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* Mila *

Am nächsten Morgen wachte ich dank meinem Wecker auf und machte mich fertig, da Andreas mich in einer Stunde abholen würde. Wie immer griff ich zu einer Jeans und einem T-Shirt, welches ich Kindgerecht im Disneystyle wählte.
Nachdem ich mich geschminkt hatte, klingelte es auch schon an der Tür. Mit einer Umarmung und Brötchen in der Hand trat er ein und wir frühstückten gemeinsam.

"Ich denke wir sollten uns einen Raum vornehmen und mit dem Hof anzufangen." Plante ich während ich den Tisch deckte. Mir entging Andreas' bewundernder Blick nicht, weshalb ich grinsen musste.
"Was schaust du so?" Fragte ich deshalb und auch mein bester Freund begann zu lächeln. "Du freust dich so, das ist richtig mitreißen." Sprach er, ehe wir uns zum Baumarkt begaben.

Wir schauten gerade nach einer Farbe für das erste Zimmer, welches wir renovieren würden. Wir hatten uns dazu entschlossen, denn Aufenthaltsraum der einem Wohnzimmer diente zuerst unter die Haube zu nehmen.

"Aber das gelb wirkt doch auch freundlich." Argumentierte Andreas und ich schüttelte den Kopf "Orange ist aber viel schöner." Widersprach ich und Andreas seufzte.
"Aber gelb ist die Farbe der Sonne." Erwiderte er.
Zum Schluss entschieden wir uns für eine Fototapete und ein helles Orange, da Andreas nachgegeben hatte.

Wir luden gerade alles in Andreas' Auto als eine bekannte Stimme hinter uns erklang "Hey, Andreas!" Sprach Andis Kollegin Selina und als ich mich ebenfalls umdrehte, erkannte ich diese mit einem weiteren Mädchen.
"Hallo Selina, was machst du denn hier?" Fragte er nachdem er sie begrüßt hatte und sie lächelte auf. Das Szenario erinnerte mich an meine Freundin Pia, ob Andreas merkte, wie sehr er den Mädchen den Kopf verdrehte?

"Johanna will ihre Wohnungs aufpeppen." Erklärte sie und stellte die Gegenfrage. Mich ignorierte sie beinahe komplett.
"Mila und ich setzen uns für ein Kinderheim ein." Erzählte er stolz während ich nach meinem Handy kramte. Natürlich hatte Pia mir geschrieben um mich über Andreas auszufragen, weshalb ich es wieder in meine Tasche steckte. Also beobachtete ich unauffällig Selina, welche an Andreas Lippen hing.

"Gehen wir?" Fragte er dann an mich gewandt und ich nickte sofort. Obwohl Selina lächelte war ihre Enttäuschung nicht zu übersehen. Wahrscheinlich hätte sie sich erhofft er würde sie begleiten.
"Was grinst du so?" Fragte mein bester Freund als wir im Auto saßen.
"Du merkst es echt nicht, oder?" Lachte ich und er schüttelte den Kopf.
"Nein, was?" Fragte er und blickte verwirrt auf die Straße.
"90% der Frauen schauen dir nach." Grinste ich und er sah mich belustigt an.
"Du hast ja wohl eine Meise." Schmunzelte er und ich schüttelte nur den Kopf.

Im Kinderheim angekommen, wurden wir bereits erwartet. Die Kinder schrien begeistert und halfen uns beim Tragen der kleineren Sachen. Die größeren Kinder und Jugendlichen waren noch in der Schule, sodass Andras und ich größtenteils alleine schufteten. Ludwig, der Inhaber des Heimes, umarmte uns sogleich freudig und bedankte sich für unsere Hilfe.
"Ist das dein Mann?" Fragte ein kleines Mädchen und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Ich schüttelte den Kopf und blickte zu meinem besten Freund "Nein, wir sind allerbeste Freunde. " zwinkerte ich und stand wieder auf damit wir loslegen konnten.

Ich zog mir ein altes Hemd meines Bruders über und Andreas lachte "Wunderhübsch." Prustete er los und ich wieß auf sein schreckliches Hemd hin, welches mit Palmen verziert war. Wir begonnen die Möbel in einen anderen Raum zu bringen und entdeckten viele neue Baustellen.

Als wir die Folie auslegten, bedeckte Andreas zuerst mich damit und wickelte mich ein, ehe wir mit dem Streichen beginnen konnten. Es dauerte nicht lange bis Andreas mich mit seinem Pinsel attackierte und mein Gesicht mit einem Strich verzierte.

"Dein Ernst?" Lachte ich und tat es ihm gleich "Ey!" Rief er sofort und hielt meinen Arm fest um einen weiteren Strich zu vermeiden. Lachend streckte ich mich ihm entgegen und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Andreas  wusste sich allerdings zu wehren und promt hatte ich weitere Farbkleckse auf mir. Ergeben ließ ich meinen Pinsel fallen und krümmte mich vor lachen.

"Jetzt hast du deine Schulden beglichen." Lachte er, während seine Arme noch immer verteidigend um meinem Bauch lagen. Völlig aus der Puste lehnte ich mich gegen ihn.
"Ein Tag mit dir ist anstrengender als ein Tag im Fitnessstudio." Lachte ich und Andreas zog mich fester zu sich.
"Das war fies." Murmelte er und ich zuckte mit den Schultern.
"Frech wie immer, diese Emilia." Lachte er und ich schüttelte den Kopf "Weil du ja auch viel besser bist." Konterte ich und griff nach dem Pinsel auf dem Boden.

"Yo Mila, Andi." Begrüßten uns an die älteren Bewohner des Heimes, welche mit ihren 14 und 16 Jahren als Teenager galten.
"Können wir euch helfen?" Fragte die kleine Gruppe ehe einer der Jungs feststellte, dass uns nicht zu helfen war. Trotzdem schafften wir es zusammen wenigstens die Wände zu streichen. Es würde langsam vorangehen, doch Ludwig schätzte alles, was wir taten.

Er hatte uns sogar zum Abendessen mit den Kindern und Jugendlichen eingeladen. Vergeblich versuchte ich davor, die Farbe aus dem Gesicht zu schrubben. Als Andreas vorbeilief, begann er erneut zu lachen.
"Ich finde es steht dir." Zwinkerte er und erntete meinen Mittelfinger.

Zum Abendbrot gab es Wiener und Brötchen, aber mehr brauchte es nicht. Die Atmosphäre in den Heim war so familiär wie ein Zuhause. Wir unterhielten uns lange ehe wir aufbrachen.
"Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll!" Sagte er immer wieder und wir bestätigten ihm immer wieder, dass wir das gerne taten.

Es war ein anstrengender Tag und ich schlief beinahe ein während Andreas fuhr. Als wir vor meinem Block ankamen seufzte ich und lehnte mich nach hinten.
"Ist da jemand müde?" Fragte er und ich setzte mich auf "Nö!"
In diesem Moment gähnte ich und Andreas lachte.

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Richtiges Scheißkapitel. Ich bin mega unzufrieden, wollte euch aber nicht noch länger warten lassen...-.-

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt