
,,Versucht gerne euer Glück, aber er will nicht, dass jemand reinkommt, außer Ärzte. Und er will keine Hilfe. Er hat Heather noch nicht eine Sekunde aus dem Arm gelegt. Und erschreckt nicht, er ist immer noch voll mit Blut. Aber Heather hat er inzwischen saubergemacht und umgezogen.", meinte Steve und wir nickten.
Langsam trat ich an die Tür und öffnete sie.
Jack und ich traten in das Zimmer. ,,Geht weg.", kam es leise, fast lautlos von unserem Dad.
Er sah nicht mal in unsere Richtung.
Dort saß er, neben Katelyns Bett, die Haare verklebt von Blut und ungewaschen, die Stirn mit getrocknetem Blut bedeckt, die Unterarme und Hände mit getrocknetem Blut und das rechte Bein mit getrocknetem Blut. Er trug nur eine kurze schwarze Stoffhose. In seinem Arm hielt er unsere kleine Schwester, die er gerade mit einer Flasche fütterte.
Er sah unordentlich und beinahe schon ungepflegt aus, da er den Platz an Katelyns Seite nicht zu verlassen schien.
Steve hatte uns auch am Telefon gesagt, dass Heather nicht eine Nacht in dem Babybett geschlafen hatte, sondern jede Nacht in Dads Armen geschlafen hatte. Sie hatte an seine Brust gekuschelt und in seinen Armen geschlafen.
Und Dad hatte seitdem er nachts von Katelyn geweckt worden war, nicht eine Sekunde geschlafen.
Sein Bart war ein wenig länger als ansonsten und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seine Gesichtszüge waren ein wenig eingefallen, seine Wangenknochen traten stärker hervor und so, wie er aussah, hatte er auch seitdem nichts mehr zu sich genommen.
Mein Blick glitt zu der kleinen Heather. Sie nuckelte an der Flasche, ihre unterschiedlichen Augen auf unseren Dad gerichtet, der sie ebenfalls ansah. An ihrem Körper ein zartrosa Body und um sie noch eine kuschlige rosa Decke gewickelt.
Dad hatte ein Tuch über der Schulter liegen.
Langsam sah ich zu meiner Stiefmutter. Sie lag im Bett, an eine Infusion angeschlossen und einen Beatmungsschlauch unter der Nase. Verkabelt mit dem Monitor, der neben dem Bett stand und sie überwachte. Ihr Krankenhaushemdchen war eindeutig frisch, genauso wie das Bett, denn es war kein Blut mehr da. Sie war zugedeckt bis unter die Brust.
,,Dad?", sprach ich ihn nun leise an. Er blinzelte. Jedoch wandte er mir nicht den Blick zu. Unsicher sah ich zu Jack, sein Blick war auf Katelyn gerichtet und er wirkte bedrückt.
,,Dad?", sagte ich also wieder und machte einen Schritt auf unseren Vater zu. Er fütterte Heather weiter, blinzelte wieder.
Ich wusste, dass er mich hörte. Doch er wollte nicht reden, wollte den Mund nicht aufmachen, wollte keinen Ton rausbringen.
,,Was hältst du davon, wenn du Jack kurz Heather gibst und wir dich mal ein wenig frischmachen?", meinte ich sanft und das erste Mal richtete Dad seinen Blick in meine Richtung. Doch seine Augen waren leer, als wäre er wie im Trance.
Das konnte ich mir sogar vorstellen.
In der Nacht des Abends, an dem sein drittes Kind auf die Welt gekommen war, wäre die Mutter seines Kindes, die Frau, die er wirklich aus ganzem Herzen liebte, beinahe verblutet, durch die Tat ihrer psychopathischen Ex-Freunde und seitdem war sie nicht mehr aufgewacht. Er hatte seitdem nicht geschlafen, litt unter heftigem Schlafmangel und nahm wahrscheinlich alles kaum wahr.
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Bodyguard - Johnny Depp
Fanfiction,,Sie brauchen aktuell mehr Schutz als je zuvor, das dürfte Ihnen bewusst sein, oder?" Ein zustimmendes Brummen. ,,Stört Sie Ihr neuer Leibschutz?" Stille. ,,Auch, wenn sie eine Frau ist, sie ist eine der besten überhaupt. Und Sie ist fähig Sie zu...