,,Das könnte ein wenig unangenehm auf dem blauen Fleck werden, aber das geht schnell.", sprach der Arzt zu mir, mit dem Ultraschallgerät in der Hand.
Ich nickte nur.
Johnny stand auf meiner anderen Seite und seine Hand umklammerte meine. Er sah starr auf den Bildschirm, obwohl er wahrscheinlich selbst nichts erkennen konnte.
Der Arzt trug das Gel auf meinem Bauch auf und begann dann vorsichtig mit dem Ultraschall. Es war wirklich ein wenig unangenehm, aber es ging in Ordnung.
,,Dann gucken wir mal.", lächelte der Arzt beruhigend und ich drückte Johnnys Hand. Er erwiderte den Druck, ohne seinen Blick vom Bildschirm zu lösen.
Seine ganze Körperhaltung war angespannt, er stand starr da, sein Griff an meiner Hand war beinahe eisern und seine Kiefer waren angespannt aufeinandergepresst.
Wahrscheinlich verursachte das ziemliche Schmerzen an seinem blauen Fleck, aber er schien es zu ignorieren.
,,So, da ist es ja...", meinte der Arzt und mein Blick schnellte nun auch zum Monitor.
Natürlich erkannte ich gar nichts.
Der Arzt zeigte auf einen winzigen Punkt auf dem Bildschirm.
,,Der Fötus ist natürlich noch sehr klein und auch schwer zu sehen, aber er ist da. Es ist auch sehr früh, normalerweise wird eine Schwangerschaft erst in der vierten bis achten Schwangerschaftswoche festgestellt. Demnach ist auch dort erst die erste Untersuchung. Da es bei Ihnen noch so früh ist, können wir auch nur schwer schon die Sachen feststellen, die normalerweise bei der ersten Untersuchung festgestellt werden. Sowas wie den Geburtstermin. Wir können es natürlich versuchen, aber ich würde Ihnen raten, einfach nochmal in zwei bis sechs Wochen nochmal zu Ihrem Frauenarzt zu gehen und dort den Termin errechnen lassen. Jedoch werden wir die anderen Untersuchungen nun schon durchführen.", erklärte uns der Arzt.
Ich nickte.
,,Aber es geht dem Baby gut?", fragte nun Johnny und der Arzt sah zu ihm.
,,Es gibt keine Anzeichen, dass dem nicht so wäre. Der Fötus hat eine normale Größe für die Wochenanzahl, es ist kein Blut zu sehen oder Ähnliches, keine Verletzungen an der Gebärmutter oder irgendwas, was dem Kind schaden könnte.", antwortete der Arzt und Johnny atmete erleichtert auf. Sofort entspannte er sich mehr.
,,Normalerweise spricht man in der zweiten Schwangerschaftswoche noch nicht davon, dass eine Frau schwanger ist, aber es macht wohl keinen Unterschied, ob wir jetzt sagen, dass Sie schwanger sind oder ob wir es in der nächsten Woche sagen. Man sieht auf dem Ultraschall jetzt auch nicht viel mehr, als hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut.", fuhr der Arzt nun fort und wir nickten beide.
,,In der dritten Schwangerschaftswoche dann sind alle Gene doppelt vorhanden. Erst in der Embryonalphase entscheidet sich dann, welche Gene Ihr Kind bekommt. Also Haarfarbe, Augenfarbe und so weiter.", er lächelte.
,,Wir werden jetzt die Untersuchungen durchführen, die normalerweise erst in zwei bis sechs Wochen durchgeführt werden würden, jedoch lassen Sie den Geburtstermin dann am besten erst da berechnen.", lächelte er und ich runzelte die Stirn, da er das schon gesagt hatte.
,,Dazu müssen wir Ihnen jetzt ein wenig Blut abnehmen, um Ihre Blutgruppe und Ihren Rhesusfaktor zu ermitteln. Dann machen wir einen Antikörpersuchtest, einen Rötelntest, einen Luestest, eine Hämoglobinbestimmung und einen Chlamydienabstrich.", erklärte uns der Arzt und wieder nickten wir.
Dann wurden die ganzen Untersuchungen durchgeführt.
Johnny verließ nicht einen Moment meine Seite und ließ auch nicht eine Sekunde meine Hand los.
,,Die Ergebnisse werden wir morgen bekommen und dann werden wir Sie anrufen. Jedoch rate ich Ihnen, auch, wenn alles in Ordnung wirkt und es keine Anzeichen dafür gibt, dass dem Kind irgendwas passiert wäre, darauf zu achten, dass so etwas unter keinen Umständen nochmals vorkommt. Es ist generell wichtig den Bauch einer Schwangeren zu schützen, nur sollten Sie vielleicht jetzt nochmal vermehrt darauf aufpassen, da Sie schon diesen Hieb einstecken mussten.", verabschiedete sich der Arzt dann von uns.
Wir bedankten uns und verließen den Raum.
,,Der Kerl war sonderbar.", murmelte Johnny, während wir Hand in Hand durch die Gänge liefen, um nach draußen zu kommen. ,,Finde ich auch.", grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er lächelte und wir traten nach draußen.
Johnny ließ plötzlich meine Hand los und legte stattdessen seine Hand auf meinen Bauch, was mich zum Lächeln brachte. Ich legte meine Hand über seine und hielt sie fest.
So gingen wir dann zum Auto, an dem Steve wartete.
Nun mussten wir nur noch zur Polizei.
Steve hielt vor dem Revier und stieg mit uns aus. Dadurch, dass wir bei der Polizei waren, war es kein Problem reinzukommen, ohne belästigt zu werde.
Wir wurden direkt von einem Officer in Empfang genommen, der uns bat, ihm zu folgen.
In einem Büro angekommen, bedeutete er uns, dass wir uns setzen sollten.
,,Wollen Sie etwas trinken?", fragte uns der Officer und wir nahmen beide Kaffee. Steve, der hinter uns stand, wollte nichts. Er wollte sich auch nicht setzen.
Vielleicht würde ich jedoch ab sofort meinen Kaffeekonsum auf einen Kaffee morgens reduzieren.
Wir mussten dem Officer nochmals schildern, was am Abend geschehen war und ihm auch von unseren Blessuren berichten.
Ich zeigte ihm die Bilder der blauen Flecken, auch, wenn er Johnnys blauen Fleck so oder so sah.
Sobald er alles aufgenommen hatte, musste er für die Akten jedoch unsere Verletzungen nochmals selbst fotografieren und dann wurden wir schon von ihm einen Gang entlang geführt, bis wir durch eine Scheibe gucken konnten.
Ich kannte diese Scheiben. Wir sahen, was in dem Raum war, aber die Leute im Raum konnten uns nicht sehen.
,,Ist das dieser Mann?", fragte der Officer und deutete auf den Mann, der mit Handschellen am Tisch festgemacht in dem Raum saß.
Ich erkannte ihn direkt und nickte. ,,Ja, das ist er.", murmelte ich und auch Johnny stimmte mit einem Nicken zu.
,,Wollen Sie Anzeige erstatten?", fragte der Officer uns nun und ich sah zu Johnny.
Er wirkte hin und her gerissen.
Wahrscheinlich wollte er den Typen schon anzeigen, alleine, weil er unser Baby gefährdet hatte, aber andererseits wollte er sich wahrscheinlich so einen Stress nicht noch dazu geben.
,,Geht das dann vor Gericht?", wollte Johnny wissen.
,,Eher unwahrscheinlich. Natürlich kann es passieren, aber da es etliche Zeugen gibt und er direkt vom Tatort geholt wurde und wir die Aussagen von Ihnen drei haben, wird er wahrscheinlich einem Richter vorgeführt, der sich dann die Akte des Vorfalls anguckt und entscheidet. Natürlich hat er selbst die Möglichkeit etwas dazu zu sagen vor dem Richter, jedoch hat er die halbe Nacht rumgeschrien, dass Sie als, ich zitiere, elender Frauenschläger, es nicht anders verdient hätten und er hofft, dass Ihr Baby jetzt niemals das Licht der Welt erblickt, da es eine Ausgeburt der Hölle wäre, also gibt er es eigentlich zu und setzt noch mehr drauf. Sollte sich das vor dem Richter ändern, wird ein Schreiben an Sie kommen und Sie müssen eventuell dann nochmal eine Aussage beim Richter machen, aber es wird kein ganzes Gerichtsverfahren.", erklärte uns der Officer.
Als er sagte, was dieser Mann die ganze Zeit von sich gegeben hatte, verspannte sich Johnny neben mir und ballte die Hände zu Fäusten.
Auch ich war fassungslos.
Dieser Mann wollte unser Kind tot sehen.
,,Sorgen Sie dafür, dass er hinter Gitter kommt.", presste Johnny hervor und der Officer nickte.
,,War es das dann?", wollte Johnny angespannt wissen. Der Officer nickte. Wir verabschiedeten uns und verließen dann das Revier wieder.
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Bodyguard - Johnny Depp
Fanfic,,Sie brauchen aktuell mehr Schutz als je zuvor, das dürfte Ihnen bewusst sein, oder?" Ein zustimmendes Brummen. ,,Stört Sie Ihr neuer Leibschutz?" Stille. ,,Auch, wenn sie eine Frau ist, sie ist eine der besten überhaupt. Und Sie ist fähig Sie zu...