Chapter 107

711 38 5
                                    

Ich stand vor dem Spiegel und strich erst über mein Tattoo Res Ipsa Loquitur oben an meiner Brust und dann über Katelyns Unterschrift und das kleine Herz von ihr.

Seitdem sie es wieder weiter gewagt hatte und von dieser Attacke erschüttert wurde, waren weitere drei Wochen vergangen.

Katelyns Bauch wuchs täglich und inzwischen konnten wir es sogar von außen spüren, wenn unser Kleines trat oder sonst was.

Doch ich hatte Katelyn seit einer halben Woche nicht mehr gesehen.

Sie war in San Diego bei ihren Eltern, ich in Greenwich Village bei Robert. Zwischen uns lagen 2.754 Meilen. 41 Stunden Autofahrt, fünfeinhalb Flugstunden. Zu Fuß sogar 915 Stunden.

Wir hatten drei Stunden Zeitunterschied. Bei ihr war es drei Stunden früher als bei mir.

Duke war bei ihr.

Ich war wegen meines neuen Films hier in New York und da ich keine Lust auf ein Hotel hatte, war ich bei Robert und Susan untergekommen.

Katelyn hatte nicht unbedingt mit gewollt, da sie in der Zeit öfters Termine hatte wegen ihrem Studio, also würde sie wahrscheinlich dauernd hin und her müssen, weswegen sie dann in Los Angeles geblieben war und nun bei ihren Eltern war, damit sie nicht alleine war.

Auch, wenn sie bei ihren Eltern war und Duke bei ihr war, hatte ich darauf bestanden, dass Steve und Malek sie begleiteten. Jale und Chris waren bei mir, Thomson und André hatte ich freigegeben. Sie würden sofort nach San Diego gehen, sollte irgendetwas mit Katelyn sein.

Katelyn und ich telefonierten jeden Tag, mindestens einmal und facetimten abends, redeten, bis sie am Telefon einschlief und ich ihr noch eine Weile beim Schlafen zusah, bis ich müde wurde. Dann legte ich auf und schlief selbst ein.

Ich schüttelte leicht den Kopf, wendete den Blick vom Spiegel ab und wusch meine Hände fertig. Dann zog ich den V-Ausschnitt meines Leinenhemds zurecht und verließ das Gäste WC, das hier in diesem Haus jeder nutzte, wenn er vom Wohn-/ Esszimmer aus, auf Toilette musste.

Res Ipsa Loquitur Die Sache spricht für sich.

Sobald ich aus dem WC raus war, lief ich zurück zum Tisch, an dem Robert saß und das Glas mit dem teuren Wein ein wenig hin und her schwenkte.

,,Alles okay bei dir?", fragte er mich und ich nickte. Dann ließ ich mich neben ihn auf den Stuhl fallen, auf dem ich schon zuvor saß und schenkte mir Whiskey nach.

,,Hast du heute schon mit Katelyn gesprochen?", fragte Robert und ich nickte wieder. ,,Sie war heute beim Frauenarzt und hat auch einen neuen Ultraschall gemacht bekommen. Davon hat sie mir dann ein Bild geschickt.", antwortete ich und Robert nickte. Ich holte mein Handy hervor und zeigte ihm das Bild vom Ultraschall. Er lächelte.

,,Wie geht es ihr?", wollte Robert wissen. ,,Gut. Also, ja... Sie mag es nur nicht, dass wir gerade wieder voneinander getrennt sind und sie lässt Duke bei sich im Bett schlafen, weil sie sonst ohne mich Alpträume hat, aber ansonsten...", ich zuckte leicht die Schultern.

,,Robert, deine Kinder gehen ins Bett.", Susan trat mit einem Lächeln in den Raum, vor ihr der zehnjährige Exton, an ihrer Hand, die siebenjährige Avri.

,,Na dann kommt doch her und sagt mir und Onkel Johnny gute Nacht.", meinte Robert mit einem Lächeln. Er stellte sein Weinglas ab und wendete sich seinen Kindern zu.

Exton und Avri kamen zu uns gerannt und ich stellte ebenfalls meinen Whiskey weg.

Die Beiden fielen Robert um den Hals und er drückte sie an sich. Er knutschte beide ab und drückte sie immer mehr an sich.

Bodyguard - Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt