* Emilia *
Bei jedem drohenden Lachflash spürte ich einen Druck auf der Lunge. Nach einigen Lachern begann dieser sich zu verstärken, sodass es wirklich schmerzte. Also fragte ich Andreas nach dem Bad und schloss mich darin ein.
Seufzend ließ ich mich auf dem Badewannenrand nieder und begann zu husten. Bisher war es immer nur ein leichter Druck gewesen, doch nun schmerzte mein Brustkorb bei jedem Atemzug. Noch immer hoffte ich, dass es irgendwelche Nebenwirkungen waren und beschloss es weiterhin zu beobachten. Eine Weile blieb ich sitzen damit die Schmerzen nachließen, doch ehe ich aufstehen konnte, klopfte es leicht an die Tür.
"Alles okay, Mila?" Hörte ich Andreas Stimme und stand auf um die Tür zu öffnen.
"Ja...mir ist nur ein bisschen schwindelig. Ich habe mir bestimmt was eingefangen oder so." Sagte ich währenddessen und mein bester Freund musterte mich besorgt.
"Du bist auch ganz blass." Stellte er fest und ich zuckte mit den Schultern und lief an ihm vorbei um meine Jacke anzuziehen.
"Ich leg' mich zuhause lieber bisschen hin." Log ich und nach während ich den Reißverschluss zuzog spürte ich, wie meine Nase lief und griff in meiner Jackentasche nach einem Taschentuch ehe ich mich meinen Schuhen widmeten und möglichst unauffällig das Nasenbluten zu vertuschen. Vorsichtig richtete ich mich auf und wollte die Klinke runterdrücken als sich Andreas' Hand auf meine legte und die Klinke so wieder nach oben zog. Kurz war es still."Glaubst du wirklich ich lasse dich so nach Hause gehen?" Fragte er und ich drehte mich seufzend um, was ihn zum Lachen brachte.
"Naja und so schon gar nicht."zwinkerte er und schob mich auf die kleine Bank, ehe er sich vor mich hockte und schmunzelte.
"Ich bin schon groß und kann auf mich alleine aufpassen." Seufzte ich und Andreas prustete beinahe los.
"Ja..das sehe ich." Sprach er frech und ich verdrehte die Augen. Er stützte sich auf meine Knie und grinste mich an."Alle in Ordnung?" Fragte nun auch mein Bruder, welcher plötzlich hinter Andreas auftauchte. Ich nickte, was das Nasenbluten nicht gerade besser machte und drückte das Taschentuch stärker an meine Nase, was Andi nur mit einem Grinsen kommentierte. Er gab Leonard ein Zeichen, welches andeutete, dass er sich um mich kümmern wurde.
Alles, was ich wollte war alleine zu sein. Außerdem brauchte ich niemanden, der auf mich aufpasste, denn das konnte ich völlig allein. Seufzend richtete ich mich auf, denn ich brauchte meine Ruhe. Mir war klar, dass Andreas mir keinen wirklichen Glauben schenkte. Trotzdem griff ich nach der Klinke und begab mich über den Treppenaufgang hinuter. Währenddessen musste ich allerdings einmal stehen bleiben, da der Druck auf meinen Brustkorb sich verstärkte und ich kaum Luft bekam.
Natürlich begab ich mich nicht nach Hause. Leon würde vor Sorge bestimmt ebenfalls in unsere Wohnung fahren und seine Fürsorge was das Letzte, was ich jetzt brauchte. Denn die Wahrheit war : Ich hatte Angst. Was, wenn dieser Sturz doch mehr Auswirkungen hatte als ich vermutet hatte? Wenn er meine Zukunft und vorallem meine Karriere doch so stark beeinflusste?
Seufzend warf ich die vollgebluteten Taschentücher in einem Mülleimer auf dem Weg und steurte einen Kiosk an. Zuerst hatte ich vor mir Alkohol zu besorgen, doch es schien mir nicht die richtige Lösung. Also beließ ich es bei einer Flasche Wasser und einer Packung Skittles ehe ich mich auf einen leeren Spielplatz begab. Vorsichtig begab ich mich auf die Kletterburg und lehnte mich gegen das Holz. Und dann begann ich zu weinen. Sogar das Schluchzen bereitete mir Schmerzen, doch noch immer hoffte ich, dass es wieder besser wurde. Zu einem Arztbesuch war ich nicht mutig genug. Was, wenn mich diese ganze Sache völlig einschränken würde?
Tausende von Szenarien liefen in meinem Kopf und so sehr ich mich auch auf etwas anderes konzentrierte, konnte ich meine Gedanken nicht abstellen. Auch, wenn ich eigentlich versuchte alles positiv zu sehen, so fand ich in dieser Angelegenheit nichts gutes. Abwesend griff ich nach den Skittles und versuchte mich zu beruhigen. Vielleicht würde es bei diesen Phasen verbleiben, doch was wenn nicht?
Ich wollte mir garnicht ausmalen, was genau das nun sein konnte? Vielleicht würde es mein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Ich wusste, dass ich Andreas oder Leonard informieren sollte, doch momentan fühlte es sich einfach nicht richtig an. Nach einiger Zeit sah ich dann auf mein Handy und stellte erschrocken fest, dass es schon lange nach elf war. Natürlich hatte ich zahlreiche Nachrichten und Anrufe von Andreas und Leonard, weshalb ich genervt stöhnte.
Da Leon sich Sorgen machte und es allmählich kalt wurde, beschloss ich mich auf den Weg nach Hause zu machen. Zu meinem Glück hatte das Drücken nachgelassen und ich konnte fast schmerzfrei zurücklaufen. Als ich den Schlüssel in das Schloss steckte und die Tür öffnete sah ich zwei Gesichtern entgegen. Besorgt musterten die beiden mich und irgendwie machte mir das unglaublich sauer. Murrend schob ich mich an ihnen vorbei und ging in mein Zimmer. Seufzend ließ ich mich in mein Bett fallen und zog die Decke über meinen Kopf als jemand die Tür öffnete.
"Ich will nicht drüber reden." Murmelte ich genervt. Jemand ließ sich neben mir nieder und ich stöhnte. Hatte man den niemals seine Ruhe?"Kannst du bitte gehen?" Murrte ich weiter und nahm ein leises Lachen wahr.
"Es ist okay, wenn du nicht reden willst, aber ich gehe nicht bis du bessere Laune hast." Hörte ich Andreas' Stimme und verdrehte die Augen ehe ich die Decke von mir stülpte und mich aufrichtete.
DU LIEST GERADE
Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
FanfictionOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...