* Andreas *
Zusammen mit meiner Mutter und Milas Familie saß ich den gesamten Tag und die halbe Nacht im Krankenhaus. Die anderen waren gegangen, denn Leon hatte sie nach Hause geschickt. Meine Mutter war an meiner Schulter eingeschlafen während ich in meinen mittlerweilen kalten Kaffee starrte und immer wieder ihr blutübertrömtes Gesicht vor mir hatte. Hans war nicht aus dem Raum zurückgekehr und musste sich noch immer bei Mila befinden. Johanna und Leon schien diese Tatsache zu beruhigen, doch ich fragte nicht weiter nach.
Eine Schwester stürmte nach draußen und eilte kurz darauf wieder an uns vorbei. Ein weiterer Arzt folgte ihr und ich biss mir auf die Unterlippe. Und dann plötzlich schoben sie Mila auf ihrem Bett an uns vorbei und eilten durch den Gang. Ich erhaschte einen Blick auf meine Freundin und erschauderte, sie schien schlimmer auszusehen als noch vor Stunden. Alles, was ich sah war rot. Und dann war sie schon wieder weg. Erschrocken blieb ich stehen.
"Wir müssen sie nach München bringen. " sprach Hans hastig mit einem Hauch von Verzweiflung im Vorbeigehen. "Das Krankenhaus hier verfügt nicht über die richtigen Mittel. Das Risiko für eine weitere OP ist zu groß." Sprach er eher zu sich selbst und ich sah an den Blicken der anderen, das niemand verstand, was vor sich ging.
"Mila muss am Brustkorb operiert werden. Und am Hinterkopf, aber für solche Verletzungen mit offensichtlichen inneren Blutungen fehlt es hier an Fachkräften. Das riskiere ich nicht." Sprach er weiter und Johanna nickte starr, während ich ihn fassungslos anstarrte. Es war also nich schlimmer als befürchtet. Er griff nach Johannas Hand.
"Ich gebe mein Bestes, ich verspreche es. Aber diese Entscheidung musste ich treffen. Ich muss jetzt los. Jede Sekunde zählt." Und dann rannte er los, während wir die Worte zu verarbeiten versuchten."Wir müssen nach München. " sprach Leon dann aus und wie Roboter setzten wir uns in Bewegung als der Arzt auf uns zu kam um uns das mitzuteilen, was er wusste.
"Es hat sie übel erwischt, aber es hätte schlimmer sein können." Murmelte er und jeder wusste, was er damit meinte.
"Sie hat starke Verletzungen am Hinterkopf und musste operiert werden. Während dieses Eingriffs sind innere Blutungen entstanden, weshalb wir sie jetzt nach München bringen, denn das Personal dort hat mehr Erfahrungen in solchen Fällen. " seufzte er und ich zuckte zusammen. Innere Blutungen? Das konnte alles bedeuten.
"Die Wunden im Gesicht und Nacken konnten wir vorerst versorgen. Sie erlitt einige Knochenbrüche und Prellungen, aber am meisten Sorge macht uns der gesamte Brustbereich. Die gesamten Rippen sind gesplittert und die Lunge weist einige Schäden auf. Nach Hans' Informationen sind dies allerdings Schäden des letzten Absturzes. Vermutlich wurde übersehen, das einige Rippeknochen abgesplittert sind. Somit erklären wir uns die ständigen Beschwerden. Es ist nur eine Vermutung, aber vermutlich waren diese auch dee Auslöser des Sturzes. Unser Arzt hat sich die Aufnahmen angeschaut und kann es sich nur damit erklären, dass sie plötzlich auftretende Schmerzen hatte. " erklärte er und mir wurde bei jedem seiner Worte übel.Natürlich, das erklärte ihre ständigen Schmerzen am Brustkorb und ihre Atemprobleme. Aber war war mit dem Schwindel, den Nasenbluten und der Übelkeit? Den Kopfschmerzen?
"Einige ihrer Nerven waren eingeklemmt, sodass sich hans somit den Rest erklärte" sprach er als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Wie steht es um sie?" Fragte nun Milas Vater und der Arzt seufzte.
"Wir konnten die Blutungen nicht stoppen. Es ist nicht einmal sicher, ob sie den Flug nach München schafft. Wenn Sie mich fragen, dann braucht es ein Wunder." Gab er von sich und in diesem Moment sackte ich zusammen und weinte ohne eine Träne zu vergießen. Meine Mutter zog mich in ihre Arme während ich mich hochievte.Ohne ein Wort setzten wir uns in Bewegung um nach München zu fahren. Meine Mutter fuhr mit mir in meinem Auto den anderen nach. Vielleicht glaubte ich nicht an Wunder, aber ich glaubte an Mila. Und wenn sie mein Wunder war, dann würde ich umso mehr daran glauben. Sie musste es schaffen, wir waren doch gerade erst am Anfang! Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen.
"Mila packt das schon." Wollte meine Mutter mich aufheitern, doch die Chancen standen schlecht. Die Stunden waren unerträglich und ich betete um ihr Leben. Nach viel zu langer Zeit kamen wir endlich in München an. Ich hatte keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm mich in Bewegung zu setzen, doch als Johanna am Empfang nach ihrer Tochter fragte, erhielten wir kaum Informationen. Immerhin hatte sie den Flug den Umständen entsprechend überstanden, aber war immernoch in OP. Ich war froh als Lena kam und nich mehr erleichtert als Milas Vater ihr alles erklärte. Jeder von Milas Freunden schien aufzutauchen, doch Robert schickte sie freundlich weg, da es nichts an ihrem Zustand ändern würde.
"Ich hoffe Hans weiß, was er tut." Seufzte Lena und Johanna nickte.
"Das weiß er ganz bestimmt." Flüsterte sie verweint. Weitere Stunden vergingen und die Angst breitete sich in mir aus."Mike? Du musst in den OP-Saal. Du wurst für eine Reanimation gebraucht." Hörte ich plötzlich eine Schwester, welche einen Arzt anwies und in den Sall zeigte, in welchem sich Mila soeben befand.
"Fuck!" Stöhnte ich und schlug gegen die Wand. Ich konnte hier doch nicht einfach sitzen, während meine Freundin um ihr Leben kämpfte. Johanna griff nach meiner Hand und drückte sie als könnten wir Mila auf diese Weise helfen."Wir werden Emilia nicht verlieren." Flüsterte sie als müsse sie es selbst hören um daran zu glauben.
"Sie liebt dich Andreas. Sie liebt dich von ganzen Herzen. Und sie wird kämpfen." Wisperte sie und ich konnte nur nicken. Ich liebte sie auch unfassbar sehr. Und ich war so unglaublich wütend auf sie, weil sie ihr Leben riskiert hattd. Und ich machte mir unglaubliche Sorgen um sie.Wie viele Stunden waren vergangen? Ich blickte auf meine Uhr, welche sechs Uhr morgens ansagte. Wie lange würde es wohl noch dauern? Jede Sekunde raubte mir den letztem Nerv. Was geschah, wenn ich sie verlieren würde?
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Was denkt ihr, schafft Mila es?
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Fliege zu den Sternen. • {Andreas Wellinger}
FanfictionOlympia in Korea, das Dorf war voll. Auch die Springerinnen hatten einen dieses Mal einen Platz im Hotel. Einige Gesichter waren Andreas bereits bekannt, andere eher weniger. Als sie zusammen den ersten Sieg feierten, lernte er Emilia kennen, welche...