* Andreas *
Das letzte Weltcupwochenende in Planica war angesagt und es war erstaunlich, wie viel Kraft einen diese Saison kosten konnte. Mila und ich hatten uns in den letzten Wochen kaum gesehen, sodass ich froh war, dass wir nach diesem Wochenende etwas Zeit für uns hatten.
Consti und ich teilten uns, wie immer, ein Zimmer.
"Wie geht's Mila?", fragte er und ich grinste.
"Ach neee, seid ihr etwa wieder?", legte er nach und ich nickte "Ja, zum Glück. ", lächelte ich, ehe wir uns zum Trainingssprung bewegten.Planica war immer ein großes Event, nach welchem ausgiebig gefeiert wurde. Es war immer wieder schön, hier zu sein. Auch, wenn es für mich immer der Ort der Prevcbrüder bleiben würde. Wenn ich genauer darüber nachdachte, hatte ich noch nie großartige Gespräche mit meinen slowenischen Kollegen geführt. Emilia hingegen hatte sich auf unerklärliche Weise mit Domen Prevc angefreundet, welcher mich heute mit einem grinsenden Nicken begrüßte. Seltsam, normalerweise ignorierte er alles, was ihm über den Weg kam.
Die Tribünen füllten sich, als der erste Sprungtag in Planica mit einer Qualifikation begann. Ich beobachtete das Geschehen oben im Warteraum am Monitor der Liveübertragung. Domen war gerade gesprungen und schlug mit einer Blondine in einer DSV Jacke ein, an die ich mich nicht erinnern konnte. Warum schlug Prevc mit deutschen Helferinnen ein? Schulterzuckend beobachtete ich den nächsten Springer, ehe ich mich selbst in Richtung Balken begab.
Mein Sprung war gut genug, um mich zu qualifizieren, aber mehr auch nicht. Bedrückt begab ich mich zum Auslauf, in welchem Consti auf mich wartete.
Eine Helferin nahm mir die Skier ab und überreichte mir eine Tasche, welche ich annahm. Consti begann lauthals loszulachen und ich sah ihn verwirrt an.
"Hast du einen Clown gefrühstückt?", fragte ich und er schüttelte den Kopf.
Ich zog mir meine Sachen weiter an und betrachtete meinen Sprung kurz am Monitor, ehe sich jemand neben mich stellte.
"Erkennst du deine eigene Freundin in Sportsachen nicht mehr?", fragte sie gespielt enttäuscht und ich grinste. Ich hatte ja gar keinen Grund mir die Helferinnen genauer anzusehen und mit Mila hatte ich hier nicht gerechnet."Mila! Was machst du denn hier?", lächelte ich und zog sie in eine Umarmung. Sie sah wirklich gut aus und hatte wieder Farbe im Gesicht.
"Meinen Freund überraschen.", antwortete sie und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Wie bist du an eine Akkreditierung gekommen?", fragte ich und schaute verdächtig zu Consti, welcher unschuldig die Hände hob.
Mila grinste.
"Domen hat sie mir besorgt.", verkündete sie und ich runzelte die Stirn, denn das passte nicht zu dem Bild, was ich von ihm hatte. Er war einer der wenigen Springer zu dem ich wirklich gar keine Verbindung hatte."Andi wir müssen zum Interview...", drängelte Consti und ich nickte. Völligst überwältigt von Milas Besuch umarmte ich sie noch einmal fest und begab mich zu den Moderatoren. Es waren natürlich die Standardfragen, bis sie auf Emilia kamen.
"Wie fühlen Sie sich nach solcher Unterstützung von Emilia vor Ort und wie geht es ihr nach ihrem Sturz?", fragten sie mich und ich lachte.
"Es war für mich selbst eine Überraschung, dass Mila hier ist. Sie hat sich gut erholt und man wird noch viel von ihr hören!", grinste ich.
"Was die jungen Mädels natürlich brennend interessiert : Sind Sie denn wieder ein Paar?", ein Lächeln verriet mich und Consti strahlte mich an. Natürlich hatten sie uns gerade zusammen gesehen."Ja, das sind wir tatsächlich und ich könnte nicht glücklicher sein.", antwortete ich und schaute zu Mila herüber, die sich gerade angeregt mit der Freundin von Stefan Kraft unterhielt.
"Viel Glück weiterhin.", beendete sie das Interview und Consti und ich begaben uns in das Springerlager, um unsere Sachen zu packen. Danach ging ich zum Shuttle und lud alles hinein, bis ich Domen erblickte."Hey Domen!", stoppte ich ihn und er sah von seinem Handy hoch.
"Thanks for bringing my girl here.", bedankte ich mich und er nickte.
"No problem.", antwortete er und starrte wieder auf sein Handy. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie Mila sich mit ihm unterhalten konnte. In diesem Moment kam sie un die Ecke und rannte fast gegen den jüngsten der Prevc Brüder.
"Hi again.", lachte sie ihn an und er erwiderte die Begrüßung.
"How are you feelin?", fragte er. Sie kannten sich von einer gemeinsamen Trainingseinheit in Planica, mehr wusste ich nicht. Mila antwortete, wie es ihr seit dem Sturz ergangen ist und Domen hörte tatsächlich aufmerksam zu.
"I'm sure we will jump together very soon!", lächelte er, ehe er uns beiden zunickte und zu seinen Brüdern lief."Wie kann es sein, dass er mit dir redet?", fragte ich stirnrunzelnd.
"Oh, das war nicht leicht.", grinste sie "Aber er ist wirklich einer von den Guten!", fügte sie sofort hinzu.
"Apropos Guten, Hans ist euer Vertretungsteamarzt.", informierte sie mich.
"Apropos Hans, wann wolltest du mir sagen, dass er dein Exfreund ist?", fragte ich und Mila schaute mich ertappt an.
"Gar nicht?", antwortete sie.
"Für mich war es nicht wichtig. Das ist Jahre her. Hans und ich hatten uns schon immer gut verstanden und ich bin froh, dass er unser Teamarzt ist. Er war immer für mich da, aber irgendwie hat es einfach nicht gepasst. Weil nur du zu mir passt. ", plapperte sie los und ich lächelte.
"Das hoffe ich doch ", zwinkerte ich und griff nach ihrer Hand. Zusammen schlenderten wir zum Shuttle, in dem mich der Rest des Teams mit großen Augen ansah."Na ich werd verrückt!", stieß Eisei aus.
"Unser Powerpärchen ist zurück!", jubelte Karl und Mila verdrehte die Augen. Während der Fahrt fragten die Jungs sie nach ihrem Gesundheitszustand aus und Mila antwortete geduldig. Zuerst kam sie noch mit in unser Hotel und wir spielten einige Runden Karten. Es war wirklich schön, dass sie da war, denn mit ihr war alles irgendwie leichter. Man hatte nur kaum Zeit für sich an einem Weltcupwochenende.
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Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
FanfictionOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...