Müde schlürfte ich meinen riesigen Kaffee von Starbucks aus, bevor ich den Becher wegschmiss und die Praxis meines Frauenarztes betrat.
Die halbe Nacht zu weinen hatte meinen Schlaf nicht sonderlich gefördert. Noch dazu konnte ich durch die Kinder nicht besonders lang schlafen.
Ich war schon früher beim Frauenarzt gewesen und hatte vor der Praxis gewartet. Ich hatte gehofft, dass Johnny kommen würde und dass wir gemeinsam reingehen würden, doch es war weder das Auto aufgetaucht, in dem einer der Bodyguards ihn immer fuhr, noch eines seiner Autos, das er dann alleine fuhr.
Enttäuscht trat ich in die Praxis und meldete mich an.
Ich musste noch kurz ins Wartezimmer und zog mein Handy hervor. Keine neue Nachricht blitzte auf, außer, dass Mikail mir viel Erfolg wünschte.
Die Klamotten von Sophia waren ein wenig eng und ungemütlich. Das Oberteil war zu eng an meiner Oberweite, da Sophia weniger hatte als ich und normalerweise trug ich engere und schmäler geschnittene Hosen als Sophia, doch durch die Wölbung meines Bauchs war ihre Hose nun relativ eng.
Zittrig klickte ich auf Johnnys Chat und sah zu meiner Erleichterung, dass er immer noch das gleiche Profilbild und den gleichen Status hatte. Er hatte es weiterhin nicht geändert, geschrieben hatte er jedoch auch nicht.
Oder angerufen.
Ich öffnete kurz meine Kamera und sah mich selbst an. Meine Augen waren geschwollen und gerötet, man sah, dass ich viel geweint hatte. Sophia hatte versucht, es mit Schminke abzudecken, aber es hatte nicht viel gebracht.
Ich suchte nach Steves Kontakt und tippte eine Nachricht.
Er kommt nicht?
Steve kam nicht online und antwortete auch nicht. Traurig steckte ich mein Handy wieder weg und wartete.
,,Miss Sheppard, bitte?", wurde da ins Wartezimmer gerufen und ich stand seufzend auf. Dann lief ich aus dem Wartezimmer.
,,Ist der Vater nicht dabei?", fragte die Arzthelferin und sah hinter mich. ,,Er kommt nach, denke ich...", murmelte ich dann und sie nickte langsam. Dann führte sie mich zu einem Zimmer.
,,Machen Sie schon mal ihren Bauch frei und ziehen die Hose ein wenig runter, sodass der Arzt an Ihren Unterleib kommt. Jedoch müssen Sie sich nicht untenrum freimachen. Es wird nur eine Ultraschalluntersuchung. Der Arzt kommt gleich.", meinte sie und deutete auf den Stuhl.
,,Können wir bitte noch einen Moment warten? Ich würde gerne meinen Partner dabeihaben...", bat ich leise und sie sah mich an. Ich sah an ihren Augen, dass sie mich verstand.
,,Die erste Untersuchung ist immer etwas Aufregendes...", stimmte sie mir dann zu. ,,Ich werde dem Doktor sagen, dass er sich Zeit lassen soll, mit dem, was er gerade macht, bevor er kommt.", lächelte sie dann und ich nickte dankbar.
Sie verließ den Raum wieder.
Ich öffnete die Hose und schob sie ein wenig nach unten, sodass mein Unterleib frei lag und dann schob ich mein Oberteil nach oben. Nun lag mein Bauch frei.
Langsam setzte ich mich auf den Stuhl und sah kurz nochmal auf mein Handy.
Keine neue Nachricht. Weder von Johnny, noch von Steve.
Ich sah aus dem Fenster, jedoch konnte ich den Parkplatz nicht sehen. Also konnte ich auch nicht sehen, ob Johnny doch noch kommen würde.
Ich sah auf die Uhr.
Es war zwanzig nach. Er wusste, dass der Termin vor zwanzig Minuten begonnen hatte. Natürlich hatte ich bis jetzt nur im Wartezimmer gewartet, aber dennoch.
Langsam verlor ich die Hoffnung, dass er noch kommen würde.
Nach ein paar Minuten kam der Arzt rein und Tränen standen in meinen Augen und ich schniefte leise.
,,Alles in Ordnung, Miss Sheppard?", fragte er und ich wischte mir über die Augen. Die Arzthelferin sah mich mitleidig an.
,,Ja, ich dachte nur, er würde noch kommen.", murmelte ich und versuchte nicht wieder zu weinen. ,,Wir müssen dann aber anfangen, Miss Sheppard.", der Arzt lächelte bedauernd. Ich nickte langsam.
Er setzte sich auf seinen Hocker und rollte dann zu mir.
,,Sie sind jetzt in der zehnten Schwangerschaftswoche, also fast am Ende vom ersten Trimester. Wir machen heute den ersten offiziellen Ultraschall. Ich werde beim Ultraschall kontrollieren, dass sich der Embryo tatsächlich in die Gebärmutter eingenistet hat. Außerdem gucken wir, ob schon Herztöne zu hören sind und anhand der Größe kann ich das Alter errechnen und Ihnen sagen, ob sich der errechnete Geburtstermin nochmal verändert, oder ob es bei Mitte Februar bleibt. Zusätzlich sehe ich bei dem Ultraschall auch, ob es wirklich nur ein Embryo ist oder ob Sie vielleicht Zwillinge oder gar Drillinge bekommen.", erklärte mir der Arzt.
,,Was steht bei der nächsten Untersuchung an?", fragte ich, wahrscheinlich um noch ein wenig Zeit zu schinden.
,,Bei der nächsten Untersuchung, also in drei bis sechs Wochen, werden wir erneut auf die Herztöne des Babys hören. Der Rhythmus und der Zahl der Schläge pro Minute verraten uns dann, ob es dem Baby gut geht. Also werden Sie da dann das erste Mal den Herzschlag Ihres Babys hören.", lächelte er und ich nickte.
,,Ab wann könnte man theoretisch das Geschlecht sehen?", fragte ich unsicher und sah kurz zur Tür.
Doch meine Hoffnung, dass Johnny noch kommen würde, war eigentlich schon vollkommen weg. Er wäre schon längst hier, wenn er kommen würde.
Es war es ihm nicht wert. Er hatte sich scheinbar entschieden und das nicht für mich. Also schien es nun wirklich zwischen uns aus zu sein.
Und ich trug sein Baby unterm Herzen.
Ich drängte die Tränen zurück und sah wieder zu dem Arzt.
,,Normalerweise machen wir das in der fünften Untersuchung, also in der neunzehnten bis zur zweiundzwanzigsten Schwangerschaftswoche. Natürlich nur, wenn Sie das dann wollen.", antwortete mir der Arzt geduldig.
,,Können wir dann anfangen oder haben Sie noch Fragen?", er lächelte mich an. ,,Nur noch eine: Sie sagten, dass Sie heute auf die Herztöne hören und bei der nächsten Untersuchung auch. Aber dass ich erst in der nächsten Untersuchung den Herzschlag hören würde. Also höre ich ihn heute nicht?", ich sah ihn verwirrt an.
,,Nein, das ist unwahrscheinlich. Der Herzschlag des Kindes ist meistens zu dieser Zeit noch nicht so kräftig, dass man es wirklich hören würde. Wir sehen es natürlich, aber man hört es noch nicht wirklich.", antwortete er mir und ich nickte.
,,Gut, dann fangen wir nun an.", lächelte mein Arzt und ich nickte traurig.
Während er das Gel auf meinem Bauch auftrug, schloss ich die Augen, um nicht zu weinen. Ich würde gleich das erste Mal richtig unser Baby sehen und Johnny war nicht da.
,,So...", meinte der Arzt und ich spürte die Bewegung seines Armes.
Erschrocken riss ich die Augen auf, als die Tür aufgerissen wurde. Ich sah erschrocken zu dieser und mein Herz begann zu rasen, als ich Johnny in dieser sah.
Er atmete schwer und wirkte gehetzt.
,,Entschuldigung, ich stand im Stau.", lächelte er dann schief und schloss die Tür hinter sich.
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Bodyguard - Johnny Depp
Hayran Kurgu,,Sie brauchen aktuell mehr Schutz als je zuvor, das dürfte Ihnen bewusst sein, oder?" Ein zustimmendes Brummen. ,,Stört Sie Ihr neuer Leibschutz?" Stille. ,,Auch, wenn sie eine Frau ist, sie ist eine der besten überhaupt. Und Sie ist fähig Sie zu...