Katelyn und ich hielten uns die nächste Zeit bedeckt.
Wir gingen kaum aus dem Haus, verbrachten die meiste Zeit auf der Terrasse und am Pool und wenn wir wegen irgendetwas mal raus mussten, vermummten wir uns eigentlich komplett.
Auch von Social Media hielten wir uns fern. Wir posteten nichts, sahen uns die ganzen Posts nicht an von anderen und waren eigentlich kaum an unseren Handys.
Jede Woche fuhren wir zum Frauenarzt und ließen nach dem Baby sehen.
Selbst an Katelyns Geburtstag passierte nicht viel. Lily und Jack waren da, ihre Eltern kamen, meine Geschwister kamen und auch Robert sah mit seiner Frau und seinen Kindern vorbei.
Aber ansonsten verbrachten sie und ich den Tag einfach zusammen in Zweisamkeit.
Sie wollte nicht feiern.
Ihre Wunden waren verheilt, ihre blauen Flecken weg. Auch ihrer Psyche schien es langsam wieder ein wenig besser zu gehen.
Inzwischen verspannte sie sich kein Bisschen mehr, wenn wir einander nah waren, sie schaffte es auch, mich zu küssen und zu kuscheln, aber wir hatten seitdem nicht mehr miteinander geschlafen oder heftig rumgemacht oder sonst etwas.
Wäre dieser Vorfall nicht gewesen, würde sich wahrscheinlich bei uns schon sexuelle Frustration breitmachen, aber Katelyn hatte nicht das Bedürfnis danach und ich würde sie zu nichts drängen.
Wir waren beinahe sexsüchtig gewesen, waren dauernd übereinander hergefallen, aber nun war seit mehr als einem Monat nichts mehr passiert.
Kurz nach Katelyns Geburtstag entschieden wir, dass es Zeit wurde, wieder weiterzuleben. Wir hatten in unserer kleinen schönen Blase gelebt, ohne die Außenwelt, doch wir mussten irgendwann wieder zurückkommen.
Katelyn war nun in der zwanzigsten Schwangerschaftswoche, also auch schon im vierten Monat. Ihr Bauch wölbte sich nun schon merklich. Unser Baby auf dem Ultraschall zu sehen, hatte uns beiden den Atem geraubt, nach allem, was dieses kleine süße Ding schon durchmachen musste.
Wir begannen wieder damit, die Planung für ihr Studio aufzunehmen und ich begann wieder nach Filmen zu suchen.
Als ich dann auch wieder eine Rolle bekam, bekam ich auch direkt Einladungen zu Auftritten in Talkshows im Fernseh. Ich wollte eigentlich zu keiner Talkshow, wollte mich nicht direkt wieder so in die Öffentlichkeit stürzen, aber Jan meinte, dass ich das früher oder später eh wieder musste und jetzt war ein guter Zeitpunkt.
Es war dieser Vorfall gewesen, Katelyn und ich hatten uns ein bisschen mehr als einen Monat zurückgezogen und nichts von uns hören lassen, es gäbe viel zu bereden.
Unsere plötzliche Hochzeit, unser Baby, generell unsere Beziehung und natürlich auch dieser Vorfall.
Ich hatte keine besondere Lust, aber es musste sein.
Katelyn wollte nicht mit, sie würde den Abend mit Lily auf der Couch verbringen, da meine Tochter uns spontan besuchte und sie würde sich meinen Auftritt im Fernseh angucken. Ich konnte verstehen, dass so große öffentliche Auftritte noch keinen besonderen Reiz für sie hatten, vor allem jetzt nicht.
Also fuhr ich in Begleitung von Steve zu dieser Talkshow und wurde direkt in einen Raum geführt, wo mein Makeup gemacht werden würde und ich auch ein Mikro drangemacht bekommen würde und so weiter.
Steve lehnte neben der Tür an der Wand und sah belustigt dabei zu, wie mir Makeup ins Gesicht geklatscht wurde. Ich befolgt brav die Anweisungen, um es den Stylisten nicht noch schwerer zu machen.
,,Die restlichen Jungs sind alle ums Anwesen verteilt?", fragte ich an Steve gewandt, während ich gerade für die Stylistinnen nach oben guckte.
,,Ja. Und die Alarmanlage ist auch an. Also kann niemand unbemerkt das Grundstück betreten. Katelyn und Lily sind sicher. Und Duke ist ja auch da.", antwortete er und ich brummte zustimmend.
Das war das erste Mal, dass ich ohne Katelyn außer Haus war, seit dem Vorfall. Das erste Mal, dass wir nicht nur wenige Meter voneinander entfernt waren. Das erste Mal, dass sie wieder alleine war.
Es beruhigte mich, dass Lily bei ihr war und ich wusste, dass es auch Katelyn beruhigte. Noch dazu hatte sich Duke neben Katelyn auf der Couch zusammengerollt, als ich gegangen war und ich hatte in seinem Blick gesehen, dass er definitiv auf meine Frau und meine Kinder aufpassen würde.
Das hatte er von Anfang an gemacht, schon am ersten Tag. Und nun war er nicht mehr ein ganz so kleiner Spross.
,,Und du stehst im Kontakt mit den Jungs?", fragte ich und Steve brummte zustimmend. ,,Sollte etwas sein, erfahren wir es sofort.", meinte er und ich atmete tief durch.
Ich mochte es nicht, von Katelyn getrennt zu sein. Und nach meinem Geburtstag erst recht nicht.
Als ich fertig geschminkt war, fummelten die Stylisten noch an meinen Haaren rum, worüber ich die Augen rollte. Sie fielen genauso wie immer, da gab es nichts zum Rumfummeln.
Ich trug eine schwarze Jeans, ein schwarzes, kurzärmliges Hemd und eine schwarze Anzugweste darüber. Um meine linke Hüfte baumelte eine Kette, natürlich trug ich auch meine Ketten und Armbänder und meine Ringe steckten an meinen Fingern.
Mit dem Daumen drehte ich meinen Ehering einmal um meinen Finger, während die Stylisten nun das Mikro an meiner Anzugweste feststeckten.
,,Bist du wirklich bereit?", fragte Steve mich, als ich aufstand. Ich seufzte. ,,Bereit wofür?", wollte ich wissen. ,,Du weißt, dass sie all den Dreck hören wollen werden. Sie werden dich zu dem Vorfall an deinem Geburtstag befragen und alles. So, wie ich dich kenne, wirst du das Alles innerlich nochmal durchleben. Und wahrscheinlich wird auch Amber ein Thema werden. Bist du dafür bereit?", er sah mich kritisch an.
Ich setzte ein strahlendes Lächeln auf. ,,Nein.", erwiderte ich dann mit genau diesem strahlenden Lächeln.
Steve schmunzelte, wirkte aber dennoch besorgt.
,,Wenn es dir zu viel wird...", begann er und ich legte meine Hand auf seine Schulter. ,,Steve. Es ist okay. Ich werde schon klarkommen. Und wenn es mir zu viel wird, schreie ich einfach ,Fliegende Schweine!' und du holst mich da raus?", ich zwinkerte keck und Steve schmunzelte wieder.
,,Du bist unglaublich.", meinte er dann leicht kopfschüttelnd. Ich grinste.
,,Merk es dir. Fliegende Schweine ist unser Codewort.", grinste ich und Steve nickte lachend. ,,Wenn du das sagst, komme ich auf die Bühne gerannt, hebe dich aus dem Stuhl und trag dich wie eine Braut weg, das schwöre ich dir.", lachte er dann und ich grinste. ,,Dramatischer Abgang, da sind wir uns doch einig.", ich stieß ihm leicht in die Seite und er lachte.
Die Tür ging auf und einer der Manager kam rein.
,,Mister Depp sind Sie bereit?", fragte er mich. ,,Komisch. Ich habe so ein Deja-Vu... So als wäre ich das schon mal gefragt worden...", ich schüttelte den Kopf, als könnte ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern, bevor ich dann in Steves Richtung schmunzelte und sein Grinsen sah.
Dann sah ich zum Manager, der mich verständnislos ansah.
,,Bringen wir die Kacke zum Dampfen.", ich schlug meine Hände gegeneinander und folgte dann dem Manager.
Talkshows... Ich liebte Talkshows... Solange ich nicht in ihnen war.
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Bodyguard - Johnny Depp
Fanfiction,,Sie brauchen aktuell mehr Schutz als je zuvor, das dürfte Ihnen bewusst sein, oder?" Ein zustimmendes Brummen. ,,Stört Sie Ihr neuer Leibschutz?" Stille. ,,Auch, wenn sie eine Frau ist, sie ist eine der besten überhaupt. Und Sie ist fähig Sie zu...