* Andreas *
Selbst, wenn man schon einmal dabei war, war es immernoch unglaublich ein Teilnehmer der olympischen Spiele sein zu dürfen. Ich konnte immernoch nicht fassen, dass ich gestern eine goldene Medaille geholt hatte. Die ganze Nacht fand ich keinen Schlaf und spielte mit Stephan Karten. So unglaublich war es.
Auch heute Morgen hatte ich dieses Ereignis noch nicht ganz verarbeitet. Es fühlte sich so surreal an. Heute würden wir den Sieg feiern, sodass mein Team und ich gerade an der Schanze standen und den Damen zujubelten. Richie feuerte seine kleine Schwester an, wobei er selbst nicht gut in Form war wünschte er ihr nur das Beste.
"Ich glaube die schafft das." Brachte Markus hervor als eine Dame der deutschen Mannschaft einen Topsprung lieferte. Ich nickte verblüfft, da sie einen großen Vorsprung bekam und trotz der großen Weite einen perfekten Telemark setzte."Wer ist das Mädchen?" Fragte Stephan nun interessiert an Richie gewandt und er begann wissend zu lächeln.
"Das ist Mila. Sie hat es durch unglaubliche Leistungen geschafft, teilzunehmen.", sagte er nur und ich konnte mir das tatsächlich sehr gut vorstellen. Sie schien der Favorit der Fans zu sein.Tatsächlich hatte ich mich so auf meine Trainings konzentriert, dass ich auf die Damen nicht geachtet hatte. Etwas von einem Wunder der deutschen Damen hatte ich schon gelesen, doch hatte trotzdem keine Ahnung, um wen es sich handelte.Gebannt standen wir hinter den abgesperrten Teil der Bande und fieberten mit, denn es fühlte sich fast so an als würde man selbst mitspringen.
Und dann schaffte das Mädchen es tatsächlich . Mila gewann ebenfalls eine goldene Medaille und es war nocheinmal ein anderes Gefühl dabei zu sein als es selbst geschafft zu haben. Genau wie ich gestern begann sie zu weinen und umarmte jeden und jeder umarmte sie. Auch wir.
Nun stand immerhin fest, dass die heutige Aufmerksamkeit nicht nur auf mir liegen würde und dies kam mir sehr zu Gute. Nach der Siegerehrung hatten wir noch einmal Gelegenheit unter Kameraaufsicht unsere Glückwünsche zu versenden.
Nach einigen Stunden saßen Mila und ich dann im Auto auf der Rückbank, welches uns zurück brachte. Ich hatte befürchtet wir würden uns anschweigen, doch Mila begann sofort eine Konversation und ich staunte über ihre Offenheit.
"Das ist doch unfassbar, oder?", jubelte sie ungläubig und ich nickte "Ja. Das ist es wohl.", schmunzelte ich. Zum ersten Mal betrachtete ich sie ohne Helm und Skibrille. Sie hatte ein reizendes Gesicht mit weichen Zügen, so zart als wäre es das von einer Puppe. Ihre Haut war hell und geprägt von den Wintermonaten, genau wie ihre Haare. Ein leuchtend helles blond fiel gekämmt über ihre beiden Schultern. Das was mir am meisten auffiel war ihr Lächeln, welches ihe gesamtes Bild erstrahlen ließ. Sie lehnte sich zurück.
"Was passiert hier gerade?", lachte sie unbeholfen und ihre Art machte sie unglaublich sympatisch.
"Weißt du, wie viele Mädchen mich jetzt hassen werden, weil ich mit ihrem zukünftigen Ehemann im Auto sitze?"
Wir brachen in schallendes Gelächter aus. In ihrer Anwesenheit schien alles so leicht und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Es lag einfach an ihrer Art. Während der Interviews, die sie gab, las ich einige Sachen über Mila. Daher wusste ich, dass die Fans sie auch deswegen liebten. Und jetzt verstand ich auch warum."Vielleicht sitzt du ja mit deinem zukünftigen Ehemann im Auto." Lachte der Fahrer nun mit und wir schüttelten nur lachend den Kopf. Ich wusste, dass meine Fans ab und an ziemlich extrem sein konnten, wenn es um mich und meine Beziehungen ging. Beispielsweise waren sie immernoch am Diskutieren ob ich eine Freundin hatte oder nicht und das schrieben sie unter jedem Bild. Außerdem lauerten sie mir manchmal auf, was etwas erschreckend war, dennoch liebte ich sie.
"Okay um die Stimmung aufzulockern.", begann sie und lachte dabei nervös. "Okay zwei Shots wären jetzt cooler, aber man kann ja nicht alles haben. Flachwitzchallenge. Du fängst an."Ich glaube nicht, dass eine Fahrt mit einer fremden Person oft so endete, aber es fühlte sich überhaupt nicht fremd an. Ich fand ihren Einfall sehr amüsant und war sogar ziemlich froh, dass wir uns die Rückbank teilten.
"Okay", grinste ich. "Was ist süß, klebrig und schwingt sich von Baum zu Baum?"
Mila zuckte mit den Schultern. "Tarzipan." Sagte ich deshalb und sie brach in schallendes Gelächter aus. Ihr Lachen war so ansteckend, dass ich mich anschloss.
"Okay, Okay. Der war schon gut, aber meiner ist besser." Sie zog die Augenbrauen hoch und versuchte nicht loszulachen.
"Was passiert wenn man Cola und Bier gleichzeitig trinkt? " schon währenddessen prustete sie los "Man colabiert." Und so endeten wir in einem erneuten Lachflash.
Es folgten noch viele Flachwitze bis Mila den eindeutig schlechtesten Witz brachte, den ich je gehört hatte.
"Rate mal zu was ich an Halloween gehe....als Kevin und bleibe allein zu Hause."Und dann waren wir auch schon da, aber es war schön, dass wir uns unterhielten. Es wäre schrecklich, wenn wir verkrampft herumlaufen müssten. Die Türen wurden geöffnet und wir wurden freudig in Empfang genommen. Wir gaben eine Menge Highfives, ehe Mila sich frech grinsend zu mir umdrehte und ihr Hand in meine Richtung streckte. Ich wollte einschlagen und in diesem Moment legte sie ihre Hand über mein Gesicht. Sie schlug nicht, sondern hatte einfach nur Spaß daran mich zu ärgern. Das würde Rache geben.
Sobald ich die Champagnerflasche in der Hand hielt zielte ich den Inhalt auf Mila, welche es mir gleichtat. Es machte unglaublich Spaß, auch wenn wir nach kurzer Zeit klitschnass waren.
"Nicht mit mir, mein lieber Freund.", lachte sie und sprang zu irgendeinem Song umher. Ich tat es ihr gleich und brüllte mit ihr den Text.
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Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
FanfictionOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...