Chapter 126

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Endlich war der Tag gekommen, an dem Katelyn wieder aus dem Krankenhaus rausdurfte. Es gab keinerlei Auffälligkeiten mehr, die Wunden waren verheilt und ihr ging es gut.

Ich holte sie morgens zusammen mit Heather ab, in Begleitung von André und Thomson, die uns die Paparazzi vom Hals halten würden.

Katelyn wartete schon in ihrem Zimmer und hatte ihre Sachen zusammengepackt. Ich wollte ihr Heather geben, doch sie schüttelte den Kopf.

,,Die Paparazzi werden doch jetzt wahrscheinlich nur zu über mich herfallen, sie sollte lieber bei dir bleiben.", meinte sie und ich nickte.

Wir verließen also das Zimmer und ich nahm ihr noch ihre Tasche ab, hängte mir diese über die Schulter und ergriff ihre Hand. Mit dem anderen Arm hielt ich Heather auf meinem Arm und hatte die Hand an ihrem Hinterkopf, sodass die Paparazzi ihr Gesicht nicht sehen würden, wenn wir das Krankenhaus verließen.

Katelyn musste noch die Entlassungspapiere unterschreiben und dann konnten wir das Krankenhaus verlassen.

André lief vor uns und Thomson hinter uns.

Sobald wir nach draußen traten, gab es Aufschreie von den Paparazzi und wir wurden wie wild geknipst.

,,Katelyn! Katelyn!", wurde mehrfach gerufen und ich zog Katelyn sanft dichter zu mir. Sie sah mich an und ich sah genau, dass sie sich unwohl fühlte.

,,Johnny, warum haben Sie sich nicht zu dem Vorfall geäußert? Wieso haben Sie niemandem gesagt, dass Katelyn wieder wach ist?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Warum sollte ich mich zu dem Vorfall äußern. Nicht alles von unserem Privatleben geht die Öffentlichkeit etwas an. Und nachdem ein einziges Bild aufgetaucht ist und ich direkt verurteilt wurde und mir undenkbar grässliche Dinge unterstellt wurden, hatte ich nicht besonders das Bedürfnis, mich dazu zu äußern. Und das habe ich auch in Zukunft nicht vor. Also lasst uns jetzt durch, wir werden keine weiteren Fragen beantworten.", meinte ich dann angespannt und André drängte uns weiter durch die Massen.

Jeder, der Katelyn und mir zu nah kam, wurde unsanft von Thomson weggeschoben.

Wir stiegen in das Auto und sobald wir eingestiegen waren, schloss Thomson die Tür hinter uns und die Beiden stiegen vorne ein. Die Trennwand war hochgefahren.

Als ich Heather in ihren Maxi Cosi legen wollte, begann sie plötzlich zu quengeln. ,,Sie hat Hunger.", murmelte ich und sah zu Katelyn. Sie lächelte nahm unsere Tochter und legte denn ihre Brust frei.

Ich musste ein Seufzen unterdrücken und wandte den Blick aus dem Fenster. Das Auto begann zu rollen und Katelyn nahm unsere Tochter an ihre Brust. Sofort verstummte Heather und begann zu nuckeln.

Ich nahm das Spucktuch und reichte es Katelyn. Sie legte es sich über die Schulter und sobald Heather fertig getrunken hatte, ließ Katelyn sie ein Bäuerchen machen und reichte sie mir. Ich legte Heather in den Maxi Cosi, schnallte sie an und Katelyn zog sich wieder richtig an.

,,Ich habe die ganzen Artikel gelesen. Die über dich hochgeladen wurden, nach der Nacht.", meinte Katelyn nun leise und ich wandte ihr den Blick zu. ,,Willst du dagegen klagen?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Ich habe genug von klagen. Und vom Gericht. Ich habe in zwei Tagen einen Termin bei meinem Augenarzt. Auch, wenn ich schon bei der Notfallstation war und ich wieder normal sehe, muss ich mit meinem Arzt reden. Ich lasse mein Auge vielleicht operieren. Und sobald das erledigt ist, verschwinden wir von hier. Ich habe genug.", entgegnete ich und sie sah mich verwirrt an.

,,Was heißt, wir verschwinden? Willst du wieder nach Frankreich?", fragte sie mich irritiert.

,,Nein. In Frankreich gibt es immer noch Paparazzi, genauso, wie in jedem verfluchten Land dieser Welt. Aber es gibt einen Ort, auf dem wir nicht von Paparazzi belästigt werden. Wir werden vollkommen aus der Öffentlichkeit verschwinden und auch von niemandem belästigt werden. Da können wir dann in aller Ruhe und in Frieden unsere Tochter großziehen und uns von all dem erholen.", antwortete ich.

,,Und der wäre?", wollte meine Frau wissen. ,,Little Halls Pond Cay. Meine Insel in den Bahamas.", erklärte ich und Katelyn sah mich irritiert an.

,,Johnny, du willst einfach abhauen? Was ist mit deiner Arbeit und meinem Studio? Wir können das doch nicht einfach alles stehenlassen.", sie schüttelte den Kopf.

,,Baby, dein Studio ist fertig, deine Termine sind alle rum und abgeharkt. Sollte noch etwas sein, kann sich auch Benjamin darum kümmern. Und ich habe schon einen ganzen Film wieder gedreht, an dem ich eineinhalb Millionen verdient habe und Model gespielt, wofür ich auch wieder genug verdient habe. Ich habe aktuell auch gar nicht die Lust und gar nicht die Zeit, mehrere Filme in einem Jahr zu drehen, wie ich es zeitweise getan habe. Und du solltest dein Studio jetzt gerade eh noch nicht eröffnen. Wir brauchen Erholung und unsere Tochter braucht uns beide. Also lass uns einfach untertauchen für eine Zeit.", meinte ich und sie seufzte.

,,Und was ist mit deinen anderen beiden Kindern? Und meinen Eltern?", fragte sie und ich sah sie schweigend an. ,,Sie können uns besuchen kommen, wenn sie wollen.", entgegnete ich und Katelyn schwieg einen Moment.

,,Ich weiß nicht, Johnny.", sie schüttelte den Kopf.

,,Katelyn, du warst zwei Wochen lang weg, du musstest all das nicht ertragen. Aber ich musste es. Ich musste diese Unterstellungen ertragen und diesen weiteren Zweifel, dass ich doch nicht unschuldig bin, selbst nachdem sich Steve und Jale dazu geäußert hatten. Ich musste den ganzen Dreck von diesen Paparazzi ertragen und ich habe so dermaßen die Schnauze voll. Wie lange willst du noch warten, bevor wir uns davon eine Auszeit nehmen? Bis sie etwas über Heather schreiben?", ich schüttelte aufgebracht den Kopf.

Heather begann zu quengeln.

,,Du regst Heather auf...", murmelte Katelyn. Ich schnaubte.

,,Ja, deine Abwesenheit, verschuldet durch zwei Psychopathen der Öffentlichkeit, hat sie auch aufgeregt.", brummte ich dann und starrte aus dem Fenster.

Katelyn beruhigte Heather wieder und wir redeten die restliche Fahrt nicht mehr. Zuhause angekommen, stiegen wir aus und Katelyn nahm Heather aus dem Wagen.

,,Gut, meinetwegen hauen wir ab, wenn das deine schlechte Laune besänftigt, aber wenn du operiert wirst, werden wir nicht gleich am nächsten Tag abhauen. Das ist mir zu gefährlich.", meinte Katelyn dann, als wir das Haus betraten und ich immer noch schlecht gelaunt vor mich hinstarrte.

Ich nickte nur knapp.

Da kam Robert auch schon auf uns zu.

,,Willkommen zuhause.", lächelte er und umarmte meine Frau. ,,Hat dir Johnny schon die Neuigkeiten erzählt?", fragte er und Katelyn runzelte die Stirn. ,,Welche Neuigkeiten?", wollte sie dann wissen. ,,Ich wurde offiziell von Heather zum Paten gekrönt. Sie hat in meinen Armen nicht gequengelt und ist sogar in meinen Armen eingeschlafen, während wir darauf gewartet haben, dass Johnny mit seiner Behandlung fertig wurde.", grinste er und Katelyn lächelte.

,,Dann sollten wir das wohl schnell erledigen. Wir machen dich zum Paten, Johnny wird am Auge operiert und dann verschwinden wir.", meinte sie und Robert nickte.

Bodyguard - Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt