Just a picture of us

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*Emilia *

Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, weshalb ich Andi einfach anstarrte und froh war, dass er da war. Erwartete das Management eine sofortige Entscheidung von uns? Ich wusste nicht, welche der beiden gegeben Möglichkeiten ich bevorzugte.

War es wirklich besser, wenn jeder wusste, dass wir zusammen waren? Ich ahnte, auf welche Schlagzeilen das hinauslaufen würde. Da ich eine Frau war, würde die Presse schreiben, dass ich auf mehr Ruhm aus sei. Oder sie würden sich andere Sachen zusammenreimen. Ich wollte nicht, dass Andi noch mehr Stress und Sorgen hatte. Außerdem würden es sicher nicht alle Fans gutheißen.

Aber nun war die Situation sowieso schon brenzlig und das Verstecken wurde schwieriger. Ich wusste nicht, wie lange wir es geheim halten könnten. Aber so lag es in unseren Händen. Ich hatte Angst, dass wir uns entfernen würden.

Als wir endlich aus dem Gebäude traten, rauchte mir beinahe der Kopf.
"Lass uns irgendwo hinfahren." Sprach Andi plötzlich bevor ich in mein Auto stieg.
"Ich muss morgen..." begann ich und er nickte.
"Ich weiß. Wir treffen uns an der ersten Autobahnabfahrt" lächelte er und sah sich um. Ich tat es ihm gleich und erblickte zwei Teenagermädchen, die in unsere Richtung schauten.

"Viel Glück beim Wettkampf." Sagte er also etwas lauter und begab sich zu seinem Auto, weshalb ich schmunzelnd in meinen Audi stieg. Etwas verwirrt hörte ich auf seine Worte, obwohl er in die entgegengesetzte Richtung fuhr. So parkte ich meinen Wagen und setzte mich auf eine der Bänke, da der Parkplatz leer war. Es dauerte nicht lange als ich seinen Wagen erkannte und Andi ausstieg.

"Also, was ist der Plan?" Fragte ich grinsend und mein Freund lächelte frech.
"Zuerst tu ich das, was ich schon die ganze Zeit tun wollte." Sprach er und ehe ich etwas erwidern konnte, lagen seine Lippen auf meinen.
"Und jetzt würde ich sagen..." er griff nach meiner Hand und öffnete die Tür seines Wagens "Steigen Sie ein, schöne Frau." Zwinkerte er und ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange als ich ihm meinen Autoschlüssel in die Hand drückte.
"Wenn du mein Baby zumachst." Lachte ich und er sah mich entsetzt an.
"Ich dachte, dass ich das wäre." Überlegte er und ich zuckte lachend mit den Schultern.
"Schon möglich." Grinste ich und er schüttelte den Kopf.
"Du machst mich wahnsinnig." Lachte er als er mein Auto abschloss. Andi setzte sich hinter das Lenkrad und drehte sich dann zu mir um.
"Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?" Fragte er und ich mein Lächeln wurde noch breiter.
"Ich denke schon." Sprach ich und zog ihn zu mir. "Und ich liebe dich." Flüsterte ich und küsste ihn erneut.

"Aber jetzt sag mir, wohin wir fahren." Forderte ich und Andi lächelte triumphierend "Überraschung." Sagte er nur und startete den Motor. Und für diesen Moment war alles andere nebensächlich und es zählte nur das Hier und Jetzt.
Wir lachte und sangen die Lieder mit, die im Radio kamen.

"Da wären wir." Lächelte er als wir an einem kleinen Häuschen in der Nähe vom Bodensee ankamen.
"Wow." Staunte ich über die Landschaft als ich ausstieg.
Andreas legte seine Arme um mich und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.
Wir standen mitten im Nichts, keiner konnte sich einen Blick auf uns erhaschen und ich seufzte.
"Wir können auch woanders hin..."sagte mein Freund sofort und ich schüttlete den Kopf und lehnte mich gegen ihn.
"Es ist wunderschön. "
"Aber?"fragte er.
"Ich wünschte wir hätten mehr Zeit." Seufzte ich und Andi nickte "Wir können herkommen, wann wir wollen." Lächelte er und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.

"Lass uns reingehen." Fügte er hinzu und griff nach meiner Hand. Ich beobachtete ihn als er die Tür aufschloss und lächelte. Seine Haare fielen ihm etwas in das Gesicht, dessen Züge unglaublich entspannt schienen. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und er drehte sich zu mir um, während er die Tür öffnete.
"Was ist?" Fragte er amüsiert und ich zuckte mit den Schultern.
"Darf ich meinen Freund nicht anschauen?" Fragte ich und Andi schmunzelte.
"Naja, wenn du ihn nur anschauen willst..." prustete er los und ich verdrehte die Augen und betrat das kleine Haus.

Der Duft von Holz erfüllte den Raum und wir standen in einem Vorzimmer, in welchem wir die Schuhe auszogen.
Die nächste Tür führte uns zu einem süßen Wohnzimmer, welches gleichzeitig als Küche diente.
"Wem gehört das hier?" Fragte ich und betrachtete die alten Möbel.

"Meine Eltern sind hier früher immer hingefahren..." sagte er nur und ich nickte.
"Die beiden haben sich schon fleißig nach dir erkundigt." Zwinkerte er und ich ließ mich auf das Sofa fallen.
"Ich mache schnell den Kamin an. Wenn dir kalt ist, hinter dem So..."begann er, doch ich unterbrach ihn.
"Es ist perfekt." Wiederholte ich und entlockte ihm ein Lächeln.
"Du bist perfekt." Sprach er und ich stand auf um ihm zu helfen. Als ich mich neben ihn hockte, flackerte erneut mein Sichtfeld. Nach einigem Blinzeln, verschwand es wieder und ich übergab ihm ein Holzscheitel. Als ich nach dem zweiten griff, spürte ich das altbekannte Drücken auf meiner Lunge und sog scharf die Luft ein.

"Mila?" Andi sah mich besorgt an und ich schüttelte schnell meine Hand "Nur ein Splitter " log ich und Andi griff sogleich nach meiner Hand und sah nach. "Nichts zu sehen." Sprach er und drückte einen Kuss auf meine Handflächen. Ich war erleichtert darüber, dass mein Ablenkungsmanöver funktioniert hatte.

"Lass uns nächste Woche herkommen." Sprach ich und Andi nickte "sehr gerne."
Ich ließ mich nach hinten auf dem Teppich fallen und Andi tat es mir gleich. Noch immer hatte ich Schmerzen, doch diese waren erträglich.
Mein Freund grinste mich lediglich an und drückte mir hin und wieder einen Kuss auf den Scheitel. Zumindest bis ich ihn zu mir zog und meine Lippen auf seine drückte. Gerade als sich dieser Kuss vertiefte, klingelte sein Telefon und Andi seufzte "nicht jetzt" sagte er zu sich selbst, doch das Klingeln hörte nicht auf und wenn dann begann es sogleich wieder.

Mein Freund griff genervt hinter sich um sein Handy zu holen und hielt es sich ans Ohr.
"Alex?" Hörte ich ihn fragen und richtete mich sofort auf.
"Wie bitte?" Fragte er entsetzt.
"Mach dir keine Sorgen, wir kommen vorbei." Seufzte er und fuhr sich durch die Haare.

"Es sind wieder irgendwelche Bilder aufgetaucht." Seufzte er und ich tat es ihm gleich. Trotzdem lehnte ich mich an ihn und schloss die Augen.
"Ich will jetzt nicht gehen." Flüsterte ich und Andi strich mir durch das Haar während ich im Netz nach dem vermeindlichen Bild suchte.

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt