Bring my mood

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* Emilia *

"Und?" Fragte ich interessiert auf dem Weg zum Auto.
"Es ist ganz wundervoll." Gab er lächelnd von sich und ich nickte.
"Ja, ja da hast du recht." Schwärmte ich und ließ mich auf dem Beifahrersitz fallen.

"Also, wohin fahren wir?" Fragte ich neugierig und Andreas zuckte mit den Schultern "Das wirst du noch früh genug erfahren." Schmunzelte er und ich gab mich geschlagen.

"Wie lange hilfst du dem Heim denn schon?" Fragte mein bester Freund sichtlich interessiert.
"Ungefähr ein dreiviertel Jahr." Gab ich ihm zur Antwort und er nickte "Wenn du magst, dann würde ich dir gerne dabei helfen, das Heim zu unterstützen." Sprach er zögernd und ich nickte begeistert.
"Klar, sehr gerne." Sprach ich freudig.

"Dann kläre ich dich demnächst über alles auf." Bestätigte ich, woraufhin er sich bedankte.
"Wir fahren nach Oberstdorf, stimmt's?" Fragte ich und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Andreas nickte und ich stöhnte.
"Andreas, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist." Seufzte ich nachdenklich und er lächelte.
"Ich glaube schon." Entgegnete er mir.
"Du musst morgen hierher und sollst den Nachwusspringern Tipps geben, was ja wohl unmöglich ist, wenn du kein Vertrauen mehr zur Schanze und zu dir selbst hast." Sprach er.
"Ich krieg' das schon hin." Seufzte ich etwas genervt, da ich es nicht mochte, wenn man Entscheidungen für mich traf.
"Vertraust du mir?" Fragte Andreas weiter und ich stöhnte. Was sollte diese Frage denn nun?
"Natürlich." Antwortete ich und er lächelte.
"Dann bitte sei nicht sauer und lass dich darauf ein." Schmunzelte er.

Nach einer zweistündigen Fahrt erkannte ich von Weitem schon die Schanze und seufzte.
"Ein bisschen Optimismus, bitte." Schmunzelte Andreas sichtlich amüsiert. Als ich die tür öffnete und mir meine Jacke draußen anziehen wollte, war es um einiges kühler geworden. "Muss das sein?" Fragte ich nocheinmal flehend und mein bester Freund nickte "Vertrau mir." Sprach er erneut.

Die Wahrheit war, dass ich mich unglaublich verloren fühlte als ich am Schanzenauslauf stand. Zum Glück trainierte niemand, sodass wir unentdeckt blieben. Während ich vor der Schanze stand, welche ich eigentlich liebend gerne hinuntersprang, war da nichts als Wut. Ich wusste nicht, wie lange ich einfach nur nach oben schaute, doch immer wieder sah ich meinen Sturz vor mir.

"Okay, lass uns hochgehen."sagte ich trotzdem entschlossen und Andreas nickte zufrieden.
"Ich verstehe dich, Mila." Begann er als wir die vielen Stufen nach oben liefen.
"Aber du musst den Mut wiederfinden und deine Ängste überwinden."

Und da begriff ich, warum Andreas mich hier hergeholt hatte. Er wusste, dass ich alleine niemals her gekommen wäre. Und er hatte Recht, denn ich hatte Angst. Ich hatte jegliches Vertrauen in mich selbst verloren und damit wollte Andreas mir bei dem ersten Schritt in die richtige Richtung helfen.
Nach der Hälfte musste ich allerdings pausieren, da mein Fuß etwas zu schmerzen begann und auf meinem Brustkorb ein erneuter Druck lag. Wann würde das aufhören?

"Alles in Ordnung?" Hörte ich Andreas fragen und ich nickte.
"Klar, bin's nur nicht mehr gewohnt." Log ich schmunzelnd. Wieder kam ich mir wie eine Versagerin vor, schließlich ware das Treppensteigen sonst ein Kinderspiel für mich war. Andreas lief extra langsam mit mir mit und ich war immernoch verwundert über seinen Beziehungsstatus.

Als wir endlich oben ankamen, seufzte ich erleichtert auf. Mittlerweile hatte es begonnen zu dämmern und mir war klar, dass ich diese Perspektive vermisst hatte. Andreas und ich setzten uns auf den Balken und ich lachte.
"Du hattest Recht." Sagte ich und er blickte mich von der Seite an, während mein Blick über die Aussicht schweifte.
"Ich habe das gebraucht. Danke." Lächelte ich und er musterte mich mit seinen klaren blauen Augen.
"Nichts zu danken." Lächelte er und eine Weile starrten wir einfach nur auf die Landschaft die sich uns bot.
"Trotzdem habe ich unglaubliche Angst. Ich meine es wird noch lange dauern, ehe ich überhaupt wieder springen kann, aber ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt hier runter traue." Gab ich ehrlich von mir und er nickte.
"Das dauert seine Zeit." Sagte er.
"Als ich meinen Sturz in Kuusamo hatte, brauchte ich sehr lange bis ich mich überhaupt wieder auf die Skier gestellt habe. Aber meine Freunde und meine Familie und vorallem die Fans haben mich so sehr unterstützt, dass ich es ihnen schuldig war. Und nach der ersten Landung hatte ich das Vertrauen wieder. " gab er von sich.

"Ab Montag beginnen wir mit den ersten Trainingseinheiten...mal schauen, wie das wird." Seufzte ich und er schmunzelte "Ich bin mir sicher, dass es gut wird." Sprach er.
"Danke. Für alles." Seufzte ich und er machte eine Faust, welche ich erwiderte.
"Sowas machen Frrunde. " sagte er dann und wir machten uns auf den Rückweg. Ich lief neben Andreas her als plötzlich jemand seinen Namen rief. Vor Schreck verfehlte ich die nächste Stufe und bereitete mich schon auf einen Fall vor als ich zwei Arme an meiner Hüfte, welche mich zurückzogen. Nach einer kurzen Schrecksekunde wagte ich es Andreas anzusehen. Seine Hände lagen noch immer an meiner Hüfte und er musterte mich besorgt.
"Alles okay?" Fragte er und ich nickte.
"Ja...ich habe mich.. nur erschrocken." Stammelte ich, da mir die Situation mehr als unangenhem war. Ich umarmte ihn um mich zu bedanken. Diese Zeit nutzte ich um mich wieder zu fassen und löste mich dann von Andi.

"Entschuldige, Mila. Ich wollte dich nicht erschrecken." Sprach Karl als er mich ebenfalls mit einer Umarmung begrüßte.
"Ich habe euch erst nicht erkannt und wollte euch nicht gehen lassen ohne mit euch gesprochen zu haben."brachte er peinlich berührt hervor und ich legte ihm meine Hand auf die Schulter.
"Alles gut, mach' dir keine Sorgen, Karl. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?" Fragte ich und er lächelte sanft.
"Ganz gut und wie geht's deinem Fuß?" Fragte er sofort. Karl war zu Beginn sehr schüchtern gewesen und noch immer schien er der Ruhepol des deutschen Teams zu sein.
"Naja, Treppen dauern halt länger." Lachte ich. Tatsächlich tat das Runtergehen mehr weh und Andreas' Blicken zur Folge entging ihm das nicht.

"Geht's?" Fragten die beiden Jungs gleichzeitig und ich nickte lachend. Schneller als ich reagieren konnte hielt Karl mich fest und setzte mich auf Andreas' Schultern. Lachend versuchte ich mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance.
"Ich bin kein Pflegefall." Seufzte ich als ich Huckepack die Treppen hinabkam. Tasächlich war es eine lustige Aussicht und ich wusste, dass Andreas mich nicht fallen lassen würde.
"Nö, aber wir wollen vor Mitternacht zuhause ankommen. " lachte Andreas und schlug mit Karl ein.
"Kann ich diesen Service öfter in Anspruch nehmen?" Fragte ich lachend und die Jungs stiegen mit ein.
"Garantiert nicht." Lachte Andreas.

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Sorry, ist kein ganz so gutes Kapitel, aber weil die Story gerade so gut amkommt, wollte ich nich eins hochstellen.
Habt ihr heute das Springen geschaut? Ich habe mich so sehr mit Stefan gefreut und mit Johann geärgert. Karl und Stephan hatten auch so unglaubliches Pech und bei Dannys Blick musste ich beinahe weinen. Peter und Domen taten mir am meisten leid. Ich meine die werden ja so schon wcht blöd dargestellt, vorallem Domen.

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt