Chapter 84

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Johnny p.o.v.

Ich lag die restliche Nacht wach, hielt Katelyn in meinen Armen und hatte die Hand auf ihrem Bauch. Über diesen streichelte ich und versuchte mich damit selbst zu beruhigen.

Wäre Katelyn nicht aufgetaucht, hätte ich die Line geschnupft und wahrscheinlich noch die ganze restliche Packung. Dann wäre ich jetzt wieder ein Abhängiger.

Mit meiner anderen Hand fuhr ich durch Katelyns Haare, was ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf mich hatte.

Aber dennoch konnte ich nicht schlafen.

Ich fühlte mich wieder, wie in der schlimmsten Phase meines Entzugs. Meine Gedanken drehten sich nur um Koks und um das Gefühl des Rausches. Ich schwitzte und fror, mein Körper bebte.

Vorsichtig löste ich meine Hand von Katelyns Bauch und tastete auf dem Nachttisch nach meinem Handy. Mit einer raschen Bewegung war es vom Ladekabel getrennt und ich dimmte das Licht des Displays, damit es nicht so hell war und mich blendete.

Ich entsperrte es mit Katelyns Geburtstag und sah dabei wehmütig auf das Bild von Katelyn und mir, auf dem ich ihr meinen Hut aufsetzte und meine Zungenspitze gegen ihre Nase streckte, die sie unfassbar süß kräuselte.

Mein Homebildschirm war ein neues Bild von Lily und Jack, das ich am Strand in Frankreich gemacht hatte. Und ich wusste, dass Katelyns Homebildschirm ein Bild von mir war, auf dem ich auf ihrer Brust lag, in die Kamera sah und die Zunge rausstreckte.

Leise seufzend ging ich auf WhatsApp.

Bob gab ich oben in der Suchleiste ein und schon sprang mir der Kontakt von Robert ins Auge. Ich klickte auf den Chat und sah, dass er gerade tatsächlich online war.

Lenk mich ab schrieb ich ohne weitere Erklärung.

Hm? kam es darauf recht schnell von ihm.

War kurz davor Koks zu schnupfen, dann aber doch nicht, wegen Katelyn und weil ich es auch nicht will und jetzt liegt Katelyn in meinem Arm und schläft und ich kann an nichts anderes denken, als Koks zu schnupfen und mich wieder im Rausch zu befinden. erklärte ich es ihm.

Lenk mich ab, bitte schrieb ich direkt danach wieder.

John, es war so hart für dich, clean zu werden, wirf das nicht hin schrieb Robert und ich seufzte.

Hab ich auch nicht vor, aber ich kann gerade an nichts anderes denken. Ich hatte dieses Koks in meiner Hand, unter meiner Nase, habe es gerochen, mir sogar schon eine Line gemacht und war so kurz davor es durchzuziehen, dass ich beinahe schon die Wirkung gefühlt habe. Und jetzt will ich es. Mein ganzer Körper schreit danach und ich kann nicht schlafen, weil ich einfach nur noch Koks will. schrieb ich und es dauerte, bis wieder etwas von Robert war.

John, das ist dein Kopf. Das ist alles Kopfsache. Du willst kein Koks. Du bist in Versuchung geraten, hast der Versuchung aber im Endeffekt widerstanden, egal, wie du es gemacht hast. Natürlich musst du dann daran denken, vor allem, wenn du so kurz davor warst, es zu nehmen. Aber du willst es nicht nehmen, du wolltest nie wieder damit anfangen. Also schalte jetzt deinen verdammten Kopf aus und widerstehe der Versuchung weiter.
Du hast gesagt, du hast Katelyn gerade im Arm und sie schläft. Dann genieß das einfach und denk nicht mehr an Koks, das ist nur deine Psyche. Versuch zu schlafen und wenn du es nicht kannst, konzentrier dich auf dein Mädchen in deinen Armen und zähl ihre einzelnen Haare, wenn es sein muss, aber lass diese Versuchung in deinem Kopf dir nicht alles ruinieren. Du hast so lange dafür gekämpft, jetzt lass dir selbst den Frieden.
kam dann eine ziemlich lange Nachricht von ihm.

Bodyguard - Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt