You still make me nervous

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* Andreas *

Mila ignorierte mich komplett und ich hatte genau das befürchtet. Jede meiner Nachrichten und jeder meiner Anrufe blieben unbeantwortet. Egal, was ich tat...sie hatte sich komplett zurückgezogen.

Natürlich hatte mein Team von der Sache erfahren und mir verschiedene Ratschläge gegeben, doch keiner von ihnen kannte Emilia so, wie ich es tat. Keiner kannte sie Seiten, die ich gesehen hatte und niemand wusste, wie sie tickte. Mila war bekannt für ihr Lächeln und ihren Optimismus, doch dahinter steckte so viel mehr und ich wollte nicht, dass sie die bereits geöffneten Schlösser noch einmal verschloss.

Ich vermisste Mila unglaublich und immer, wenn ich meine Augen schloss erschien sie vor diesen. Noch viel öfter als vor dem Kuss musste ich an sie denken. Immer wieder konnte ich beinahe ihre Lippen auf meinen und das damit verbundene Herzklopfen spüren. Ich schaute jede ihrer Instagramstories und jegliche anderen Posts auf ihren sozialen Netzwerken an.
Ihr Gesicht hatte sich in meine Gedanken gebrannt wie ein Tattoo auf die Haut und ich wusste nicht, wie ich das wieder los wurde.

Es tat mir unglaublich weh, dass sie sich so distanzierte. Ich kannte Mila gut genug um zu wissen, dass sie die bereits verschwommenen Grenzen wieder auferrichtete. Am liebsten hätte ich sie jetzt in den Arm genommen, doch sie wollte mich nicht sehen. Egal, wann ich vor ihrer Tür stand, Mila war niemals anwesend. Nicht selten gab Leon mir bescheid, dass sie feiern oder bei Freunden war. Ich wusste, dass es absolut nicht ihre Art war sich hinter Alkohol und Feiern zu verstecken, andereseits ahnte ich, dass sie damit ihre Fassade aufrecht erhalten wollte. Empfand sie vielleicht doch etwas für mich? Mila trank nur extremst, wenn sie mit sich selbst nichts anfangen konnte und einen klaren Kopf brauchte.
Und genau deswegen musste ich mit ihr reden, denn ich brauchte diesen ebenfalls. Jeden Tag fehlte sie mehr und jedes Mal, wenn ich die blauen Häckchen sah, tat es unfassbar weh.

Lieber sah ich Mila nur als gute Freundin als gar nicht mehr. Im Notfall musste ich alle meine Gefühle in den Griff kriegen, aber ich wollte Emilia auf keinen Fall verlieren. Ich würde alles riskieren, aber keinesfalls Mila. Ich liebte sie mit jeder Faser meines Körpers und irgenswann würde das vergehen. Zumindest hoffte ich das. Jeden Tag, an dem sie mich ignorierte fehlte sie mir ein Stückchen mehr. Irgendwie fühlte es sich an als würde ich den Verstand verlieren und deswegen musste ich die sehen.

Da Mila mir offensichtlich aus dem Weg ging, musste ich einen Plan schmieden. So passierte es also, dass ich Leon nach seinem Auto fragte. Er lieh mir sein Auto mit Freude unter der Bedingung seine Schwester vom Flughafen zu holen und mein Plan ging auf. Denn in dem Auto ihres Bruders würde sie mich nicht erwarten. Anders ließ sie mich ja nicht an sich ran.

Trotzdem war ich unglaublich nervös, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, wie sie reagieren würde.
Als sie die Autotür öffnete, strich das altbekannte Lächeln über ihre Lippen und erneut spürte ich meinen Herzschlag. Sie sah selbst im DSV-Shirt und der lockeren Traningshose wundervoll aus, aber an ihren Gesichtszügen erkannte ich, dass sie erschöpft war. Als sie realisierte, wer neben ihr saß hatte ich Angst, dass sie sogleich wieder aus dem Auto springen würde.

"Andi?" Fragte sie entgeistert und ehe ich antworten konnte, fügte sie hinzu : "Es tut mir leid." Seufzte sie so gleich und ich wusste, dass sie es genauso meinte. Und bei ihrem Anblick, konnte ich ihr in keinem Fall böse sein. Ihre Haare waren zu einem chaotischen Knoten auf dem Kopf gebunden und insgeheim wirkte ihr Auftreten unglaublich müde und ich konnte nicht anders als mich nach links zu beugen und sie irgendwie zu umarmen.

"Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist. Du bist mir einfach zu wichtig und ich will dich nicht als Freund zu verlieren." Sprudelte es aus ihr los und ich erahnte ihre erneute Labilität.
"Es ist okay, Mila. Es war meine Schuld. Vergessen wir die Sache einfach." Sprach ich nun und wusste, dass ich es lernen musste in Mila ebenfalls nur eine Freundin zu sehen.

Seufzend lehnte sie sich gegen den Sitz "Mir fällt ein Stein von Herzen." Lächelte sie und beinahe schmolz ich dahin, gleichzeitig tat es unglaublich weh zu wissen, dass wir wohl nie mehr als Freunde sein würden. Aber irgendwie hatte ich noch immer Hoffnung, denn Mila hatte meinen Kuss erwidert und sowas würde man doch niemals tun, wenn man nichts für die andere Person empfand.

"Scheiße, Andi! Fahr!" Rief sie plötzlich als ein Typ in meinem Alter in unsere Richtung schlenderte.
"Bitte, bitte fahr los!" Flüsterte sie völlig blass und sofort startete ich den Motor.
"Wer ist das?" Fragte ich und beobachtete den Typen im Rückspiegel.
"Mein Ex." Sprach Mila peinlich berührt und drehte sich noch einmal um.
"No way." Lachte ich als ich ihn genauer betrachtete, da der Parkplatz überfüllt war und sich somit eine Schlange gebildet hatte.
"Oh doch. Geschmacksverirrung." Meinte sie schulterzuckend.

Es war einer dieser typischen Sunnyboys, mit blonder Schüttelmähne und Surferlächeln. Beinahe schon ein Klischee für sich. Von Mila hätte ich alles erwartet, aber das? Ich musste in schallendes Gelächter ausbrechen.
"Wow, Wellinger. Wow." Seufzte sie.
"Lass mich raten. Er hat dich betrogen?" Fragte ich und sie seufzte ertappt.
"Nicht nur einmal." Schmunzelte sie.
"So schlimm?" Bohrte ich nach und sie zuckte mit den Schultern.
"Fast ein Jahr lang. " fügte sie ernster hinzu und ich sah sie mitfühlend an.
"Wie lange wart ihr..?" Begann ich und sie lachte "Anfangs war's nur so ein On/ Off Ding. Du kennst meine kompliziertd Persönlichkeit. Dann sind es irgendwie doch drei Jahre geworden. " lachte sie verzweifelt und ich rümpfte die Nase.
"Was ein Idiot." Murmelte ich und Mila lächelte.

Und nun verstand ich, warum sie stets auf eine gesunde Distanz bestand. Mila wollte nicht noch einmal verletzt werden und die Zügel in ihren eigenen Händen halten. Eine Weile war es still im Auto und ein Blick nach rechts verriet mir, dass meine wiedergefundene beste Freundin eingeschlafen war.

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So Freunde,
Watty hat 3 tage gestreikt und somit ist das Kapitel auch nicht sonderlich gut. Aber bald passiert was, Icg schwöre:)
Woah Freunde ich hab gestern als Domen gewonnen hat,so geschrien und geweint. Ich habe mich so gefreut Peter und Domen happy zu sehen.

Fliege zu den Sternen.  • {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt